Seit gut zwei Wochen habe ich eine neue Lieblings-CD, mit der ich jeden Morgen den Augenblick feiere, wenn Mann und Kinder das Haus verlassen haben und ich eine kostbare halbe Stunde ganz alleine bin mit dem Morgen und einem perfekten Latte Macchiato.
Wenn der Schulbus am Haus vorbeigefahren ist und ich meinen Liebsten gewunken habe, gehe ich schnurstracks an meine Küchenmucke (mein CD-Radio-Superplayer in der Küche) und lege mir Zach Gill ein. Ich habe die CD schon seit zwei Jahren, habe sie aber nie wirklich aufmerksam gehört. Jetzt jedoch habe ich das Gefühl, dass fast jeder Song so dermaßen viel Sinn macht und so wunderbar musiziert ist, dass ich nicht genug davon bekomme.

Zach Gill ist ein Mann mit einer Gitarre. Oder einer Ukulele. Es gibt Parallelen und tatsächliche Verbindungen zu Jack Johnson, den ich ebenfalls sehr mag. Ich erinnere mich an eine sehr ausschließliche (wenn auch kurze) Jack Johnson-Phase vor einigen Jahren. Und ich habe ohnehin so eine immerwährende Vorliebe für Singer-Songwriter-Sounds. Aber heute habe ich ein Youtube-Video von Zach Gill entdeckt, wo er mit Ukulele singend am Strand entlang geht und war nicht nur von Stimmung und Musik entzückt; ich erinnerte mich an meine Gitarre, die seit Jahren mit einer gerissenen Seite in ihrer Hülle verpackt in der Ecke steht. Und ich muss ja nun vielleicht nicht gleich anfangen, Ukulele spielen zu lernen, obwohl mich das sehr fasziniert, aber meine Gitarre werde ich neu bestücken und wieder aktivieren.

Ich möchte wieder die alten Sachen spielen können, wann immer mir danach ist. Ich möchte mit meinen Kindern ihre Lieblingslieder singen und begleiten können, nicht nur in der Vorweihnachtszeit und nicht immer nur am Klavier, das schließlich fest an einem Ort steht und nicht irgendwo hin mitgenommen werden kann. Ich möchte neue Songs lernen, und ich möchte wie früher im Garten meiner Mutter und an Lagerfeuern auf den Wiesen meiner Kindheit und Jugend auf einer Decke im Gras sitzen oder auf einer Bank und singen. Mit anderen. Für andere.

Wieso habe ich je damit aufgehört?

Last Updated on 15. April 2013 by Anna Luz de León

schreibe einen Kommentar