Bolognese geht immer, oder? Heute gibt’s hier mal eine gemüselastigere Variante, die dennoch schmeckt, wie sie schmecken soll, damit auch Kinder sie gerne essen: hier kommt mein Rezept für Sellerie-Möhren-Bolo!

Da ich ja eine gute Woche lang mit der Krankenpflege des Goldkinds zu Hause “gefangen” war, habe ich nicht nur in erster Linie das gekocht, worauf das kranke Mädchen Lust hatte, sondern ich habe auch die Dinge aufgebraucht, die mein Kühlschrank so her gab. Beim Pilz-Risotto-Seratti vom letzten Küchen-Post trafen beide Faktoren zu, genauso wie beim Gericht von dieser Woche, den Vollkorn-Farfalle mit Sellerie-Möhren-Bolo, einem Schlager auf der Liste der Kinder-Wunschessen.

Fertig! Mit Parmesan und Pinienkernen bestreut und mit feingehacktem Selleriegrün bestreut sieht es noch leckerer aus.
Fertig! Mit Parmesan und Pinienkernen bestreut und mit feingehacktem Selleriegrün bestreut sieht es noch leckerer aus.

Die Zutaten für die Sellerie-Möhren-Bolo sind simpel und frisch, die Zubereitung schnell und einfach. Hier also für euch ein paar Bilder aus der Küche und das Rezept zum Nachkochen. Habt ihr Lust?

Für die Sellerie-Möhren-Bolo braucht man (wie immer für die Stammbesetzung im Hause Berlinmittemom: für 3 Kleine und 2 Große):

– 500g Vollkornfarfalle (geht natürlich mit jeder kurzen Nudel und muss nicht zwingend Vollkorn sein)
– 500g Bio-Rinderhack (gemischt geht auch)
– 2-3 Stangen knackig-frischer Staudensellerie (je nach Geschmack)
– 2-3 dicke Knuspermöhren
– 1 Zwiebel
– 2-3 EL Pinienkerne (schmeckt auch super mit Kürbiskernen!)
– 1 Tube Tomatenmark
– ca. 1/4 l heiße Gemüsebrühe
– wer mag: 1 gutes Glas Weißwein
– Olivenöl zum Anbraten
– Salz, Pfeffer
– Rosmarin, Oregano & Thymian nach Geschmack (mein persönlicher Schwerpunkt liegt definitiv auf dem Rosmarin, an zweiter Stelle kommt Oregano und vom Thymian gibt’s nur ein Häuchlein)
– frisch geriebener Parmesan und ein bisschen frisches Selleriegrün

Die knackigen Zutaten warten darauf, verarbeitet zu werden: Möhren und Sellerie!

Die Zutaten schön angerichtet. Ich liebe die Farbkombi von Orange und Grün (auch wenn man das im fertigen Gericht so schön nicht mehr sehen kann..)

Und so geht’s:

1. Möhren und Sellerie putzen und in Scheiben schneiden, Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Das Selleriegrün beiseite legen, abspülen, trockentupfen und zerkleinern. Das Nudelwasser aufsetzen. Die Brühe zubereiten, den Weißwein abfüllen und beides bereit stellen.

2. In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen und das Hackfleisch anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen und sobald das Fleisch bräunt, die Zwiebelwürfel dazu geben. Meine Kinder mögen es, wenn das Fleisch nicht zu krümelig ist, sondern eher ein bisschen stückig bleibt, ganz im Gegensatz zur “richtigen” Bolognese. Aber das ist natürlich Geschmacksache.

3. Wenn die Zwiebeln glasig sind, Hitze runter drehen, die Möhren dazugeben und etwa 5 bis 7 Minuten mit braten. Dann den Sellerie dazu geben.

Die Zutaten in den verschiedenen Phasen: einmal roh und einmal bunt durcheinander in der Pfanne.

4. Die Gemüse-Fleisch-Mischung mit Brühe und Weißwein löschen, dann das Tomatenmark einrühren. Jetzt ist es wichtig, darauf zu achten, dass das Tomatenmark sich vollständig in der Flüssigkeit auflöst.
Wem es zu dickflüssig ist, der kann mehr Brühe, Wein oder Wasser zugießen. Insgesamt ist aber die erwünschte Konsistenz dieser Sauce ziemlich sämig. Stückig. Sagte ich schon? Es ist nämlich eben keine klassische Bolognese, sondern soll eher so die Beschaffenheit eines Gulaschs haben. Eintopfs. Nur mediterran. Ergibt das irgend einen Sinn? Probiert es aus! :-)

5. Jetzt wird das Ganze eigentlich nur noch mit Salz, Pfeffer und den ausgewählten Kräutern (meine Lieblingskräuter für dieses Gericht habe ich oben genannt, es lassen sich aber natürlich auch andere ergänzen: Estragon? Salbei? Schmeckt sicher auch!) gewürzt und bis zur gewünschten Bissfestigkeit der Gemüse geköchelt. Ich sage gerne: es muss noch schmottern. Keine Ahnung, woher der Ausdruck stammt. Jedenfalls trifft er genau das: es muss ein bisschen köcheln, darf aber nicht mehr besonders heiß hochkochen, weil sonst zuviel Flüssigkeit verloren geht. Falls das doch passiert: nachgießen! Geht übrigens auch gut mit passierten Tomaten.

6. Natürlich hat die versierte Köchin nebenher die Nudeln gekocht, die jetzt abgegossen werden können. Ich mag es, jetzt die fertige Pasta Bolo in einer großen, vorgewärmten Schüssel zu vermischen und mit den Pinienkernen, dem geriebenen Parmesan (ja, auch hier reibe ich wieder frisch!) und dem gehackten Selleriegrün zu bestreuen. Fertig!

Essen für alle! Angerichtet in einer meiner Lieblingsschüsseln - die riesige flache Pastaschale, wo lässig ein Pfund Nudeln mit Sauce reinpassen. Bon appétit!

Das war’s mit der Sellerie-Möhren-Bolo, aber ich habe schon im Kopf, was als nächstes kommt… Und als das Herzensmädchen heute zum ersten Mal mehr oder weniger allein die Lieblings-Reistässchen für ihre Geschwister zubereitet hat, habe ich alles fotografiert – also gibt’s demnächst einmal Kinder-Wunschessen aus den Händen von meiner kleinen Nachwuchs-Köchin, die sehr eifrig bei der Sache ist.

Verkauft ihr euren Kindern auch das Gemüse in irgendwas, das sie gerne mögen?

signatur

Last Updated on 16. September 2017 by Anna Luz de León

7 Kommentare

  1. Vielen Dank für das tolle Rezept. Ich habe es leide noch nicht geschafft, es nachzukochen, werde das aber schnellstens nachholen. Klingt sehr lecker…und ist, so sieht es zumindest aus, schnell gekocht. Toll finde ich auch die frischen Zutaten und dass du alles frisch reibst.
    Eine Frage noch: Löschst du die Gemüse-Fleisch-Mischung immer mit Weißwein ab, auch wenn dein Kind mit isst? Davor habe ich mich bisher immer gescheut.
    Viele Grüße, Agnes

    • Liebe Agnes, schön, dass dir das Rezept gefällt. Ich würde mich freuen, hier zu lesen, wie es geschmeckt hat! :-) Ja, ich lösche fast immer mit Weißwein ab und lasse es dann entsprechend lange köcheln, damit der Alkohol verkocht und nur noch der leckere Geschmack übrig bleibt. In meine Bolognese (Rezept verrate ich dann hier auch mal irgendwann…) kommt auch oft ein Schuss Rotwein rein. Ich hab mich da extra mal belesen, gelernt, dass es unbedenklich ist und mache es seitdem wieder mit Wein. Allerdings immer nur ein Schuss und mit der Unbedenklichkeits-Köchelzeit hintendrauf. Liebe Grüße!

  2. Liebe Anna, vielen Dank für die Informationen. Da steht ja einem “Nachkochen” nun nichts mehr im Wege. :D
    Liebe Grüße, Agnes

  3. Pingback: Alle lieben Nudeln! 8 liebste Pasta-Rezepte für Kinder

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