Meine Kinder haben ein neues Spielzeug, und zwar eins, das sie sicherlich (noch) nicht hätten, wenn sie nicht ab und zu den Produkttester-Job für Berlinmittemom machen würden: das Samsung Galaxy Kids Tab 3, ein Android Kindertablet mit vorinstallierter Lernsoftware und Spielen für Kinder ab drei Jahren. Und das obwohl wir sie eigentlich schon gänzlich anderweitig verdorben haben.

Als Mitglieder einer vollkommen Apple-verseuchten Familie sind sie in ihren jungen Jahren nämlich schon gepolt auf die Bedienung von Geräten, die mit i- vorne anfangen, gibt es in diesem Haushalt doch iPhones und iPods verschiedener Generationen, Macbooks, ein iPad und einen iMac sowie, seit allerneuestem, mein höchstpersönliches Lieblingsspielzeug: ein iPad Mini, das ich mir zum bessern Arbeiten gegönnt habe. Da dürfen sie aber ü-ber-haupt nicht dran.

Als mir im Dezember also das von Samsung zur Verfügung gestellte Samsung Galaxy Kids Tab 3 ins Haus flatterte, auf dass die Berlinmittekids ein Kids Tablet testen mögen, standen wir erstmal alle schön auf dem Android-Schlauch. Ist ja für Apfeljunkies nicht so einfach, sich (wieder) umzustellen. Zum Glück sind aber erstens die Kinder wahnsinnig schnell im Kopf, zweitens die Eltern der Kinder Tekkies, die sich mit Freuden mit solchen Dingen ausführlich beschäftigen und drittens das Samsung Galaxy Kids Tab 3 tatsächlich selbsterklärend. Sogar für Apfel-User.

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Auspacken! Noch vor Weihnachten!

 

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Erstmal war natürlich vor allem große Freude: “Wir haben Post, Mama, das ist für u-huns!”, gleich gefolgt von der unausweichlichen Streiterei, wer denn als Erstes dran dürfe. Beim Auspacken ging es geschwisterlich noch recht ausgeglichen zu (bei den späteren SpielTestphasen musste ich zu härteren Methoden greifen, um das zu moderieren), dann lag das gute Stück vor uns auf dem Tisch und die Frage aller Fragen stellte das Goldkind: “Was ist das: ein Tablett? Kann ich da was raufstelln?” Der Bub, ganz großer Bruder, griff erklärend ein: “Kein Ta-blett, Dummi. Ein Ta-blet.” Was es damit wirklich auf sich hatte, hat sich das Goldkind dann im Livetest erspielt.

Das Samsung Galaxy Kids Tab 3 ist erst im Oktober 2013 in den Handel gekommen und wird mit einem knallig orangen Bumper geliefert – eine weise Entscheidung. Denn alle Eltern wissen, wie Kinder mit Dingen umgehen. Geschirr, Klamotten, Legosteine … und eben auch alles andere. Wenn dieses Schmuckstück mal zu Boden geht, tut der Bumper seinen Dienst.

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Dennoch sieht das Android-Tablet vom Design her nicht nach einem Kinderspielzeug aus, was mir persönlich gut gefällt. Denn auch wenn es als Kids Tablet ausgewiesen ist, verfügt es über die Funktion, den Kindermodus ausschalten zu können: dann ist es benutzbar wie jedes andere Tablet. Dieser Modus ist passwortgeschützt, so dass die Kinder ihn nicht selbständig einschalten bzw. den Kindermodus verlassen können. Ebenfalls weise, denn meine Flitzpiepen haben das natürlich sofort versucht, als ihnen klar wurde, dass das “Tablett” all das kann, was das begehrte und so selten zur Verfügung gestellte iPad der großen Schwester auch kann. Das Samsung Galaxy Kids Tab 3 hat nämlich neben einer rückseitigen und einer Front-Kamera sowie einer Bluetooth-Schnittstelle auch Wifi-Direct. Damit ist es also fein mit dem heimischen W-lan zu koppeln und funktioniert im Klassikmodus dann mit der Android-Plattform und Touchwiz-Oberfläche wie das  Galaxy Tab 3 7.0. Ist also auch was für Große!

In dem Augenblick, als das Herzensmädchen dieses Feature entdeckte, war das “Spielzeug” plötzlich auch für sie interessant, denn vorher hatte sie das Tablet als  Kinderkram abgetan, für den sie natürlich schon viel zu erwachsen ist. Die Kleinen haben das neue Gerät aber nicht ohne weiteres wieder raus gerückt, denn es gab allerhand zu entdecken und auszuprobieren.

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Live testing.

 

Vorinstalliert sind einige Spiele; von einfachen Lern- und Konzentrationsspielen wie Zuordnungsspiele, Memory oder ein bisschen komplexeren Wissens- und Entdeckerspielen bis hin zu Mal-Vorlagen und der unausweichlichen Katze, die man streicheln, füttern, duschen, bürsten und schlafen legen kann und die, sehr zu meinem Leidwesen, außerdem wiederholt, was zuletzt gesagt wurde. DAS ist eine der Anwendungen, die ich persönlich nicht so schätze, aber das ist ja zum Glück auch modifizierbar. Die Kinder fanden natürlich genau diese Anwendung wahnsinnig toll. Ist klar. Außerdem können dem Samsung Galaxy Kids Tab 3 natürlich per Download Gottweißwas für Apps aus dem Google-Playstore hinzugefügt werden. Dafür braucht man allerdings ein Googlekonto.

Bei uns ist das Ding ein voller Erfolg, und ich muss es zwischenzeitlich ernsthaft verstecken, damit die Kinder mal davon lassen bzw. nicht ständig danach fragen. Zugegeben, es ist schön, dass sie sich damit lange und friedlich beschäftigen und die vorinstallierten Spiele sind, abgesehen von der nervigen Katze, allesamt vollkommen (klein)kindertauglich. Es gibt kein Geballer, kein hektisches Herumgeflitze, keine schnellen Bildfolgen und keine nervigen Geräusche (außer der Ka…. ach, das sagte ich bereits). Aber wie bei allen Bildschirmmedien bedarf es auch hier einer Regulierung. Und da kommen dann meine persönlichen Lieblingsfunktionen ins Spiel: das schlaue Gerät hat nämlich eine Zeitverwaltungsfunktion. Da kann ich prima einstellen, wie lange die Kinder spielen dürfen. Und wenn die Zeit abgelaufen ist, erscheint ein passwortgeschützter Bildschirm und das Thema ist erledigt. Darüber hinaus können die wohlmeinenden Erziehungsberechtigten festlegen, zu welchen Zeiten das gute Stück überhaupt bedienbar ist. Wenn die Chefin dem Tablet sagt, dass es nur von 16h-17h dienstbereit ist, dann gehorcht es nämlich. Und die Kinder automatisch auch.

Übrigens, selbst ich als Apple-Fan muss zugeben, dass das Galaxy Kids Tab einen Riesenvorteil gegenüber dem hier heißgeliebten iPad hat: es hat einen echten Kindermodus. Das iPad kann ich zwar für die Benutzung durch Kinder einschränken, tatsächlich kindertauglich ist es aber meiner Meinung nach auch dann nicht. Wir sind hier jedenfalls froh, dass wir das neue Android-Spielzeug nicht wieder abgeben müssen sondern es nach der Testphase behalten dürfen. Die Kleinen fühlen sich großartig, weil sie jetzt auch ein “Tablett” haben. Und wenn die Kinder im Bett sind, kriegen sie ja nicht mit, wenn die Großen damit auch mal ne Runde surfen oder Jelly Splash spielen… psst!

Allerdings stelle ich mal wieder fest, wie sich mit jedem weiteren Kind meine Haltung zum Umgang mit Bildschirmmedien verändert hat. Ich hatte ja darüber schon mal geschrieben, wie wir uns mit unseren Kindern um einen vernünftigen Umgang mit TV, Spielkonsole & Co bemühen. Die Zeitverwaltungsfunktion unseres neuen Kindertablets kommt mir da sehr gelegen. Und ehrlicherweise muss man ja auch mal sagen, dass es schwer fällt, den Kindern den Umgang mit Bildschirmmedien und Gadgets jeder Art glaubhaft verbieten zu wollen, wenn die Eltern selbst über jedes neue Tech-Spielzeug in atemlose Begeisterung geraten, so wie wir.

Wie macht ihr das? Haben eure Kinder Zugang zu Tablets oder Spielkonsolen? Und was sind eure Lieblingsgadgets? Und die eurer Kinder?

signatur

 

3 Kommentare

  1. Ahoi aus Hamburg !
    Vor Weihnachten gab es bei uns auch die überlegung ein 2. ipad anzuschaffen.
    Wir sind auch bekennend abhängige Äpfelanhänger.
    Unsere Kinder haben alle ein iphon und einen ipod. Bis auf den Mini, der hat “nur” einen ipod ;-)

    Allerdings finde ich zum Bücher ansehen, malen und auch für einige Spiele das Display zu klein.
    Dann müssen wir uns mein ipad teilen. Klappt meisten ganz gut.
    Seitdem allerdings Herr Hamburg auch noch angefangen hat sich auf dem ipad wohzufüheln
    wird es schwierig ;-)

    Die Großeltern wollten dann genau das von dir getestet Gerät zu Weihnachten bestellen.
    Wie toll, das ihres ausprobieren dürft :-) Und danke für den Bericht !
    Aber da wir komplett im Appstore verankert sind, habe ich davon abgesehn.
    Denn viele App’s die wir spielen, lesen und lieben sind dann ja schon in unserem Besitz und ich
    möchte nicht noch ein System bedienen.

    Das mit der Zeitverwaltung ist natürlich bei dem Gebrauch eines solchen Spielzeuges immer ein wichtiges Thema. Ich denke aber, das jeder normale Erwachsen sehr gut entscheiden kann, wann spielen erlaubt und wann es verboten ist. Die Zeiten variieren hier und sind abhängig von dem Wetter,
    dem Gesundheitszustand oder den Orten die wir aufsuchen.
    Bis auf die beiden Teenies. Die haben da ihr eigenes Zeitmanagement, was oft zu Diskussionen führt.
    Essengehen in einem Restaurant war mit dem Mini oft ein Drama. Mit einem neuen Buch auf dem ipad oder einem neuen Spiel konnten wir schon oft die Zeit bis das Essen am Tisch war überbrücken.

    Ich finde es gut, wenn Kinder den richtigem Umgang mit Technik lernen.
    Solange ein Ausgleich in Form von draußen spielen, Freunde treffen und Sport da ist,
    ist es eine große Bereicherung für den Alltag :-)

    Es grüßt herzlichst,
    Frau Hamburg

  2. Für eine längere zugfahrt hatte ich auf meinem Android Tablett einige Spiele installiert und einen Kindermodus, der ähnliche Funktionen hat wie bei dir. Seitdem will meine dreijährige manchmal spielen. Am liebsten die Lego Spiele oder Filme gucken. Hält sich aber in Grenzen, im Moment ist es für uns in Ordnung.
    Auf ihrem Wunschzettel war auch ein Tablett “so wie das von Mama” :) Hat das Christkind leider nicht erfüllt :)

  3. Sorry, kann deine Euphorie nicht teilen. Ich bin froh, dass meine Kinder ohne so Zeugs und Fernseher auskommen und sich noch selbst beschäftigen können. Ich kann das übrigens auch. Laptop wird erst am Abend eingeschaltet, wenn die Kinder im Bett sind!

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