Eines Tages besuchte ich eine berühmt-berüchtigte Bloggerkonferenz, da sprang plötzlich zwischen zwei Vorträgen und vielen Stuhlreihen eine wunderschöne Frau mit hüftlangen schwarzen Haaren auf mich zu und sprach mich an. Sie lese mein Blog und sie sei auch Latina hätte drei Kinder und überhaupt hätten wir ganz viel Parallelen in unseren Leben und müssten uns unbedingt kennenlernen – das war Emma von Frühstück bei Emma, und sie hatte recht. Wir mussten uns wirklich u n b e d i n g t kennenlernen, uns gegenseitig ziemlich super finden und seitdem Blog- und Real Life-verbandelte Latinafreundinnen sein. Ziemlich schön ist das, das kann ich verraten. Und deshalb freue ich mich sehr über Emmas Beitrag zur #sommerliebe – ein Brief und wunderschöne Kindheitserinnerungen, viele zauberhafte Bilder und ein köstliches Rezept. Here comes my Latinalove: Emma!

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Liebe Anna, Sommerliebe was für ein schönes Thema.

Als Du mich wegen eines Gastbeitrages angefragt hast, habe ich sofort an Spanien denken müssen. Wenn es etwas gibt, was ich mit Sommer verbinde dann ist es Spanien. Genauer gesagt ein kleiner Ort namens Campello (bei Alicante). Solange ich mich erinnern kann, habe ich alle meine Sommerferien dort verbracht. Wir (also meine Eltern und ich) sind immer zu meiner Oma nach Madrid geflogen und von dort aus dann gen Süden nach Campello.

Und eine Generation später fahre/fliege ich jedes Jahr mit meinen Kindern zu meiner Mutter, (sprich Ihrer Oma) die mittlerweile auch wieder in Madrid lebt, um dann weiterzufahren, zu dieser kleinen Stadt an der Mittelmeerküste. Es ist dort zwar schön aber es gibt bestimmt noch 1000 schönere Orte auf der Erde. Warum fahre ich jetzt seit 40 Jahren dort hin? Was macht diesen Ort so einzigartig? für mich..für meine Kinder. Ich habe mir schon oft überlegt ob wir in den Sommerferien nicht wo anders hinfahren sollen aber die Antwort lautet jedes Jahr NEIN! Wir wollen alle nach Campello. In dieses schöne runde Haus mit tollen Garten und einem Pool keine 5 min vom Strand weg. In einem kleinen Ort in dem die Zeit langsamer tickt. Natürlich sind mittlerweile viel mehr Touristen da als vor 40 Jahren (da war es ein reiner Fischerort) und den ein oder andern China Laden gibt es mittlerweile auch. Aber es ist was ganz anderes was uns immer wieder dorthin zurück fahren lässt. Es sind die Erinnerungen an wunderschöne unbeschwerte Tage die sofort wieder da sind, kaum das ich die Schwelle dieses Hauses betrete. Es waren viele viele Sommerferien die ich dort zusammen mit meinen Cousins dort verbracht habe. Wir haben Olympische Spiele ausgetragen, wir haben stundenlang im Pool verbracht und hinterher ein „Bocadillo“ (ein belegtes Brötchen) gegessen, wir haben Steine und Muscheln gesammelt und wir haben uns jede Menge Spiele ausgedacht. Während unsere Eltern gefühlt ständig auf den Markt waren, Essen vorbereitet haben oder Parchis gespielt haben (die spanische Version von Mensch Ärgere Dich nicht).

Tja und heute bin ich die, die gefühlt meine Ferien auf den Wochenmarkt, Supermarkt und Küche verbringt, zwischendurch ein kleinen Spaziergang zur Strandpromenade macht um kurz einen Aperitif zu trinken und eine schnelle Tapa – wo die anderen meistens ein kühles Bier trinken und ich Fanta Limon (was ich zu Hause nie trinken – das schmeckt nur dort!). Schaue meinen Kindern bei Wettkämpfen zu, oder wie sie total verschrumpelt (von Stunden um Stunden im Wasser) auf der Liege ein kurzes Nickerchen machen, sehe wie sie am Strand Muscheln und Steine sammeln, sehe wie sie zu Hause Eintrittskarten und Ausweise und Sonstiges basteln für die Sommeraufführung und wie sie am Pool sitzen und auch ein Bocadillo mit Chorizo essen und in diesen Momente denke ich mir: es gibt keinen Ort der schöner sein kann als dieser hier.

Sommerliebe

Und auch dieses Jahr freuen wir uns alle schon wenn es früh morgens wieder heisst..Kinder es geht los.. Wir fliegen nach Madrid..und dann sofort in den Mietwagen nach Campello. Und dann werden Wetten abgeschlossen, wer wohl von den Dreien als erstes in den Pool springt. Mein Herz geht auf wenn ich diese Zeilen schreibe und was ich eigentlich damit sagen wollte: Egal wo man seine Ferien verbringt … Home is where the heart is …oder der schönste Ort ist der, an den man die schönsten Erinnerungen knüpft. Für mich ist das das Haus meiner Familie. Das Haus in dem alle Omas, Tanten, Onkels, Cousins extra hinfahren um uns dann zu sehen. In dem wir teilweise richtig viele Leute sind. In dem meine Kinder jeden Winkel und jede Ecke kennen und wir den Sommer unbeschwert genießen…

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Und wenn man schon in einer spanischen Familie aufwächst, dann spielt natürlich das Essen eine ganz große Rolle. Und vor dem Essen..da gibt es immer vorweg ein paar Tapas und einen kleinen Aperitif:

Ich setzte ganz oft Salmorejo an, damit die kleinen Tapas noch einen Tick besser schmecken. Natürlich kann man diese kalte dickflüssige Suppe (nicht mit Gazpacho verwechseln, da ist ja Gurke und Paprika drin) auch trinken.

Also wenn etwas für mich zum Sommer gehört, dann ist es SALMOREJO und weil es so erfrischend lecker und nach Sommer schmeckt, lass ich dir das Rezept gleich da. Ich hoffe es schmeckt Euch genauso gut wie uns. Liebe Grüße & einen schönen Sommer, Emma

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Dafür braucht man: 

ca. 6 Personen (15 min Zubereitung)

  • 150 ml Olivenöl (extra virgin)
  • 1 Kilo reife Tomaten
  • 200 gr Weißbrot (am besten vom Vortag)
  • 1 Knoblauchzehe ( ich mag Knoblauch – ne halbe würde aber auch reichen!)
  • ca. 10 gr. Salz

Und so geht's:

  1. Tomaten gut waschen, vierteln und  pürieren (ich haue sie in den Mixer) 
  2. Durch einen Sieb drücken (damit keine Haut und Kerne drin sind)
  3. Brot in kleine Würfel schneiden und zu den Tomaten hinzufügen. 
  4. Den Knoblauch schälen und das innere entfernen (dann ist es nicht so bitter)  klein schneiden und dazugeben,  Olivenöl und das Salz  dazu und alles gut pürieren (mixen) 
  5. Ab damit in den Kühlschrank und schön kühl genießen. Ich reiche dazu gerne ein bisschen spanischen Serranoschinken oder Lomo.

Liebe Emma, danke dir für deine Spanienerinnerungen, das leckere Rezept und die Inspiration. Ich freu mich auf ein Wiedersehen! Und das Rezept probiere ich in diesen heißen Tagen sicher mal aus. Habt ihr auch ein Lieblingssommerrezept, das nur am richtigen Urlaubsort auch so schmeckt, wie es schmecken soll?

signatur

 

 

Last Updated on 25. Juli 2016 by Anna Luz de León

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