Was man in London mit Kindern unternehmen kann? So viel, dass meine Mini-Reiseserie inzwischen beim vierten Teil angelangt ist! Heute gibt es allerdings mit dem vierten auch den endgültig letzten Teil der Serie "London mit Kindern" und ich nehme euch ein letztes Mal mit durch die Straßen und Sehenswürdigkeiten von London.

Die Schuhe von Sid Vicious

Da es dem Herzensmädchen nur mäßig besser ging am nächsten Tag, lud meine Londoner Freundin das Kind zu sich ein, damit wir noch ein bisschen was unternehmen konnten. Also packten wir am Vormittag unsere Koffer für die Abreise am nächsten Tag und machten uns gegen Mittag zu Fuß auf den Weg zu unseren Freunden. Zum Glück war das Kind nicht zu krank, um nicht einen ihrer Wunschprogrammpunkte umzusetzen: wir besuchten den Dr. Marten’s Shop Britboots in Camden, bewunderten die signierten Stiefel von Sid Vicious, Madness und anderen Punkgrößen und kauften neue Docs für das Herzensmädchen. War sie vorher schon ein Fan dieser Boots, ist sie es seit dem Besuch in diesem Laden noch mehr.

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Mit neuen Dr.Marten's an den Füßen ging es dem Herzensmädchen gleich besser! Wir setzten unseren Weg durch Camden fort und lieferten sie in der ehemaligen Nachbarschaft von Amy Winehouse bei unseren Freunden ab.

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Während sie den Rest des Tages mit eisgekühltem Saft und Netflix in der liebevollen Obhut meiner Freundin auf der Couch verwöhnt wurde, machten der Berlinmittedad und ich uns mit den Kleinen auf nach Kensington und Chelsea zum Kensington Palace. Dort leben Teile der königlichen Familie, zeitweise auch Prinz William und seine Frau Kate und früher Lady Di. Ein großer Teil des Palastes ist der Öffentlichkeit zugänglich und ein Besuch war uns von verschiedenen Freunden empfohlen worden, auf unsere Frage hin, was man unbedingt in London mit Kindern machen sollte.

Prinzessinnenhüte, die Arbeitskleidung der Queen und Scones mit Clotted Cream & Jam

Ein bisschen unwillig waren die zwei Kleinen zunächst, denn es ist egal, ob man in London oder sonst wo auf der Welt ist, wenn es die Aussicht auf Medienkonsum gibt, ist alles andere nebensächlich – und schließlich ließen sie ihre Schwester in den Armen von Netflix zurück! Aber wie sich herausstellte, ist Kensington Palace tatsächlich ein Ort, den man sehr gut mit Kindern besuchen kann – und sollte. Nachdem wir den umliegenden Park durchquert und unter Gequengel der Kinder den Lady Di Memorial Playground ausgelassen hatten (da gab's Bodyguards am Eingang, die von jedem die Papiere checkten! Nicht so unsere Szene…), fanden wir uns in den Prinzessinnengärten wieder. Vor allem dem Goldkind gefiel die Vorstellung, dass hier echte Prinzessinnen wohnten und spazieren gingen, während der Bub sich wieder der Kamera bemächtigte.

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Angekommen in der Orangerie gab es tolles Eis für die Kinder und Scones mit Clotted Cream & Jam für den Mann und mich, und im Gift Shop bewunderten wir erneut die schon im Tower bewunderten Prinzessinnenverkleidungen. Da gab es natürlich noch viel mehr zu kaufen: die Abteilung mit der königlichen Papeterie, eine Gartenkollektion mit herrlichen geblümten Gummistiefeln und passender Gießkanne, Porzellan, Cookies, Produkte aus der Seifenmanufaktur und unendlich viele Postkarten mit den Konterfeis der königlichen Familie darauf. Wir konnten nicht widerstehen…

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In drei Abteilungen haben wir uns anschließend die Räume des Palastes angeschaut: die Räume der Königin, die Räume des Königs und die Ausstellung über die Arbeitskleidung der Queen: berühmte und prächtige Kleider von Queen Elizabeth, Prinzessin Margaret und Lady Di, ausgestellt in großen Vitrinen beeindruckten uns alle, dazu liefen Filmsequenzen, in denen die Kleider "in action" zu sehen waren.

Das Highlight vor allem fürs Goldkind war aber das Kinderprogramm. Im Schloss und damit auch in historischer Kulisse wird nämlich ein wechselndes Programm für die Kinder angeboten. An diesem Tag wurden Hüte gebastel und man konnte sich verkleiden – der Himmel auf Erden! Während also das Goldkind allerlei prinzesslichen Vergnügungen frönte, spielte der Bub im Nebensaal historische Brettspiele mit seinem Vater und bewunderte den Audienzraum des früheren Königs. Mit „Thron“!

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In den Räumen der Königin bewunderten die Kinder vor allem die Deckengemälde und beschlossen, dass sie auch solche haben möchen, wenn sie nach Hause kommen: Engel und Einhörner an den Decken, Kronen an den Wänden und natürlich ein paar Drachen.

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Noch mehr Eis, pastellfarbene Häuser und die blaue Tür in Notting Hill

Nachdem wir den Palast hinter uns gelassen hatten, sang offenbar Netflix wieder das alte Lied "Komm zurück zu mir!", jedenfalls wollten unsere Kinder am liebsten in ein Taxi steigen und zurück nach Camden fahren, um sich in die Medienvergnügungen der kranken großen Schwester einzuklinken. Aber der Mann und ich blieben gnadenlos.

Über einen laaaangen Weg durch die Kensington Lane, vorbei an unglaublich großen und vornehmen Villen und mit zwei kleinen Quengelchen an der Hand, erreichten wir schließlich Notting Hill. Kurzzeitig mussten die mauligen Kids mit einem weiteren Eis aufgehellt werden (und bei Starbucks Pipi machen), dann ging es die Portobello Road entlang bis zur berühmten blauen Tür aus „Notting Hill“.

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Mit Eis geht alles besser und so war auch die Stimmung der Kinder auf dieser Strecke bombig. Sie klauten sich meine Kamera und machten „lustige Fotos“, quatschten mit den Verkäufern an den Marktständen, die gerade anfingen, alles abzubauen und waren am Ende der Strecke wieder fällig für einen Toilettengang.

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Ich kann berichten, dass das Café aus dem Film Notting Hill, ein Coffee Republic an der Portobello Road Ecke Westbourne Park Road, vor dessen Tür Julia Roberts und Hugh Grant ineinander laufen, im Keller zwei nebeneinander liegende Toiletten hat, in denen zwei Kinder wunderbar gleichzeitig ihr Geschäft erledigen und sich lautstark darüber austauschen können, während ihre in Schweiß gebadete Mutter ständig zischt: "Pssst! Seid ihr endlich fertig? Macht doch mal voran! Hört doch mal auf zu quatschen!" Uff. Schräg gegenüber ist übrigens die berühmte blaue Tür aus dem Film zu bewundern. Ein Foto konnte ich davon leider nicht machen, ich war innerlich noch zu sehr mit den Kellererlebnissen aus dem Coffee Republic beschäftigt.

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Fröhlich ging es dann zurück zu unseren Freunden und zu einem wunderbaren Ausklang unserer Londoner Tage: einem BBQ mit selbst gemachten Burgern, Veggieburgern und dem allerallergeilsten vegetarischen Cesar’s Salad der Welt. Das Rezept teile ich demnächst mal hier, weil es wirklich nicht von dieser Welt ist, so lecker war das. Wir verbrachten einen wunderschönen intensiven Abend mit unseren Freunden und schwelgten so richtig in all den Eindrücken unserer Woche London mit Kindern und dem Erlebten der letzten Tage.

Am nächsten Tag mussten wir London und diesen wundervollen Tagen Lebewohl sagen und uns auf den Weg zurück nach Berlin machen. Wir saßen knappe 11 Stunden im Auto ab, während wir 5 Länder durchfuhren: England, Frankreich, Belgien, Holland, Deutschland.

London mit Kindern war der volle Erfolg für uns alle und wir werden uns noch lange daran erinnern, was wir alles Schönes zusammen erlebt haben. Wir haben bereits eine Liste mit all den Dingen, die wir dieses Mal nicht geschafft haben und die wir unbedingt noch machen wollen. Denn auf die Frage, was man in London mit Kindern machen kann, haben wir jetzt viele Antworten.

Und besser noch: diese Art Städtereise hat uns allen so viel Spaß gemacht, dass wir außerdem beschlossen haben, jetzt peu á peu noch mehr Städte zu erobern: Paris, Rom, Stockholm, Tel Aviv, New York… – wir kommen!

Was sind eure Lieblingsreiseziele mit Kindern?

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Last Updated on 27. Juli 2016 by Anna Luz de León

6 Kommentare

  1. Budapest: wegen der Thermalbäder, der ältesten Metrolinie Europas, der Zahnradbahn, der Donau – wegen leckeren Torten in altmodischen Cafés und jede Menge gutem Essen – und dem täglichen Vergnügungspark im Stadtwäldchen.

    Kopenhagen: weil das einfach die coolste Stadt im Norden ist. Alle fahren Rad, überall ist Wasser, das alte Tivoli liegt fast direkt am Meer, da muss man das neue gar nicht besuchen. Die Metro ist hypermodern und man hat vorne ein Panoramafenster. Das ist wie Computeranimation, nur in echt. Der Zoo ist super. Die Däne sind extrem entspannt. Sogar Museen sind toll in Kopenhagen.

    Stockholm: weil man Astrid Lindgren so nah ist. Minigolf spielen im Vasapark und immer mal schauen, ob Karlsson gerade irgendwo fliegt. Mit einem Boot in die Schären fahren – fast bis Saltkrokan. Und das Vasa-Museum besuchen. So etwas Tolles haben wir noch nie irgendwo gesehen!

    Brüssel: Europa ganz nahe sein. Im Atomium rumkraxeln. Überall gibt es Fritten. Der Flohmarkt ist gigantisch. Und dann gibt es extra Stadtrundgänge, auf denen man sich überlebensgroße Comic-Figuren auf Häuserwänden anschauen kann. Ach ja, und das Comic-Museum nicht zu vergessen. Allein für den Einkauf von Tim-und-Struppi-Devotionalien braucht man Stunden. Für echte Comic-Fans ein Muss.

     

  2. A M S T E R D A M » Museumplein und Vondelpark, Anne Frank Haus oder eine Rundfahrt auf den Amsterdamer Grachten. Das NEMO Science Center ist ein echter Abenteuerspielplatz. Openbare Bibliotheek mit tollem Blick über die Stadt, Brasserie NeL sehr kinderfreundlich mit Spielplatz und Gastgarten.

  3. Liebe Anna, wann kommt das Rezept für den Cesar's Salad ;) wir fliegen jedes Jahr nach Korfu. Gerne würde ich mal an die Ostsee. Kannst Du mir einen Ort besonders empfehlen wo wir uns eine Unterkunft suchen können? 

    Viele liebe Grüße Dani

    • Ups! Ja, das kommt jetzt aber bald mal. Danke für den Reminder! An der Ostsee bzw auf dem Darss lieben wir besonders Prerow und Ahrenshoop, aber wir waren auch schon in Dierhagen und Wustrow (im Winter) und mochten es sehr. Born und Wieck am Bodden sind ebenfalls ganz zauberhaft. Es liegt aber auch alles relativ dicht beieinander. Von Prerow aus fahren wir zum Beispiel nach Wieck und Born mit dem Rad. Nach Ahrenshoop mit den Kindern dann doch eher mit dem Auto. Ahrenshooper-Ferien.de und Ferienservice-Prerow.de sind die Adressen, wo wir immer was finden. Liebe Grüße und genießt die Ostsee!

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