Kinder lieben Pupsgeschichten. Aber seien wir mal ehrlich: fast ALLE lieben Pupsgeschichten! Es fängt mit den lustigen Geräuschen in der geschlossenen Windel an und hört mit Peinlichkeiten in Fahrstühlen oder anderen geschlossenen Räumen auf. Es gibt fast nichts Erheiternderes, als sich über diese Art Geräusche, Gerüche und damit verbundenen Ereignisse schlapp zu lachen.

In meiner Familie, das muss ich sagen, sind Pupsgeschichten jedenfalls ein Dauerbrenner. Nicht nur pupsen die Kinder regelmäßig, gut hörbar und ausführlich, so viel kann ich der/m geneigten Leser*in berichten, nein, wenn sie es nicht gerade tun, reden sie darüber. Oder sie machen Pupsgeräusche. Oder sie spielen, sie würden pupsen. Wenn sie auf Kommando pupsen könnte, täten sie auch das und würden wahrscheinlich Wettbewerbe veranstalten. Ihre große Faszination für die Furzkanone, mit der der Bösewicht in Despicable me 2 außer Gefecht gesetzt wird, ist daher ganz und gar folgerichtig und hat mich nicht überrascht.

Ich habe mich damit abgefunden: ich lebe mit drei menschgewordenen Furzkanonen zusammen. Und nicht nur kenne ich ihre Pupsgeschichten und bin mit ihren minionesken After-Pups-Lachanfällen vertraut. Ich kann auch die einzelnen Kategorien unterscheiden und die Vokabeln für die verschiedenen Formen wiedergeben. Für euch heute: Mister Druckwelle. Und das war so.

Am Wochenende kommen die Furzkanonen sehr gerne mehr oder weniger früh in unser Bett, um dort “auszuschlafen”, sofern sie nicht schon die Nacht dort verbracht haben. Heißt im Klartext: ab spätestens 7:30 tummeln sich in unserem Bett drei Kinder, Augen fest geschlossen, aber schon in der Lage, zu schubsen, zu rempeln (mit und ohne Absicht), zu quasseln und, wie ich aus leidvoller Erfahrung berichten kann, zu pupsen. Letztes Wochenende, wir waren eigentlich alle noch von unserer Krankheitswelle geschwächt, ergab sich dann folgendes Szenario… Der Bub kam zwischen seinen beiden Schwester zu liegen, friedliches Gekuschel allenthalben, der Mann war schon ins Bad geflüchtet – da passierte es. Unüberhörbar, zischend und quietschend, einigermaßen ausführlich und eine olfaktorische Sensation. Die Mädels, eben noch friedlich eingekuschelt, sprangen beide auf, kreischten und schimpften und beschwerten sich. Und der Bub, ohne sich zu rühren, oder auch nur die Augen aufzuschlagen, murmelte sehr selbstzufrieden: “Nennt mich Mister Druckwelle!”

Pupsgeschichten, Mister Druckwelle

Was soll ich sagen? Ich konnte nicht anders, als ihm für seine unerhörte Coolness und auch seine Waghalsigkeit zumindest innerlich Tribut zu zollen, auch wenn ich ihm natürlich nicht offen zu dieser frechen Aktion gratulieren konnte – und obwohl ich aus geruchstechnischen Gründen das Bett fluchtartig verlassen musste, um schnellstens das Fenster weit aufzureißen! Ich weiß, wahrscheinlich hätte ich ihn ermahnen sollen oder ihm sagen, dass sich das nicht gehört. Tut es ja auch nicht. Aber, wie eine Freundin aus alten Bonner Tagen mir mal in einer ähnlichen Situation sagten: “Wat raus muss, muss raus!” Und ganz ehrlich: wann, wenn nicht als Kind und in der Sicherheit der eigenen Familie, soll ein Mensch denn ungestraft laut pupsen dürfen? Eben. Mein Tweet zum Thema wurde entsprechend oft geliket und kommentiert, es ist nämlich ganz offenbar ein Thema, das die Gemüter bewegt. Und sonst auch noch so einiges.

Die anderen zwei Furzkanonen haben sich übrigens ziemlich schnell wieder eingekriegt und sich in den Kategorien Knötterfurz und Blähmotte in ganz eigener Meisterinnneschaft hervorgetan. Es war also sehr bald wieder Gleichstand mit Mister Druckwelle.

Wie ist das mit euren Kindern? Habt ihr auch so kleine Pupsmeisterinnen und Furzkönige zu Hause? Welche Pupsgeschichten könnt ihr berichten? Denn ich weiß, es gibt welche…

signatur

8 Comments

  1. Herrlich! “Menschgewordene Furzkanonen” :-) Ich hab hier auch so ein Exemplar. Eigentlich dachte ich, das geht schnell wieder vorbei aber…wohl nicht, oder?

  2. Blähkanone und ein paar weniger nette Kommentare schmeissen sich meine Lieben Kleinen bei solchen gegenbenheiten auch ziemlich oft an den Kopf, da hör ich dann meisst einfach weg, dann kriegen die sich schnell wieder ein;)

  3. Bei uns pupst nur die Hundeoma mit Begeisterung, täglich, stündlich(?), immer… Egal, wer dabei ist… Mit Geräuschen, die einem Dobermann alle Ehre machen würden. Leider konnte ich ihr nie beibringen, dass das etwas ist, dass man nicht macht, wenn andere dabei sind…

  4. Ich musste gerade so herzlich lachen beim lesen! Unser Nachwuchs kommt erst in ein paar Monaten zur Welt, aber solange habe ich ja als Pupskanone meinen Ehemann hier zu Hause :D Ja, auch mit fast 30 finden Männer pupsen immer noch wahnsinnig witzig ;)

  5. Hi Zusammen,
    gerade den Blog entdeckt. Ist schon ein älterer Eintrag, aber vielleicht wollt ihr ja ein revival aufleben? Wir schreiben seit Mai 2020 “Pupsgeschichten!, wobei es da nicht wirklich immer um Pupsen geht. Wir finden aber, dass Pupsgeschichten lustig sind und Kinder erfreuen und unsere Geschichten das auch machen sollen. Freuen uns über euer Feedback! LG Klaudia

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