Kaum sind wir aus den Osterferien zurück, findet der Alltag wieder volle Pulle statt – und damit meine ich MEINEN Alltag, also den Mama-Alltag. Was das bedeutet, wissen die Eltern unter uns nur zu gut. Ich hab’ da mal was zusammengestellt, mal schauen, ob ihr euch wieder erkennt…

Wir wissen, dass wir Mamas sind, weil…

1. … es uns nicht zu Tode erschreckt, wenn die Tür zum Badezimmer quasi auffliegt, während wir gerade auf dem Klo sitzen. Vor den Kindern hätte mich persönlich das wahrscheinlich an den Rande des Herzinfarktes gebracht, heutzutage zucke ich nicht mit der Wimper. Eine einfache Regel im Leben mit Kindern: Türen, die nicht abgeschlossen sind, werden geöffnet. Aber mit Schmackes! Und zwar genau dann, wenn Mama nicht damit rechnet. Der Thrill-Faktor im Mama-Alltag!

2. … wir uns morgens nicht wundern, dass mehr Menschen mit uns in einem Bett liegen, als nur der eine, mit dem wir abends wissentlich hineingestiegen sind. Wir merken jedenfalls in der Regel nicht, wenn ein Kind sich nachts bei uns einschleicht, sofern es nicht gerade laut wegen irgend etwas lamentiert, es ihm nicht gut geht oder es sich gerne unterhalten möchte. Bei uns gilt die Regel: wer uns nicht weckt, läuft auch nicht Gefahr, des Bettes verwiesen zu werden. Wenn mehr als zwei Kinder kommen, isses allerdings nichts mehr mit unbemerkt einschleichen…

3. … wir uns in so intimen Situationen wie unter der Dusche den absonderlichsten Fragen stellen und die unpassendsten Gespräche führen. Ich habe beispielsweise schon all meinen Kindern unter der Dusche stehend erklärt, warum Frauen Brüste haben und Männer nicht. Ich habe mit Shampoo auf dem Kopf diskutiert, ob Freundin X (die übrigens gleich hinter der geöffneten Badezimmertür im Flur stand) nicht doch noch eine Nacht bleiben darf und ob es wirklich stimmt, dass der Lieblingsbub eine extra Runde iPad-Zeit bekommen hat. Ich wundere mich auch nicht mehr, wenn meine Kinder gemütlich auf dem Badvorleger Platz nehmen, während ich mir die Beine rasiere und mit mir über den Sinn und Unsinn von Körperbehaarung sprechen oder mich dazu befragen möchten, ob ich als Kind schon einen dicken Popo gehabt hätte und wofür das gut sei. Kennt ihr alles, oder? Mama-Alltag!

4. … wir cool bleiben, wenn unsere Sprösslinge uns in einem öffentlichen Verkehrsmittel laut fragen, warum der Mann da am Fenster in der Nase bohren darf und die Popel an den Sitz kleben und sie nicht. Oder wenn sie im Restaurant laut rülpsen, weil es so gut geschmeckt hat. Oder wenn sie dann nach dem leckeren Essen aufstehen und erklären, jetzt müssten sie dringend kacken gehen (stöhn!). Eltern sind cool. Was bleibt uns anderes übrig?

5. … wir selbstverständlich in der Lage sind, Wölfe, sprechende Octopusse und diverse fleischfressende Saurier auf dem Waldspaziergang nur unter zur Hilfenahme eines pinken Hello Kitty-Regenschirms zu vertreiben. Mit entsprechendem Gebrüll natürlich. Es gelingt uns aber nur Kraft unseres Mama-Seins. Kein anderer Mensch könnte das, ist klar, oder?

Mama Alltag, Berlinmittekids, Alltagssituationen mit Kindern, Mutterliebe,

6. … wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn uns unsere Pre-Teens an der Schwelle zur Pubertät mit Fragen über Sexualität und das andere Geschlecht heimsuchen. Und wenn sie fragen, ob das wirklich stimmt, dass wir, ihre lieben Eltern, sowas gemacht hätten. Und ob wir etwa wirklich zu den Leuten gehören, die es wirklich toll finden, sich gegenseitig die Zunge in den Mund zu stecken, obwohl jeder Mensch doch weiß, wie ekelhaft fremde Spucke ist. Wir haben auf alles Antworten, wir bleiben ruuuhisch…! Echt jetz.

7. …wir mit wahnsinnig wenig Schlaf auskommen und von den Resten auf den Tellern unserer Kinder leben, ohne dabei einfach zusammen zu brechen. Wirklich, es gibt Phasen im Mama-Alltag, da ist es vollkommen unlogisch, dass wir überhaupt morgens aufstehen und weiter machen können. Können wir aber. Das gehört zu unsren geheimen Superkräften!

8. … wir ein unfassbar gigantisches Repertoire an Liedern, Spielen, Geschichten und Quatschmachsachen verfügen, mit dem wir jede lange Autofahrt und jeden langweiligen Spaziergang zu einem interessanten Abenteuer gestalten können. Wir sind diejenigen, die am Wochenende durch die Parks gehen und dabei “Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm” aufsagen – ja, MIT “in die Hocke, hoch das Bein” und allem Pipapo, während die kinderlosen Menschen Prosecco schlürfend auf ihren Picknickdecken lagern und uns bemitleiden. Ist uns aber egal, wir haben nämlich grade Spaß mit den besten Menschen, die wir kennen.

9. … unsere Handtaschen noch für jeden möglichen Fall die rettende Fundgrube sind. Schnippsgummi und eine Haarklammer? Kein Problem. Feuchttücher, Ersatzschlüppa und Lieblingsschnuffeltuch? Auch dabei. Sonnencreme, Gummibärchen und ein Minimalbuch nebst einem Stifte-Set in den vier Grundfarben für langweilige Wartezeiten im Café? Alles in dieser einen Tasche. Kaum zu glauben, oder? Aber schon manche Mama hat ihre Mitmenschen in Erstaunen versetzt mit dem, was sie unerwartet aus ihrer Handtasche zaubern konnte.

10. … es auf dieser Welt mindestens einen kleinen Menschen gibt, den wir mehr lieben als unser Leben. Für den wir alles tun würden, jederzeit. Vor dem wir uns nicht genieren, uns nicht verstellen und nicht verstecken müssen. Für den wir die beste, ehrlichste, mutigste, fantasievollste, lustigste, liebevollste Version unserer Selbst sein wollen, weil dieser kleine Mensch von allem nur das Beste, Schönste und Liebste verdient hat. Wenn unser glücklichster Augenblick der ist, in dem dieser kleine Mensch glücklich ist. All diese Gefühle sind auch Mama-Alltag. Und sie sind es, die allen anderen Punkten auf dieser Liste zugrunde liegen.

Es kommt für unsere Kinder nämlich nicht darauf an, ob wir an irgendwelchen äußeren Kriterien gemessen die schönste, die klügste, die beste Mama sind oder ob wir tausend Bücher lesen, um alles am richtigsten zu machen. Es kommt nicht darauf an, ob wir uns aufopfern oder Dinge für unsere Kinder aufgeben. Es ist ihnen nicht wichtig, ob wir sie bio, vegetarisch oder vegan ernähren, ob wir sie stillen, tragen, schieben oder mit der Flasche füttern. Es kommt nicht mal darauf an, ob wir unsere Kinder selbst geboren haben oder ob sie auf einem anderen Weg zu uns gekommen sind. Vielleicht sind wir Stiefmütter, Adoptivmütter, Pflegemütter?

Zu unser aller Mama-Alltag gehört vor allem, dass wir unsere Kinder lieben und dass wir für sie die beste Mama sind, die wir sein können. Ain’t that right, all you Mamas out there? Was gehört für euch zu den skurrilsten, lustigsten, wichtigsten und verrücktesten Dingen in eurem Mama-Alltag?

signatur

 

18 Kommentare

  1. So ein schoenes schoenes schoenes Bild von euch * und ja, die Situationen kommen mir sehr bekannt vor ;-)

  2. Oh, ich liebe das! Alles wahr. Bis hin zum geschmetterten “Mama ich muss kacken!” Mit besonders zackigen K’s :-)
    Man merkt außerdem, dass man Mama ist, wenn man sich nach drei Seiten gleichzeitig unterhalten kann…
    Liebe Grüße aus Hamburg!

  3. Viel gelacht! Auch wenn ich den Artikel – typisch Mama – nur in Raten lesen konnte, weil immer wieder ein Bilderbuch in mein Blickfeld geschoben wurde. :)

    Schönen Sonntag euch allen und liebe Grüße aus dem Rheinland
    Katja

  4. so wunderbar geschrieben und soooo richtig! die toilettennummer, die badezimmernummer… alles schon genau so erlebt! wunderbar! :-)
    lg kathrin

  5. kleines tragbares Antworten

    Das gehört wirklich alles zur Erlebniswelt einer Mama. Wunderschön geschrieben! Wenn ich zu meinem linken Handgelenk schaue, dann baumelt dort ein rosa Haargummi – und er ist nicht für mich. Da bin ich vorbereitet :-) Auf anderes kann man nicht vorbereitet sein, aber es stimmt – sooft man sich auch kräftemäßig hart an der Grenze bewegt, so oft geht einem das Herz auf vor Glück durch das Leben mit den Kindern.

  6. Stimmt!
    Und: ich finde Deinen Blog einfach toll!!! Danke für die ganze Arbeit, Mühe, Ehtlichkeit und liebe die Du da rein steckst!

  7. 4fach Mutti Xana Antworten

    Sehr gut geschrieben!!! Toll, Stimme in allen Punkten zu! Muss noch um ein paar Punkte ergänzen, ;)
    1. Sich verstecken oder den Kindern den Rücken zu drehen, damit man heimlich ein Stück Schoki naschen kann!
    2.Im Restaurant sitzt, das Kind laut meinen Eisstiel verlangt um ihn abzuschlecken, das Wort aber nicht deutlich aussprechen und dann laut ruft, was du als Mama sofort verstehst, es sich aber für die anderen wie “Mamaaaaa, Ar***lecken”, anhört und man dann empörte Blicke erntet.
    3….oder man nicht aufpasst und anfängt alles zu personalisieren!! Habe mein Kind auf dem Bahnhof im Kinderwagen gewickelt, um entspannt die 30 min. Fahrt angehen zu können und das kleine Pröbchen der Wundschutzcreme lose in die Manteltasche gesteckt. Ein Mann half dann den Kinderwagen in den IRegio zu hiefen, dabei fiel die Creme aus der Tasche, ich die in Eile aufgehoben nicht auf die Wortwahl geachtet und erntete belustigte – peinlich berührte Blicke, weil ich sagte “Oh, meine Popo Creme!”….
    Jaja, ich glaube wir Mama’s und Papa’s können ein Buch solcher Momente schreiben!!!

  8. ganz klasse geschrieben :o) …und ich ergänze, dass es gaaaaaaaarnicht so einfach ist, diese besagte Tasche dann auch noch zu schleppen ,geschweige denn den Kinderwagen im Gleichgewicht zu halten, wenn sie am Schiebegriff hängt :o). *achja* PAPAs Karm passt auch immer noch prima mit rein ;o)

    Tatjana

  9. So toll geschrieben. Besonders Punkt 9 passt zu 100% auf mich, habe ich doch letztens mit einem abgepackten Teebeutel aushelfen können als es bei einem Seminar nur Kaffee gab und es der einzige Nicht-Kaffetrinkerin kalt war.
    LG, Susann

  10. So wahr und so Klasse geschrieben!Bei uns oft von Vorteil das wir mit den Kindern deutsch reden u. so bestimmte Sachen wie mit dem kacken gehen, im norwegischen Umfeld nicht so peinlich ist!:-)

    LG Ina

  11. Yeah! Super geschrieben. Wozu der Dicke Po ist, hab ich nur immer noch nicht verstanden ;)

  12. Die Toilette….oh ja…wenn deine Tochter (5) ins Bad geplatzt kommt und sich auf deine Oberschenkel lehnt und kuscheln will, während du…. :-)

    Oder wenn du deine Tage hast und grad wechselst, was gewechselt werden muss und dann deine Tochter reinplatzt…und besorgt fragt, ob du ein Pflaster brauchst….

    Oder wenn du auf Toilette geheimnisvolle andere Dinge tust und dabei nicht gestört werden willst….von kosmetischer Chirurgie über gedankenverlorene Prokel – und Pulerei…und deine Tochter will auch mal mitmachen….

    Das Badezimmer ist einfach nicht mehr derselbe Ort mit Kindern…

    Schöner Beitrag, viel Wahres ;-)

  13. Pingback: 10 Mal die 10… Teil II | Die Kellerbande mit Herz und Seele

schreibe einen Kommentar