Der Abend kommt und legt sich wie eine sanfte, kühle Hand um meinen Nacken. Während die Morgen hier strahlend und blau aufgehen, kommt der Abend langsam und in einer ganz gemächlichen Bewegung. Eben noch scheint die Sonne auf die Terrasse und wir überlegen, ob wir den Sonnenschirm noch mal aufspannen fürs Abendessen, da wird der Himmel allmählich dunstig, die Wolken färben sich in Pastelltönen und die Luft wird dunstig.

Ich liebe die Ostseeabende ebenso, wie ich die Algarveabende immer geliebt habe und die an der französischen Atlantikküste, wo ich so viele Sommer meiner Kindheit verbracht habe. Sommerabende, die stetig kühler werden und einen duftenden Wind dabei haben, der einen zwingt, doch noch eine lange Hose anzuziehen oder sogar eine Jacke umzulegen.

Der Sand am Strand wird erst schmeichelnd kühl und dann leicht feucht, so dass die Flipflops schwer werden an den Füßen, wenn wir den Weg zurück gehen vom Abendbaden über die Düne auf den Deich. Und während die Kinder schwören, die Ostsee sei abends wärmer als morgens, ist es vor allem der Abend, der sich der Meerestemperatur anpasst, wenn er sanft über den Strand kommt.

Ich mag das. Ich hatte immer schon das Gefühl, nach einem intensiven und heißen Sommertag die Pause zu brauchen. Dunkelheit. Kühle. Bevor der nächste Morgen kommt und strahlend hell über mir aufgeht.

Lege ich mich in die samtene Umarmung einer besternten Nacht.

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