In elf Tagen ist Weihnachten.

Schon vor zwei Wochen haben meine Kinder ihre Wunschzettel ans Christkind (ja, auch bei uns kommt das Christkind, liebe Mia!) geschrieben bzw. gemalt und schreiben lassen und in unser Leuchtbäumchen vor dem Haus gesteckt, damit ihre Wünsche dort ankommen und eine Chance darauf haben erfüllt zu werden. Sie wünschen sich Bücher, Hörspiele, Ritterburgen und neue Schultaschen, Fillypferdchen und Babypuppen, Glitzerkronen und Laserschwerter – ihre Wunschzettel sind voller Wünsche von Kindern, die alles haben, was sie brauchen und noch viel mehr.

Meine Kinder sind solche Kinder. Sie haben Eltern, die sie lieben, sie haben Geschwister, mit denen sie eng verbunden sind, sie haben Großeltern, Onkel und Tanten, die liebevoll über sie wachen. Sie haben jeder ein Zimmer voller schöner Kinderdinge, sie leben in einem Haus mit (Mini-)Garten, sie haben Freunde und gehen in eine tolle Schule. Sie mussten noch nie in ihrem Leben auf etwas Existenzielles verzichten oder darum wirklich bangen. Sie sind gesund.

Sie sind der Mittelpunkt der Welt für mich und ihren Vater und das wissen sie und sind in diesem Gefühl der bedingungslosen Liebe und Hingabe geborgen. Und sie haben verdammtes Glück damit.

Es gibt so viele Kinder, denen all das fehlt. Die nicht einmal Wunschzettel schreiben, weil die Erfüllung irgendwelcher Wünsche völlig absurd erscheint in ihrer Lebensrealität. Das sollte jeden von uns immer berühren, nicht nur zu Weihnachten, aber dennoch ist jetzt die Möglichkeit da, vielleicht wenigstens kleine Wünsche für Kinder erfüllen zu können, die sonst keiner erfüllt.

Mein Freund Christian Bahrmann, der nicht nur ein toller Schauspieler und Puppenspieler mit eigenem feinen Puppentheater hier in Berlin ist, sondern auch ein Vater von drei Kindern, dem andere Kinder in anderen Lebenssituationen nicht egal sind, hat sich schon letztes Jahr etwas dazu einfallen lassen. Als jemand, der sich in vielen Belangen für Kinder einsetzt, hat er letztes Weihnachten recht spontan angefangen, in seinem Theater Geschenkspenden zu sammeln und zum großen Teil mit seinen freiwilligen Helfern selbst zu verpacken. Eine wunderbare Aktion, in der in wenigen Tagen wahnsinnig viel geschafft und gesammelt wurde. Fast drohte sein Einsatz als Weihnachtsmann damals an der Bürokratie und an Vorschriften zu scheitern: im Asylbewerberheim durfte er nicht rein, in einem Kinderheim wurden die Spenden nicht angenommen, weil man nicht wisse, was denn das sei und ob das überhaupt zu den Kindern passe. Und überhaupt sei das nicht angemeldet.

In diesem Jahr hat er sich gut vorbereitet und sich ein paar seiner Partner an die Seite geholt, um ihn zu unterstützen. Mein kleiner Teil dazu ist zunächst dieser Blogeintrag, mit dem ich gerne ein bisschen Aufmerksamkeit für dieses Engagement schaffen möchte:

“Weihnachten für alle” heißt die Aktion von Christian Bahrmann, der in seinem Theater auch dieses Jahr wieder bis zum 23.12. Geschenke für Kinder sammelt, die sonst keine bekommen würden. In diesem Jahr gehen die Geschenke an die Kinder vom Kinder- und Jugendhaus Bolle des Vereins Straßenkinder e.V., denen er selbst als Weihnachtsmann verkleidet, die Geschenke bringen wird. Es gibt also für die Kinder bei Bolle nicht nur Geschenke, sondern auch den festlichen und besonderen Moment dazu, in dem der Weihnachtsmann kommt und ihnen etwas schenkt.

Lieber Christian, wir kennen uns schon einige Jahre und ich weiß, wie sehr dir deine Projekte, für die du dich einsetzt, am Herzen liegen. Oft sind wir nahe dran und direkt dabei, oft beobachten wir dich aus der Ferne und staunen darüber, wie du neben Familie, Theater und Kika immer die viele Energie und das Herzblut aufbringst, dich für so wichtige Dinge zu engagieren wie z.b. die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe bzw. die betroffenen Kinder.

Diese Weihnachtsaktion aber, die finde ich besonders wichtig und schön. Sie trifft den Kern von Weihnachten, sie trifft den Kern davon, was für Kinder wichtig ist neben materiellen Dingen und der puren Versorgung. Und sie trifft den Kern davon, was für ein Mensch du bist: einer, der sich wirklich einsetzt, dem nichts zuviel ist, einer, der genau hinschaut. Das ist mit ein Grund dafür, warum wir befreundet sind. Und der Grund, weshalb ich dich hierbei  auch dieses Jahr gerne unterstütze.

Wir packen unsere Päckchen am Wochenende und bringen sie rechtzeitig zu dir. Wer noch?

spirit of christmas

Last Updated on 26. März 2018 by Anna Luz de León

7 Comments

  1. Eine richtig gute Sache!!! Ich finde es echt bemerkenswert, wenn Menschen selbst tätig werden und Anderen helfen wollen. Nicht nur spenden und mitmachen, sondern selbermachen. Wohin sollen dIe Sachen denn geschickt werden, wenn man welche Spenden will?

      • DANKE Anna!!!! Habe mich jetzt einmal etwas genauer belesen. Ich wußte bis dato überhaupt nicht wer Christian Bahrmann ist, obwohl ich ihn fast täglich gerne über den Bildschirm flimmern sehe. Also den Menschen als Freund von Kikaninchen kannte ich schon, aber nicht den Namen. Ist schon echt schön, was der alles so neben 3 Kindern macht. Unglaublich.

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