Heute ist der zweite Advent, Tag Sieben bei Dankbarkeit statt Sachen, und wir haben gerade mal so alle Reste eines kleinen Festessens beseitigt, das wir heute mit Freunden hier abgehalten haben. Relativ spontan haben wir uns  vor kurzem dafür verabredet und es tatsächlich geschafft, drei Familien mit insgesamt sieben Kindern an einen großen Tisch zu kriegen und ein üppiges, festliches, ausführliches Essen mit drei Gängen zusammen zu genießen. Das ist mein Punkt Eins auf meiner Dankbarkeit-statt-Sachen-Liste für heute.

Dankbarkeit statt Sachen, meine Familie ist meine Gang, Kochen für Freunde

Punkt Zwei ist eine What’s App-Gruppe. Klingt bescheuert, ist aber so. Wir haben eine Familien-What’s App-Gruppe, in der wir viele Bilder, kleine Nachrichten, Alltagsereignisse aber auch kleine Sorgen und große Themen teilen. Damit überbrücken wir die Entfernung, die zwischen uns allen liegt und nehmen näher am Leben der anderen teil. Das hilft oft und schafft gefühlte Nähe, wenn wir nicht zusammen sein können. Heute ist mir wieder mal klar geworden, wie dankbar ich für diese Familie bin, dafür, wer sie sind, wie sie denken und fühlen, was ihnen wichtig ist und wofür sie einstehen. Ich bin so stolz auf sie und ich bin glücklich, ein Teil dieser Familie zu sein.

Punkt Drei bei “Dankbarkeit statt Sachen” ist vor allem heute der Berlinmittedad. Wir passen in so viele Aspekten schon seit sechzehn Jahren gut zusammen, aber heute, als wir nach unserem Festessen die Kinder ins Bett gebracht hatten und beim Gläser Abspülen so miteinander quatschten, war mir wieder mal klar, wofür ich neben so viele anderen Dingen an Tagen wie diesen dankbar bin: es ist  großartig, dass wir gemeinsam gerne solche Dinge tun, unsere Freunde zusammen bringen, das Haus voll mit lieben Menschen laden, geteilte Freude am guten Leben als mehr Freude empfinden und nichts schöner finden, als in solchen Situationen dafür zu sorgen und zu sehen, dass es allen gut geht. Das ist eins der schönsten Geschenke in meiner Ehe und war es schon immer.

Dankbarkeit statt Sachen, meine Familie ist meine Gang, Kochen für Freunde, zweiter Advent

Meine drei Punkte sagen eines ganz deutlich, etwas, das ich meinen Kindern immer und immer wieder sage und vor allem vorlebe – zumindest hoffe ich, das ich das tue: meine Familie ist meine Gang und im Rahmen von Dankbarkeit statt Sachen kann ich das auch hier mal wieder ausdrücken. Die Familie, aus der ich komme ist meine Gang, die Familie, die ich “geheiratet” habe ist meine Gang, mein Mann und meine Kinder sind meine Gang, und ich kann mir kein größeres Geschenk im Leben vorstellen, als zu einer solchen, nein, zu genau dieser Gang zu gehören. Und ich möchte den Begriff “Familie” hier noch weiter fassen, denn es gibt einige Menschen in meinem Leben und im Leben meiner Kinder oder anderer Gangmitglieder, mit denen wir nicht blutsverwandt sind und die dennoch ganz klar Teil des Netzes sind.

Das macht mich stärker, das macht mich widerstandsfähiger und es schenkt mir die Kraft, mehr von mir zu geben. Wenn meine Gang nämlich hinter mir steht, wenn ich zu jeder Zeit weiß, dass die Gang da ist, dann habe ich Kapazitäten frei, anderen Menschen etwas abzugeben: etwas von meiner Zeit, von meiner Liebe, von meiner Energie, von meiner Kraft – von all dem, womit ich durch meine Gang stetig “aufgeladen” werde. Das ist wahrscheinlich das größte Geschenk, das man bekommen kann – oder geben.

Ich wünschte, jeder Mensch hätte das: eine Gang, die immer hinter ihm steht und bei ihm ist. Ich wünschte, jedes Kind hätte das. Ich hoffe, ihr habt das!

signatur

4 Comments

  1. Deine “Gang” klingt einfach wundervoll und Du hast vollkommen Recht, man muss nicht blutsverwandt sein, um zur Familie zu gehören.
    Wir haben unsere ganz eigene klein-große Familie und diese umfasst nur einen kleinen Teil der Menschen, die ganz direkt blutsverwandt mit einem von uns sind :)

    An den letzten beiden Tagen war ich für folgendes dankbar
    http://wp.me/p3KmCf-1vc

  2. Liebe Anna, es ist wunderbar, eine solche Familiengang zu haben. Leider ist es bei uns eher Bandenkrieg, weil die unterschiedlichen Familienzweige es immer wieder schaffen, die Harmonie zu sprengen … Derzeit reden bspw. meine Eltern und meine Schwester (mal wieder) nicht miteinander … Und auch in der (an sich tollen) Schwiegerfamilie knirscht es ab und zu.

    Ermutigend ist wiederum, dass vor einigen Jahren nach vielen, vielen Jahren Funkstille mein Vater und seine Schwester wieder zueinander gefunden haben und diese Familienzweige sich seitdem wieder regelmäßig sehen.

    Dankbar bin ich für meinen großartigen Mann und unseren kleinen Sohn, meine Herzfamilie, meine große Liebe, mein Ein und Alles. Und für das Wissen, dass meine liebsten Freunde zwar weit weg, aber trotzdem immer für mich da sind.

    Alles Liebe für euch!

  3. So, nach ein paar Tagen Pause, hat mich das normale “Tagesleben” wieder und ich kann endlich wieder Dir und “Dankbarkeit statt Sachen” folgen.

    Ich muß gestehen, es ist einfach schön und ich genieße es mich in unserer hektischen Zeit immer wieder mal auf die kleinen aber wichtigen Dinge zu besinnen.

    Ich bin in den letzten Tagen dankbar für:

    – jede Kuschel-/ Schmuserunde mit meiner Tochter
    – sechs Jahre Mama- sein
    – ein tolles Familien- Essen
    – einen Mann der hinter mir und unseren Entscheidungen steht
    – einen tollen Weiterbildungstag
    – und die Aussicht, den Rest des Monats jeden Abend mit meinen beiden Liebsten zu verbringen!

    Euch allen einen schönen Abend!!! :-*

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