Die letzte Schulwoche ist vorbei, der Herbstferienfreitag ist da (und mit ihm die Freitagslieblinge) und damit geht es für uns heute los in die Eifel, wo wir meine Geschwister mit ihren Familien und meine Eltern treffen, mit denen wir eine Ferienwoche verbringen werden. Und wir bewegen uns scheinbar immer schneller auf den Tag zu, an dem der Flieger unser großes Mädchen ans andere Ende der Welt bringen wird… Immer noch unglaublich. Aber zurück zum heutigen Post: die Freitagslieblinge.
Mein Lieblingsbuch der Woche ist heute ein Gedichtband. Ich bin ja von Haus aus Literaturwissenschaftlerin und schon immer Lyrikliebende. Durch die Jahre haben sich meine Vorlieben da zwar gewandelt und ich habe nicht mehr ganz so viel für pseudoerotische Pubertätslyrik übrig wie noch vor dreißig Jahren. Aber die Liebe zur Poesie ist geblieben und so gehört Gedichtelesen bei mir zur festen Gewohnheit. Im Moment sind es die Herbstgedichte, mit denen ich mich wieder mehr befasse, einige davon stehen in diesem schönen kleinen Buch: Die Lieblingsgedichte der Deutschen* ist eine Anthologie mit wirklich sehr vielen wichtigen Gedichten und Lyrikklassikern von Goethe und Rilke, Eichendorff, Lasker-Schüler und Fried bis Tucholsky, Ringelnatz und Kästner… eine sehr schöne Auswahl, die ich immer wieder gerne zur Hand nehme, diese Woche ein bisschen öfter als sonst.
Mein Lieblingsessen der Woche war mein köstliches selbstgemachtes Kürbis-Kokos-Granola, das ich schon wieder machen musste, weil der letzte Vorrat schon aufgegessen war. Herbstlich und lecker und mit Naturjoghurt und Quark gerade mein Lieblingsfrühstück.
Mein Lieblingsmoment mit den Kindern war diese Woche ein Herbstmoment im Park. Wir hatten eine tolle Spätsommerwoche hier in Berlin, mit wirklich warmen Temperaturen. Dazu die goldenen Blätter und all das Herbstlaub – das lud uns förmlich ein, damit zu spielen und ein bisschen zu toben. Blätterregen!
Mein Lieblingsmoment nur für mich war ein geteilter Sportmoment im Park mit meiner lieben Katarina. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber meine Woche so zu beginnen ist wirklich wie ein Geschenk für mich. Und wenn das Wetter so ist wie jetzt, gibt mir das doppelte Energie für den Start in den neuen Montag.
Meine Inspiration der Woche für die Freitagslieblinge habe ich bei Robert Franken gefunden, auf seinem Blog Digitale Tanzformation.
“(…) Die Täter hingegen können nur deshalb so ungestraft agieren, weil sie von einer schweigenden Masse gedeckt wurden. Männer treten stets dann in Komplizenschaft, wenn sie sich nicht vehement und hörbar gegen jede Art von Übergriffen und Sexismus stellen. Doch davon sind wir weit entfernt, im Gegenteil: Noch immer verharmlosen viele Männer (und auch manche Frau) das Thema Sexismus und seine Folgen. Das ist der eigentliche Skandal, dessen Auswirkungen uns gerade so schmerzhaft vor Augen geführt werden.(…)”
In seinem Text #metoo und das Schweigen der Männer befasst er sich im Zusammenhang mit der Aktion #metoo, durch die betroffene Frauen via Social Media auf strukturellen Sexismus und sexuelle Gewalt aufmerksam machen, mit der Verantwortung all jener Männer, die zwar nicht die Täter sind, sich aber auch nicht klar aufstellen. Ein kluger und nachdenklicher Text, der mir Hoffnung macht: wir leben vielleicht in einer Welt, in der ein Harvey Weinstein erst nach Jahrzehnten sexueller Übergriffe auf Frauen zur Rechenschaft gezogen wird, aber es ist auch die Welt, in der es Männer wie Robert Franken gibt. Feministen, die sich klar positionieren, echte Verbündete, die einen Unterschied machen.
Damit beschließe ich die Freitagslieblinge, öffne die Linkliste (die wie immer bis Sonntag Nachmittag geöffnet bleibt) und freue ich auf die Inspirationen und Lieblingsmomente der lieben Kolleginnen.
Kommt gut ins Wochenende, ich wünsche allen viele Sonnenstunden!
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16 Comments
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Liebe Anna,
vielen Dank für die jede Woche sehr inspirierenden Freitagslieblinge!
Deine Lyrik-Liebe teile ich – das Buch, das du empfiehlst, steht auch in meinem Regal.
Kennst du „Regentonnenvariationen“ von Jan Wagner? Wunderschön!
Eine schöne Zeit mit deinen Lieben und „herb/z/tliche“ Grüße,
Verena
Danke dir! Liebe Grüße zurück. :-)
Hallo liebe Anna,
danke für den tollen Tipp für den Gedichtband, ich bin ebenfalls Literaturwissenschaftlerin und so wie du der Lyrik verfallen. Ich werde mir den Band kaufen und bin ganz gespannt darauf.
#metoo hat mich in den letzten Tagen ebenfalls beschäftigt. Wie so viele von uns bin auch ich schon öfter sexuell belästigt worden, oftmals eher “harmlos” (man lernt doch schon als heranwachsendes Mädchen implizit, dass es irgendwie zum Frausein dazugehört, habe ich das Gefühl und das ist traurig genug). Einmal bin ich als junge Studentin sehr vulgär mit Worten belästigt worden. Das hat mich sehr mitgenommen und ich habe jahrelang daran geknabbert. Mich stimmt es traurig, dass die vielen guten Männer, die es da draußen gibt, schweigen. Das verhält sich in meinen Augen mit dem Thema Feminismus genau so. Was treibt die Männer um, sich so zu verhalten? Ich werde heute Abend mal meinen eigenen fragen.
Achtung, harter Schnitt: Hach, die schöne Eifel! Ich wünsche dir und deinen Herzenskindern eine wunderbare Ferienwoche (und nicht ganz so viel Regen).
Deine Barbara
Liebe Barbara, danke dir für deinen Kommentar und deine persönliche Geschichte… Mir geht das da ganz ähnlich wie dir, auch ich frage mich immer, wie es sein kann, dass so etwas stillschweigend toleriert wird. In meinem persönlichen Umfeld ist das übrigens überhaupt nicht so. Weder mein Mann, noch mein Vater, mein Bruder, einer meiner Schwager oder mein Schwiegervater noch irgendwelche engen Freunde würden sich so verhalten oder haben das je getan. Da sehe ich immer nur großen Respekt im menschlichen Miteinander, egal, ob es dabei um Frauen oder Männer geht. Woran liegt es also, dass so viele Männer ja offenbar damit groß werden, dass das “normal” ist und die Frauen “sich nicht so haben sollen”…? Ich begreife das nicht und bin froh und dankbar, wenn auch andere (männliche) Stimmen dazu laut werden. Liebe Grüße und auch dir eine schöne Herbstwoche, Anna
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