Heute habe ich mir für meine Sommerliebe-Reihe eine liebe Kollegin eingeladen, deren heimliches Fangirl ich schon war, bevor wir uns in einem Konferenzraum voller Blogger*innen im Unperfekthaus in Essen das erste Mal trafen: Lou von Happy Serendipity. Also, streng genommen trafen wir uns nicht, sondern ich saß hinter ihr und freute mich. Irgendwann später, mit Party Hangover an Tag 2 der Konferenz, trafen wir uns wirklich. Und sind uns seitdem virtuell verbunden geblieben. Ich habe ihr Mutter-Werden mitverfolgt und bejubele in ihrem Instafeed regelmäßig ihre italienischen Kocharien, die schon auf dem Bild so köstlich aussehen, dass ich mir wünschte, ich wäre Teil dieser Sippe und könnte zum Grillen vorbei fahren. Außerdem erfreuen ihre süßen Zwillingsjungs ständig mein Herz, wenn ich die Fotos von ihnen entdecke, und das Folgen ihrer Social-Media-Kanäle ist wie der Blick in das Leben einer lieben Freundin.

Ich freue mich umso mehr, dass sie uns heute hier alle ein bisschen in ihr Familienleben schauen lässt, diesmal nicht in das aktuelle, sondern in das vergangene: wir reisen mit Lou durch ihre Kindheitserinnerungen an legendäre italienische Sommer und erleben ihre Sommerliebe mit!

Sommerliebe, Happy Serendipity, Gastpost, 40 Kindheitserinnerungen

20 jahre lang sah unser sommer so aus: freitags gabs die zeugnisse in die hand, samstags früh (geplant um 5 uhr morgens, tatsächlich aber erst, wenn meine mutter dann auch schon fertig war, um 11 uhr) dann gings mit dem auto ab nach italien in die heimat. entweder nach sardinien oder nach kalabrien. 15 jahre und 4 eigene kinder später erinnere ich mich an diese unbeschwerte kindheit, die mir jetzt als erwachsener noch so viel gute erinnerungen beschert. dieser #sommerliebe ist bis heute fest in mir verankert und ich sehne mich nach heißen tagen in südeuropa.

Sommerliebe, Happy Serendipity, Sommerliebe, Italien, 40 Kindheitserinnerungen   

lasst mich erzählen: 40 erinnerungen an italien #sommerliebe ist…

… der benzingeruch von autobahntankstellen.

… der erste tankstellenstop nach der schweizer grenze.

… nachdem man auf der autofahrt eingeschlafen ist nach dem aufwachen das erste mal das meer sehen.

… zu wissen, es ist nicht mehr weit.

… ankommen und froh sein, daß man doch endlich da ist.

… wenn es so heiß ist, daß es einem die sprache verschlägt sobald man nach draußen tritt.

… ein ausflug an den strand in einem überfüllten fiat 500 mit offenen verdeck, damit der sonnenschirm auch mit kann.

spiaggia bianca_sardinien

die familie am strand rossano1983

… luft die nach heißer pasta mit tomatensoße riecht, obwohl es viel zu heiß ist zum essen.

… kalte wassermelone die stundenlang im wasser eingebuddelt und doch nicht so kalt ist, wie vermutet und erhofft.

… während der mittagsruhe – weil es draußen für alles zu heiß ist – auf dem bett liegen und lesen. und dabei einschlafen.

… sich morgens von der mutter verabschieden mit den worten "bis heute abend, bin unten" und die antwort "ja jaaaa…." gepaart mit einer wischenden handbewegung.

… der mütterliche ruf von der terrasse, das man zum essen reinkommen soll.

… der versuch die mütterliche stimmer unter den 43 anderen mamas zu identifizieren.

… vespa geknatter.

… der matratzen-verkaufende-lkw um 8 uhr morgens. das megaphon.

… der versuch wieder einzuschlafen, nachdem der lkw wieder weg ist.

… 10 kilo tomaten hälften und zum trocknen auf der terrasse verteilen.

… vorfreude auf getrocknete, eingelegte tomaten.

… bangen, dass der scirocco die halbtrockenen tomaten nicht von der terrasse fegt.

… tomaten von der straße auflesen.

… sich mit 13 das erste mal verlieben.

… sich gegen den sonst so ruhigen vater aufbäumen, die erste große liebe sei natürlich überhaupt gar nicht blöd.

… den ersten heiratsantrag bekommen und froh sein, daß man einen durchsetzungsfähigen vater hat.

… während des italienurlaubs das wm-finale verlieren.

… sich nicht anhören müssen, wie scheiße die italienische mannschaft doch ist.

… hochzeiten bei 43 grad im schatten.

… das anschließende 28-gänge-menü.

… mit allen kindern der nachbarschaft auf der straße sitzen und dem onkel beim gitarre spielen zuhören und versuchen mitzusingen.

mama und ich 1981

… der geruch von motoröl.

… der geruch von chlorbleiche.

… heftige sommergewitter.

… mit dem regenschirm und barfuß durchs sommergewitter laufen.

… der tag an dem das meer aufgewühlt ist und die mutter schreit, man dürfe nicht ins wasser.

… es trotzdem machen. mit papa.

… camping auf der terrasse, weil es im haus zu warm ist.

… um 4 uhr morgens im halbschlaf wieder ins haus gehen, weils draußen zu kalt ist.

… frisches weißbrot und warme ricotta mit marmelade zum frühstück.

… den 15. august in den bergen verbringen, wo es 15 grad kühler ist, aber auch 15 mal langweiliger als am strand.

… während des herumstreunens mit der kindergang der nachbarschaft im supermarkt halt machen und sich ein großes mortadellabrot machen lassen.

… mit der gang vollkommen zufrieden auf der straße herumsitzen und sich freuen, daß sommer ist.

so sah meine kindheit aus und ich bin sehr froh, daß meine eltern mit uns die kultur gelebt haben, dass ich die unbeschwerten italienischen sommer so frei auskosten konnte (jedenfalls bis zu der sache mit dem heiratsantrag…). jetzt bin ich selbst mutter und hoffe, ich kann meinen 2 kleinen jungs die lebendigkeit und schönheit meiner familienkultur mitgeben und versuchen, ihnen die ferien genauso schön zu gestalten. außerdem bin ich ein bisschen stolz darauf, ganz nach italienischer art eine schöne große familia mit 4 kindern zu haben. denn bambini sind wie balsamico für die seele, nicht?

Ach, meine liebe Lou, wie herrlich deine Sommererinnerungen sind – das ist #sommerliebe pur! Ich danke dir fürs Teilen, und ich wünschte, ich wäre dabei gewesen, in den heißen Sommern deiner italienischen Kindheit. Herrlich!

Jetzt bekomme ich grade sehr viel Lust auf meine eigenen sommerlichen Kindheitserinnerungen. Soll ich? Und was ist mit euch? Was sind eure eindrücklichsten Erinnerungen aus den Sommern eurer Kindheit?

signatur

2 Comments

  1. Wie schön, Lou! Und einige deiner Erinnerungen sind auch meine. Zwar sind wir ‘nur’ zu Freunden oder immer wieder ins selbe Hotel und nicht zur famiglia gefahren, das war aber vom Gefühl her fast dasselbe! Ich glaube, eine solche Italien-Sehnsuchts-Liste muß ich auch mal machen. Denn ich war seit 2008 nicht mehr in Italien und es schmerzt ziemlich.

    Genieße die Zeit und ich hoffe, deine Jungs lieben es genauso wie du!

    Ciao, Claudia

Write A Comment