Als Erstes mal vorneweg: ich war noch nicht da. Das Gourmet-Café mit dem Kinderwagenverbot im Prenzlauer Berg, über das sich zur Zeit hier überall und in der Lokalpresse, sogar überregional in Welt und Spiegel, die Köpfe heiß gestritten werden: The Barn Roastery in der Schönhauser Allee, gerade eröffnet. Und wie es aussieht, wird sich das auch in Zukunft nicht ändern.

Im Augenblick gehen viele hin, um zu sehen, ob es wirklich so ist – ob da wirklich ein gigantischer Betonpoller steht, der verhindert, dass Kinderwagen ins Café geschoben werden können (für Rollstühle wird der Poller zur Seite geschoben, wie der Besitzer Ralf Rüller in Interviews nicht müde wird, zu betonen). Wenn die Idee hinter dem Poller auch nur im entferntesten eine Marketingstrategie ist, dann funktioniert sie auf jeden Fall prächtig. Ob sich das allerdings positiv auf die Besucherzahlen auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Der Betonpoller in der Barn Roastery Berlin, der verhindern soll, dass Kinderwagen ins Café geschoben werden können.

Hinter dem Versuch, Kinderwagenstaus zu verhindern und laut Betreiber dafür zu sorgen, dass im Brandfall keine Hindernisse im Weg stehen, steckt aber offensichtlich mehr. Denn nicht nur wird klar gemacht, dass Kinderwagen unerwünscht sind, auch die Kinder sind generell nicht willkommen. Dass sich der Betreiber Ralf Rüller immer vehement gegen der Vorwurf der Kinderfeindlichkeit wehrt, wird dabei einigermaßen unglaubwürdig. Sicher verweist er immer auf die Gefahren, denen Kinder in seiner Rösterei ausgesetzt seien. Auf der anderen Seite bedient er aber auch die klassisch kinderfeindlichen Argumente, indem er sagt, Erwachsene, gerade Eltern sollten in seinem Café auch mal ungestört sein können. Er wolle quasi eine Oase der kinderfreien Zone schaffen. Für die armen Eltern. Die es aber natürlich Schuld sind, wenn die Kinder herum rennen. Oder im Wagen liegen und den Weg blockieren. Oder laut sind. Undsoweiter. Das Übliche.

Was in der Barn Roastery noch alles verboten ist, außer Kindern. Mobiltelefone und Laptops sind ebenfalls unerwünscht.

Ich möchte hier eine Sache klarstellen: natürlich hat jeder das Recht, so kinderfeindlich zu sein, wie er möchte. (Ja, lieber Ralf Rüller, mit dem Stigma wirst du weiterleben müssen, dank deiner Polleridee.) Und ich persönlich gehöre keineswegs zu den Müttern, die ihren Kindern gestatten, Caféausstattungen auseinander zu nehmen, mit Essen zu werfen, sich an der Erde zu wälzen oder fremde Menschen am Nachbarstisch zu belästigen. Meine Kinder müssen sich im Café, im Restaurant, in öffentlichen Verkehrsmitteln und überhaupt benehmen wie Menschen. Ich bringen ihnen bei, dass jeder Mensch persönliche Grenzen hat, die andere Menschen nicht zu verletzen haben und dass es respektlos ist, wenn sie andere permanent stören. Das bedeutet natürlich erstens, dass ich es ihnen vorleben muss. Und zweitens, dass ich dafür sorgen muss, dass sie beschäftigt und zufrieden sind. Wenn das der Fall ist, randaliert nämlich kein normales Kind.

Allerdings bin ich ebenso der Meinung, dass Kinder dieselben Persönlichkeitsrechte haben wie Erwachsene und das bedeutet, dass sie als Teil unserer Gesellschaft die Möglichkeit haben sollen, nein müssen, am öffentlichen Leben teilzunehmen.

Wenn ich meine Kinder niemals in die Situation bringe, sich angepasst verhalten zu müssen, im Restaurant, im Museum, in der Kirche, auf einer Veranstaltung, auf einem Konzert,  ja, auch im Zoo (da stört es mich immer, wenn Eltern ihren Kinder nicht beibringen, dass man auch vor tierischen Lebewesen Respekt haben muss…), dann können sie das niemals wirklich lernen. Sie werden niemals sehen, was es bedeutet, in so einer Situation zu sein und sie werden nie erleben, dass sie es schaffen können, sich angepasst zu verhalten und trotzdem Vergnügen dabei zu haben. Mit ihren Eltern, Großeltern, mit wem auch immer sie unterwegs sind. Kinder sind nicht qua Geburt kleine Asoziale, die man erst domestizieren muss, bevor sie gesellschaftsfähig sind. Sie sind vollwertige Menschen, die man respektieren muss und die lernen müssen, dass sie ebenfalls andere Menschen, Lebewesen im Allgemeinen, zu respektieren haben. Ein Ort, der das nicht widerspiegeln will, ist kein Ort für mich.

Ich finde außerdem, hier wird sich vor einer Auseinandersetzung gedrückt, die eigentlich stattfinden müsste: wenn nämlich ein Kind sich grenzüberschreitend und respektlos verhält, dann wäre es angezeigt, sich mit den Eltern zu befassen, denen es egal ist, wenn ihr Nachwuchs die Umgebung terrorisiert. Das müssten diejenigen sein, die man hinausbittet. Oder denen man gleich von Anfang an den Zutritt verweigert. Aber das wäre ja irgendwie blöd für die Barn Roastery, denn das sind ja die, die Kaffee trinken und denen eine kinderfreie Zone geschaffen werden soll. Außerdem ist es immer schwieriger, sich mit Erwachsenen, sozusagen auf Augenhöhe auseinanderzusetzen, als einfach die Symptome des Problems, das Missverhalten der Kinder oder eben, wie hier, die Kinder gleich verantwortlich zu machen und daher präventiv fern zu halten. Konfliktvermeidung, nennt man das auch.

Nun will ich nicht soweit gehen, den Betreiber der Barn Roastery dazu zu verdonnern im Dienste der Gesellschaft sein Café für den Benimmunterricht von Kindern freizugeben. Selbstverständlich hat der das Recht, sein Publikum zu beschränken. Aber ich hoffe, dass ihm sehr bewusst ist, für welche Art von Publikum er sich stattdessen entscheidet: neben denen, den es egal ist, dass er explizit Kinder ausschließt, kommen nämlich sicherlich vor allem die, die die Gesellschaft von Kindern, von Familien, nicht mögen. Und wenn das die Menschen sind, die ich in der Barn Roastery treffen werde, egal, ob ich mit oder ohne meine Kinder unterwegs bin, dann möchte ich gerne weiterhin ohne den Besuch in diesem Café auskommen.

An dem Punkt steige ich persönlich aus. Meine Kinder gehören zu mir, sie sind ein Teil von mir, auch wenn ich nicht mit ihnen zusammen bin. Und wo sie nicht willkommen sind, gehe ich auch nicht hin, ganz einfach. Warum sollte ich ein Café besuchen, in dem der Lifestyle, den ich gewählt habe, ein Leben mit meiner Familie, nicht ohne sie, nicht toleriert wird? Warum sollte ich die Gesellschaft von Menschen suchen, die zwar Kaffee lieben, so wie ich, die aber das, was mir im Leben am Wichtigsten ist, meine Kinder, nicht tolerieren? Ich müsste verrückt sein. Ich werde weiterhin all die anderen schönen Cafés und Restaurants der Hauptstadt frequentieren, die ihr Publikum nicht auf diese Art einschränken, mit meinen Kindern und ohne sie. Und wo ich mich nicht mit dieser Art Engstirnigkeit in einem Raum befinden muss, wie ich sie in der Barn Roastery wohl antreffen würde.
Wer weiß, was denen noch alles einfällt, was unerwünscht ist und nicht ins Konzept passt? Menschen mit offen zur Schau getragenen Symbolen ihrer Religionszugehörigkeit, die andere Gäste möglicherweise beim Genuss ihres einwandfrei gerösteten Kaffees stören würden? Da gibt’s in Berlin eine bunte Vielfalt. Menschen mit Behinderungen wie einer Spastik oder kranke Menschen, die beim Essen und Trinken Hilfe brauchen und vielleicht unappetitlich aussehen könnten? Alte Menschen? Schwule oder lesbische Paare? Die Bandbreite dessen, was noch in die Sparte “störend” fallen könnte, ist immens. Aber Kinderfeindlichkeit ist ja hierzulande immer noch der Kavaliers-Faschismus unter den diversen Ressentiments und Abneigungen, denen man gesellschaftlich gesehen so frönen kann. Und natürlich haben Kinder eine schlechte Lobby.

In anderen Ländern, europäischen wie außereuropäischen, wäre so etwas gar nicht denkbar. Da gibt es sogar Gesetze, die dafür sorgen, dass jedes öffentliche Restaurant und Café Wickeltische, Kinderhochstühle und Kindergeschirr etc. haben muss. Ob das sinnvoll ist, ließe sich diskutieren. Ich finde, es gibt vieles, das man dafür tun könnte, dass alle Cafébesucher sich wohlfühlen würden, ohne gleich eine gigantisch große Gruppe, nämlich Familien hier in Berlin, auszuschließen. Stattdessen also ein Betonpoller.

Vielen Dank, Barn Roastery, für einen Ort der Intoleranz und Menschenfeindlichkeit in Berlin. Ihr kommt sicherlich gut ohne mich zurecht.

Last Updated on 15. April 2013 by Anna Luz de León

41 Kommentare

  1. Ich überlege gerade, wie ich das finde….eigentlich gar nicht so schlimm…so lange es genug andere Cafés gibt, wo Kinder herzlich willkommen sind, habe ich eigentlich nichts dagegen, dass es auch einen Laden gibt, wo sie eben nicht willkommen sind. Ich habe vor 10 Jahren am Kollwitzplatz in Berlin gewohnt und mich haben die Massen an Kindern, die dort überall sind nicht gestört, obwohl ich Single ohne Kinder war…tatsächlich ist es sogar so, dass es mich manchmal jetzt mehr stört, wenn ein Café von Kindern überlaufen ist und ich gerne meine Ruhe hätte – gerade weil meine Kinder ausnahmsweise mal nicht dabei sind. Also, ich denke, so lange es eine Auswahl gibt, die für alle Gruppen etwas bietet, wird so keine kinderfeindliche Gesellschaft gefördert…

    • Im Prinzip ist das ja auch genau das, was hier gelebt wird. Ich finde, der Unterschied ist nur der: statt zum Beispiel wie in anderen Cafés Kinderräume zu haben, in denen Familien mit Kindern dann unter sich wären, wird es hier schon an der Tür abgeschmettert. Ich bin auch mal sehr gerne ohne meine Kinder und wenn ich diese Gelegenheit habe, gehe ich sicherlich nicht auf einen Spielplatz oder in ein Kindercafé, sondern suche mir etwas, wo Kinder automatisch seltener auftauchen, weil das ganze Set-Up kinderungünstiger ist. Dennoch mag ich es nicht, wenn eine Gruppe gleich so ausgegrenzt wird, und ich sage das jetzt nicht, weil ich selbst theoretisch betroffen wäre: mit Kindern. Es würde mich bei jeder anderen Gruppe auch stören. Ich weiß nicht. Kinderfeindlichkeit gefällt mir einfach nie, egal als was sie daher kommt. Insofern bleibt die Barn Rostery für mich ein no-place-to-go.

      • Bin schokiert wie intolerant die Berliner sind.
        Wieso eigentlich ausgegrenzt? Es heißt ja nicht, dass dort perse keine Kinder gewünscht sind. Nur halt keine Kinderwägen. Und das auch aus Gründen der Sicherheit. Die Kinderwägen können ja auch draußenbleiben, oder? Das ist übrigens im achso kinderfreundlichen Schweden ganz üblich. Ich war selbst mit meinen Kindern dort und fand die ganz freundlich.
        Wir betreiben selbst eine kleines Kaffee (26m2) und erleben immer wieder, wie unsensibel manche Mütter ihre Riesen-Kinderwägen reinschieben, ganz unbeachtet dessen, dass dort schon 2 Stück parken. Nach dem Motto: mir egal ob da noch jemand durchkommt, ich will da rein!

        Warum zum Henker darf es nicht Cafes mit unterschiedliche Zielgruppen geben, ohne dass sich die nicht angesprochenen Gruppe darüber aufregt, dass ihre Bedürfnisse dort nicht befriedigt werden? Es gibt doch weißGott in Prenzelberg genug LatteMacciatoMamaCafes. Wenn sich da mal einer abgerenzt, ist das doch durchaus begrüßenswert.

  2. Ich bin der gleichen Meinung und finde, es gehört verboten, denn niemand – keine Kinder, keine Männer, keine Frauen, keine Behinderten, keine Politiker – niemand darf an öffentlichen oder halböffentlichen Orten ausgeschlossen werden! Es ist eben ein Unterschied, ob ich meine Gäste nicht telefonieren lasse oder keine Kinder in meinem Cafe zulasse! Das ist Diskreminierung und ich finde man redet sich zu leicht raus, wenn man einfach da nicht hin geht.

    • Danke dir für deinen Kommentar!
      Die Frage ist, was man sonst für Möglichkeiten hat. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich keine Lust habe, meine Energie daran zu verschwenden, mich mit Leuten dieser Art Gesinnung auseinanderzusetzen. Ich glaube nicht daran, dass sich da etwas ändern wird, im Gegenteil. Da wird so eine “Front” bedient, die hier in Berlin-Mitte und Surroundings fast schick geworden ist: die Kinder-Hasser, die hippen, gutverdienenden Berghaingänger, die sich in irgendwelchen Agenturen dumm und dämlich arbeiten und dann in einer Art Zwangsjugendlichenstatus gemeinsam die Augen verdrehen, wenn jemand sich für Kinder und Familie entscheidet. Frauen wie Männer.
      Soweit ich das für hier beurteilen kann: was anderes als Boykott und “drüber schreiben” macht überhaupt keinen Sinn.

  3. Wer als Mutter oder Vater einen Kinderwagen inklusive kleinem Menschen durch die Stadt schiebt weiß es: Das mobile Leben außerhalb der eigenen vier Wände ist voller großer und kleiner Hindernisse, Treppen, Bordsteine, zugeparkte Straßenübergänge, enge Gänge in Geschäften und so weiter und so fort. Wo sich dem körperlich einigermaßen fitten Stadtbürger noch die Möglichkeit des geschmeidigen Vorbeischlängelns oder lässigen Ersteigens ergibt, ist mit Kinderwagen schluß mit lustig, es ist nervig, anstrengend und manchmal sogar unmöglich am ganz normalen Leben teilzunehmen.

    Und jetzt auch noch das Café Barn Roastery Berlin: Wie erbärmlich und perfide zugleich ist es, mit solch einem künstlichen Hindernis die Gäste eines Cafés auszufiltern!

    Ganz sicher möchte ich diese Situation nicht erleben, aber wie viel ehrlicher und konsequenter wäre es, wenn mir das Personal des Cafés Barn Roastery Berlin beim Betreten desselben ins Gesicht sagen würde, daß meine Tochter und oder der Kinderwagen hier nicht erwünscht ist/sind. Ganz easy, verstanden und weg. Ehrlich, Café Barn Roastery Berlin, ich wäre euch nicht mal (so sehr) böse.

    • Perfide trifft es genau auf den Punkt. Da wird die Auseinandersetzung Auge-in-Auge gescheut und sich um Konfrontation gedrückt. Ich mag das grundsätzlich nicht – was soll das?
      Dir lieben Dank für deine Meinung!

  4. Der Laden ist sowieso völlig beknackt, also zumindest die Dependance in der Großen Hamburger (auch dort sind Kinder verboten). Die Spezialität ist überteuerter Filterkaffee…braucht kein Mensch. Vielleicht hängen sie demnächst auch ein Schild an die Tür, dass Schwule verboten sind. Mal schauen, wie groß der Aufschrei dann ist.

    • Und: es ist interessant, dass du sagst, in der Großen Hamburger gibt’s auch schon das Kinderverbot. Der Inhaber sagt nämlich im Interview, dass sein Laden in Mitte permanent von Kinderwagen verstopft wäre… Wie ist das denn da gelöst? Wird man rausgebeten? Oder gibt’s da auch ne Kinderwagensperre?

    • Ralf ist schwul. Aber vielleicht wird bald “Heten” der Zutritt verwert….

  5. Unglaublich! Ich kannte dieses Cafe noch garnicht, obwohl ich in Pankow wohne und oft nähe Schönhauser Allee herum spaziere. Soll er sein Ding machen, ohne mich!

    • Ja, so sehe ich das auch. Man kann ja keinem vorschreiben, was er mögen und nicht mögen soll, aber man muss es sich ja nicht auch noch reinziehen. Für mich gilt auch: nein, danke!

  6. huhu!
    ich bin deiner meinung und finde es auch als einen no place to go!
    meine viererbande ist mir das wichtigste und auch wenn ich mal ohne kinder unterwegs bin,dann garantiert nicht an so einem kinderfeindlichen ort!
    dein bericht ist klasse!
    liebe grüße aus reinickendorf von leila!

  7. Was für ein hässliches Ding, dieser Betonpoller….

    Na, ich bin da sicher auch nicht erwünscht, auch mit 27. Rede und lache nämlich gerne laut mit meiner Freundin, wenn wir unterwegs sind. Damit würden wir ja die heilige Ruhe dieser Stätte sicher stören. Und was ist mit den Leuten, die Husten haben? So ein penetranter lauter Dauerhusten nervt die anderen Gäste doch sicher auch ungemein. Also, Erkältete raus! Nicht zu vergessen ältere Ehepaare. Wie oft passiert es, dass der Mann schwerhörig ist und die Frau dann lauter redet, damit er versteht? Das wollen die anderen Gäste doch nun wirklich nicht alles mithören!

    Ich finde, da fehlen noch einige Verbotsschilder, damit dies wahrlich ein Ort der Ruhe und Erholung werden kann.

    • Und was ist eigentlich mit Touristen? Da versteht man noch ncihtmal jedes Wort was die untereinander sagen. Das geht ja mal garnicht…!

    • Danke, Filiadei, für deine Meinung. Ich finde, das ist genau der problematische Aspekt an der ganzen Sache. Und ich freue mich über deinen Kommentar. Liebe Grüße!

  8. Ich finde das ist kein Poller, das ist ein Puller. Der passt auch besser zu Ralf. Ich bin Homosexuellen gegenüber sehr tolerant, ich würde sie auch nicht aus meinem Café ausschließen, wenn ich eins hätte. Auch wenn mir bei manchen die offen zur Schau getragene tuckige Art derbe auf den Zeiger geht. Genauso geht mir aber auch bei manchen Kindern deren Art auf den Zeiger, und auch die Ihrer Eltern, die die Erziehung verpennt haben. Der Unterschied ist, dass ich Homosexuellen schon per Gesetz nicht den Zutritt verbieten dürfte. Kindern schon. Wiso?

    Wie ist es eigentlich mit Nazis, dürften man Ihnen den Zutritt zu einem türkischen Café den Zutritt verbieten? Oder wie ist es mit Nichtbrillenträgern, dürfen die ein Optikergeschäft betreten? Männer Frauenarztpraxen? Ist albern. Genau: wie Ralf.

    Aber ich bin tolerant. Auch gegenüber Menschen die einen Phallus in den Weg stellen um Ihn bei Rollstuhlfahrern zur Seite tragen zu dürfen – besteht da eigentlich ein Zusammenhang? Macht das Spaß? Ist das ein Fetisch?

    Und wie ist es eigentlich mit Kindern, die im Rollstuhl sitzen? Stop. Da gehen wir jetzt zu weit.

  9. Man kann sich aber auch echt künstlich aufregen und dadurch eine schriftliche hetzjagt veranstalten…..habt ihr Mütter und Väter nicht besseres zutun, zb arbeiten oder Windeln wechseln???? Ich wünschte es würde ein Gesetz geben, das Kinder und Kinderwagen in gastronomischen Einrichtungen komplett Verboten werden!!! Dabei bin ich selber 2 fache Mutter und erziehe meine Kinder sehr streng!!! Meine Kinder dürfen erst reden, wenn sie mich fragen, sie dürfen den Esstisch erst verlassen, wenn ich es gestatte, meine Kinder haben auf jedes Wort zu hören was ich sage ohne Wiederworte zu geben……jedoch haben sie jede Freiheit wenn sie lieb und brav sind!!! Sie bekommen alles was sie möchten und sich von mir wünschen für die entsprechenden Leistungen…….also Mamies und Papies ran an die Erziehung, Disziplin ist das a und o …..nur leider haben viel zu wenig Ahnung von sowas und belasten die Umwelt mit ihren Bälgern!!!!

    • Also, was Du da beschreibst, klingt nicht nach Kindern, sondern nach Robotern. Ich bin überhaupt gar KEIN Verfechter der antiautoritären Erziehung aber Deine Beschreibung von Kindererziehung scheint einem anderen Jahrhundert zu entspringen und macht mir echt Angst. Das ist keine Erziehung, dass ist Dressur. Bin der Meinung irgendwann wird das nach hinten losgehen. Gut, wirst Du sagen, zu dem Zeitpunkt sind sie bestenfalls bei Dir aus dem Haus aber die Gesellschaft wird mit dem umgehen müssen. Ohje…..

    • Wenn Du Mutter von 2 Kindern bist, dann fress ich einen Besen. Noch nicht einmal ein Kind traue ich Dir zu

  10. martina van Middelaar Antworten

    WOW Anna, so ein tolles Statement von Dir! Super geschrieben! Ich bin mal auf die Facebook Seite von dieser BArn roastery gegangen und habe einige Einträge gelesen. Am Besten fand ich den eines wohl “alt Berliners” der geschrieben hat, dass es nicht sein kann dass man in so einer Gegend wohnt, in ein Kaffeehaus geht und dann ausgerechnet Ruhe sucht, das ist doch ein Paradoxum an sich.
    Habe in den letzen 15 Jahren viele grosse Gastronomiebetriebe geführt und das, was man sich für seinen Betrieb wünscht ist, einen Gastraum zu kreieren der lebt, der von allen besucht wird, in dem sich alle als willkommene Gäste in einem ” zu Hause” fühlen. Wie soll das ohne KInder funktionieren? Ich habe Mütter mit KIndern zum Kaffee oder Gesellschaften mit KIndern zum Abendessen mit wenigen Ausnahmen nie als störendes Klientel erlebt. (auch vor meiner Zeit als Mutter). Es ist einfach sehr schade dass immer die Ausnahmen als Bespiel genmmen werden. Die meisten Eltern entschuldigen sich viel zu oft, haben ein schlechtes GEwissen, bestellen viel zu viel, viel zu schnell und konsumieren in wirklich kurzer Zeit eine recht grosse Menge an Essen und Getränken.- Zumal Tischreservationen bei denen Kinder anwesend sind, meistens sehr früh am Abend stattfinden und man schon weiss, dass man diesen Tisch nochmal verkaufen kann- und die beschimpften, kaffeetrinkenden Mütter stürzen sich meistens ihren Kaffee in den Magen und sind ziemlich schnell wieder weg, egal ob mit Freundin oder ohne. Sie kommen, weil sie unbedingt einen Koffeinschub nötig haben und nicht, weil es für die Kinder oder für sie ein lustiger Zeitvertreib ist. Diese stundenlangen “Sitzer” die ein Getränk vor
    sich haben und auch kein Zweites wollen kenne ich eigentlich nur von ganz jungen Menschen, die wenig Geld haben aber gerne diesen Hip Place besuchen oder von den alleinstehenden Frauen älteren Semesters (sorry für die Klischee-schublade) die das gekaufte Teesackerl ein zweites Mal verwenden wollen, was ja durchaus möglich ist, aber schon echt peinlich ist in einem Kaffeehaus oder Restaurant.- Aber finanziell und ökologisch wird hier stattgegeben. Und dann sitzen halt die “Business Männer” auch oft lang bei ihren Meeting und es wird überhaupt nichts mehr konsumiert denn es geht um die wichtigen Dinge im Leben. – und eigentlich ist alles ok. Solange sie sich wohl fühlen. Die Mamas und KInder und Business Papas und die ledigen Tanten. Und das kann man doch nicht mit einem Poller vor dem Eingang !

    • Nicht paradoxum…..dieses Wort alleine gibt es nicht….wenn dann paradox…..wenn man nicht weiß was dieses Wort bedeutet, sollte man vorher in einem Wörterbuch schauen was es bedeutet um es richtig anzuwenden…..kein Wunder das unsere Kinder verblöden, wenn die Eltern nicht mal richtig deutsch können…..echt peinlich

      • Liebe Sunny, ich bin immer für kontroverse Diskussionen zu haben und bin auch gerne mit dir geteilter Meinung. Bitte beachte aber, dass ich das hier auf meinem Blog nur auf einer sachlichen Ebene dulde. Andere hier als peinlich und verblödet zu bezeichnen, überschreitet die Grenze der Sachebene bereits. Ich habe deine Kommentare jetzt gerne frei geschaltet und freue mich, wenn du wieder hier liest und kommentierst. Ich bin sicher, beim nächsten Mal bist du so respektvoll und beachtest die Regeln der sachlichen Auseinandersetzung.
        LG von Berlinmittemom

        P.S.: Es heißt im Übrigen Paradoxon und ist nicht deutsch, sondern griechisch.

      • Sorry das mein Handy sowas wie autorefill besitzt und paradox anstatt paradoxon schreibt…..und zur sachlichen Ebene……wie wäre es denn wenn du dich mal mit den anderen Kommentaren von den Mitschreiben auseinandersetzt??? Und ich finde man sollte die Meinung und das verhalten eines Menschen nicht kritisieren und negativ darüber schreiben…..hast du nichts anderes worüber du dich aufregen kannst, anstatt das wunderbare Konzept der barn roastery schlecht zu reden??? Wie wäre es mit mehr Geld für die Bildung unserer Kinder……kein Wunder das der Besitzer einen poller hingestellt hat bei Müttern wie dir…..kann ich nur nachvollziehen…..

      • Ich finde, ein Blog ist eine wunderbare Möglichkeit, die Dinge anzusprechen – ob positiv oder negativ -, die einen persönlich beschäftigen. Ich blogge selbst und wähle meine Themen nach meinen Vorstellungen aus – bin ja kein bezahlter Auftragsschreiberling. Und da war noch was mit Meinungsfreiheit … Wem’s nicht gefällt, muss es ja nicht lesen. Eigentlich ganz einfach … Und bevor ich die Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik etc. anderer Leute kritisiere, schau ich erst mal, ob ich nicht versehentlich im Glashaus sitze.

    • Danke, Martina! Ist sehr interessant, eine Meinung dazu ausgerechnet von dir zu hören/lesen, die du das Thema noch mal von einer professionellen Seite aus sehen kannst, die mir als purer potentieller Konsumentin natürlich vollkommen fehlt. Und du hast damit ja wohl schon jahrelange Erfahrung… Schön, zu lesen, dass man das auch völlig anders “lösen” kann als Betreiber eines Restaurants/Cafés.
      Und: schön, zu wissen, dass es auch hier in Berlin in den meisten Cafés und Restaurants anders gehandhabt wird, als in der Barn Roastery.

  11. Traurig Traurig… viel Meinung, wenig Wissen. Wer schonmal im BarnRoastery war oder das Barn-Team aus der Auguststr kennt weiss wie wenig Probleme man dort damit hat Kinder oder Behinderte zu bedienen.

    Das Hunde in keinen der beiden Läden dürfen liegt nicht in den Händen des Barn, dazu muss man das Ordnungsamt fragen wobei sich die Frage eigentlich erübrigt; einfach aus Hygenetechnischen-Gruenden. (Hunde und Kinder waere sowieso zu gefaehrlich, siehe vergangende Bild Headlines…)

    Die Recherche ist auf Bild-Niveau und diese zeigt ja gerade wieder ihr Qualitaeten, denn wann war im Barn jemals von einem KINDERVERBOT die Rede? Nie! es geht einfach um ein Kinderwagenverbot und ein solches hatten schon andere Cafes vor dem Barn. (vonwegen erstes cafe in berlin..)

    Es gibt aber tatsaechlich immer noch einen Haufen Cafes in Berlin die Kinderwaegen zulassen, also warum nicht eines dieser besuchen?

    • Oh ja, ich war ein paar mal in der Auguststraße!
      Das letzte Mal, als ich vor ein paar Monaten das schlafende Kind mit den leeren(!) Laden nehmen wollte. Die Reaktion war prompt: “Oh no, You can’t come in here with Your stroller!” Ich war kurz verwirrt, grüßte und erklärte (selbstverständlich auf Englisch), dass ich nur schnell einen “to-go” holen wollte und keinesfalls verweilen. “No, sorry, no way! My boss doesn’t like it.” Da musste ich grinsen und fragte freundlich, ob der Boss kein Interesse an einem schnell gemachten Geschäft mit mir hätte. Vor lauter Horror im Angesicht des Kinderwagens blieb die Ironie leider unbemerkt und mein Portemonai in der Tasche.

      Seitdem trinke ich meinen Kaffee noch lieber als vorher im Barcomi’s (und in der Schönhauser im Impala, das praktischerweise schräg gegenüber der Roastery, auf der Ecke Schwedter liegt).

      Nichts gegen guten Kaffee, aber rund um die Roastery rieche ich den Brandgeruch nachlässlich getarnter Anti-Kinder-Polemik. Mir (und scheinbar vielen anderen) stößt das sauer auf. Dann kann auch noch so nettes Personal nichts retten – da stinkt der Fisch vom Kopf.

  12. Sein Laden, seine Regeln. Wo ist das Problem? Und was ist so schlimm daran, wenn jemand Kinder nicht mag? Ich verstehe eure Aufregung nicht.

  13. @sunny: bist Du ein Fake oder meinst Du das ernst?
    @Kevin: Würdest Du das auch schreiben, wenn Du den Begriff”Kinder” durch “Türken”, “Juden”, “Schwule” oder sonst was ersetzen müsstest?

  14. Pingback: » likes, shares & jede menge gänsehaut berlinmittemom

  15. Als ich das gelesen habe war ich entsetzt . Dass man “Gourmet Café ” über die wichtigen Werte einer Gesellschaft stellt ist irre. (Mit Kinderarbeit in Café Plantagen hat der Typ sicher kein Problem) – krass finde ich dass so Magazine wie Brandeins dann noch einen Artikel über den Typen schreiben und mit “Respekt ” betitulieren. Und noch Lobeshymnen auf so jemanden singen. Und : es tut mir leid, dass über den Typen kein medialer Shit Storm hinweg gefegt ist . Per facebook etc . Dass Banken so jemandem Kredit geben. Dass Menschen da hingehen . Mein Brandeins Abo habe ich unter Angabe der Gründe storniert. Man kann so etwas nicht so hinnehmen.

  16. Pingback: Ich kauf im Kiez: Frau Mieraus Kaffeekonsum | Geborgen Wachsen

  17. Kurze Frage zu dem Poller vor dem Eingang? Muss ein Rollstuhlfahrer wirklich erst darauf warten, dass der Poller beiseite geschoben wird? Falls ja, dann klingt das nicht gerade barrierefrei. Just my five cents, weil ich des öfteren mit meiner im Rollstuhl sitzenden Mutter unterwegs bin und ich ein Lied davon singen kann, wie schwierig ein Vorwärtskommen im Öffentlichen Raum und ist, weil es vielerorts mit der vielbesungenen Barrierefreiheit noch nicht weit her ist.

  18. Pingback: PapaDocs Lieblingsrestaurant In Köln | Ich Bin Dein Vater

  19. Pingback: 83 Kilometer in Berlin – mkln.org

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