Ihr kennt das: man kocht und kocht für die Familie und irgend einer meckert immer. Immer und immer wieder klappert man die Standardgerichte ab und immer, wenn man glaubt, man hat jetzt aber endlich was gefunden, was alle mögen und wo keiner motzt, mag ein Kind wieder was Neues nicht. So ist es jedenfalls bei uns. Und obwohl ich gerne koche, nervt mich das und ich bin immer froh, wenn ich eine positive Erfahrung mache mit einem neuen Gericht (oder der Variante eines Gerichts) – in diesem Fall ist das überraschender Weise ein Kartoffel-Blumenkohl-Gratin mit knuspriger Käsekruste.

Wir sind nämlich ja nun um einen Vegetarier reicher in der Familie, was mich erneut herausfordert, mir Dinge auszudenken oder erprobte Gerichte anzureichern und abzuwandeln, damit der Veggieboy auch was Leckeres auf dem Teller hat, über das er sich freuen kann. Eins der erprobten Gerichte ist tatsächlich ein Kartoffelgratin mit Schweinemedaillons, den ich schon aus meiner eigenen Kindheit kenne und den ich seit Jahren erfolgreich auch für meine Famlie zubereite. Gut, das Fleisch weg zu lassen ist jetzt nicht so schwierig, aber nur die Kartoffeln kamen mir auch nicht sonderlich abwechslungsreich vor, also habe ich mich ans Wintergemüse gemacht und die Kartoffeln mit Blumenkohl verheiratet. Herausgekommen ist der Kartoffel-Blumenkohl-Gratin, den zum Glück alle gleich mochten und der damit in der Rangliste meiner Lieblingsgerichte (aka: Gerichte bei denen keiner meckert) auf Platz 1 geschnellt ist.

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Das braucht man für Kartoffel-Blumenkohl-Gratin mit Knusperkruste

  • 2kg festkochende Kartoffeln
  • 1 Blumenkohl
  • 1 Stck mittelalter Gouda zu Reiben oder bereits geriebener Gouda
  • 1/2 Tüte fertig geriebener Grana Padano oder anderen Hartkäse
  • 2x Créme Fraîche oder Schmand oder saure Sahne
  • evtl ein Schuss Sahne/Kochsahne o.ä.
  • Salz & Pfeffer, am besten beides aus der Mühle
  • ein Teelöffelchen Olivenöl

Und so geht’s:

  • Die Kartoffeln als Pellkartoffeln gar kochen, pellen und beiseite stellen
  • Den Blumenkohl von den grünen Blättern befreien und in nicht zu kleine Röschen zerteilen, die Röschen dann in etwa fingerdicke Scheiben schneiden und im Salzwasser einige Minuten (3-5) blanchieren. Vorsicht: nicht zu lange kochen, die Blumenkohlscheibchen sollen noch Biss haben.
  • Den Blumenkohl nach der Garzeit abgießen und beiseite stellen
  • Eine Auflaufform mit Olivenöl auspinseln und die abgepellten Kartoffeln in Scheiben schneiden
  • Jetzt eine Lage Kartoffeln in die Auflaufform legen, salzen und pfeffern und ca. 1/2 Becher Schmand darauf verteilen. Darauf kommt dann eine Lage Blumenkohlscheiben, nicht gesalzen, nur mit einer Prise Pfeffer und einer Portion darüber gestreutem Grana Padano würzen.
  • Darauf wieder Kartoffeln, Salz und Pfeffer, Schmand und Blumenkohl etc., bis alle Zutaten aufgebraucht sind. Wie viel Schmand man für die einzelnen Schichten verwendet, ist Geschmacksache. Ich brauche für eine große Auflaufform maximal 2 Becher.
  • Wer den Gratin gerne ein bisschen “soßiger” mag, kann jetzt noch 1/2 Becher Sahne/Kochsahne/Cremefine oder Ähnliches über das Ganze geben.
  • Jetzt kann der Kartoffel-Blumenkohl-Gratin in den Ofen. Da alle Zutaten bereits vorgegart sind und es “nur” um die Kruste geht, muss das gar nicht so lange sein. Bei 190° und Umluft reichen 15 Minuten. Ansonsten kann das natürlich jeder so machen, wie er es am liebsten mag: eher weich und mit Käsefäden oder knusprig as knusprig can.

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Was die Berlinmittekids am Kartoffel-Blumenkohl-Gratin neben der knusprigen Käsekruste am liebsten mochten war, dass die Blumenkohlscheiben im Gratin noch schön bissfest waren. Das gab zwischen den weichgekochten Kartoffelscheiben einen schönen Kontrast und ein abwechslungsreiches “Mundgefühl”, wie die Hobbyköche ganz Deutschlands in diversen Kochsendungen nicht müde werden zu sagen. Tihihi.

Aber ich fand das tatsächlich auch sehr schön. Sonst mache ich Blumenkohl ja gerne mal mit Schinken in einer hellen Soße zu Pasta. Das mögen die Kinder auch ganz gerne, aber da sind die Blumenkohlröschen eher weich gegart und schmecken sich zwischen Schinken und über die Pasta geriebenem Parmesan so weg. Die crunchigen Blumenkohlscheiben im Gratin waren mal was anderes.

Dazu gab es übrigens einen Gurken-Tomatensalat und für die Fleischesser der Familie Buletten mit vielen Kräutern. Die kann ich mal gesondert verbloggen, wenn euch das Rezept interessiert. Oder sind hier jetzt alle Voll-Vegetarier geworden? :-)

Ich sammele ja immer gerne neue Inspirationen für die Gemüseküche im Hause Berlinmittemom. Und deshalb gehe ich jetzt rüber zu Mia und klicke mich dort durch die Liste bei den Kleinen Genießern, da ist nämlich das Thema diesen Monat auch Wintergemüse. Was mögen eure Kinder gerne an Wintergemüse? Und welches geht gar nicht?

signatur

Last Updated on 16. September 2017 by Anna Luz de León

5 Kommentare

  1. Danke schön, schon abgespeichert! Dürfte bei 2 von 3 ein Erfolg werden, das ist ja schon mal was! Würdest du mir noch kurz die Fleisch- Variante erläutern? LG und schönen Sonntag! Yvette

  2. Liebe Anna!

    Das klingt echt lecker! Danke!!!

    Mein liebstes "kein Kind motzt"-Gericht sind vegetarische Hafer-Cornflakes-Bratlinge in tausend Variationen mit leckerem Dip. Wenn du magst, kann ich dir gerne das Rezept schicken, ich glaube, das wäre auch was für euren Veggieboy und seine Schwestern;-)

  3. Liebe Anna,

    bisher war ich stille Mitleserin auf Deinem schönen und inspirierenden Blog, aber als ich letztens dies Rezept:

    http://www.brigitte.de/rezepte/rezepte/italienischer_moehrentopf_mit_sprinkle

    fand (und in den letzten Wochen gleich mehrmals kochte), fiel mir Deine Gemüseküche ein und ich poste es für Dich. Auf dem Markt gibt es manchmal dunkelrote Möhren, dann siehts besonders schön aus und ich nehme statt Wok-Nudeln klitzkleine Muschelnudeln. 

    Viele Grüße! Miriam

    • Liebe Miriam, das ist aber lieb von dir! Das liest sich sehr lecker, danke für das Rezept. Das probiere ich bestimmt mal aus. Liebe Grüße!

  4. Pingback: Wieder komplett ::: Wochenende in Bildern

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