Die Dunkelheit am Morgen ist wie ein Energiefresser für mich. Dass es gar nicht richtig hell werden will an manchen Tagen – so wie heute. Dass scheinbar kein Sonnenstrahl durchdringt, um die Welt um mich herum ein bisschen aufzuhellen und mich gleich mit. Das sind die Morgen, an denen es mir schwer fällt, energievoll in den Tag zu starten.

Low Energy oder der Energiefresser Dunkelheit

Mit der Zeitverschiebung am Wochenende wird das noch verstärkt, da dann auch noch tagsüber die Dunkelheit früher hereinbricht als zuvor. Mein Energiedepot scheint zu schrumpfen, es fühlt sich an, als würde die Kraft der aufgetankten Sommersonne schwinden. Und mit jedem Tag ohne Sonne wird es schwieriger, dagegen zu halten.

Ich habe das in den letzten Jahren immer wieder erlebt. Tage, an denen ich nichts geschafft habe. An denen die Energie gerade mal dazu reichte, morgens aufzustehen, die Kinder in den Tag zu bringen, sie mit Brotdosen und Schulrucksäcken und allem, was sie sonst noch so brauchen, auszustatten und zum Bus zu schicken.

Danach vielleicht noch eine Waschmaschine, Betten machen, ein paar Emails beantworten – und das war es dann manchmal schon. Erst am Nachmittag, wenn die Kinder aus der Schule zurückkamen oder vom Training, habe ich mich wieder aufgerafft. Abendessen gemacht, mit ihnen über ihren Tag geredet, Hausaufgaben begleitet, den Abend gestaltet. Irgendwann quasi das Haus zur Nacht gebettet und mich sofort hinterher. Ein Bruchteil der Energie, die ich an Frühlings- oder Sommertagen aufbringe. Mitunter war/ist das ein krasses Versagergefühl.

Und ich habe eine ganze Weile gebraucht, um anzuerkennen, dass ich keine Versagerin bin, sondern dass ich auf Dinge um mich herum reagiere. Dass es okay ist, nicht okay zu sein. Dass es okay ist, nicht zu funktionieren, wie es alle anderen anscheinend tun. Und tatsächlich tun sie das auch gar nicht, wenn man näher hinschaut. Viel mehr Menschen um uns herum kämpfen mit solchen oder ähnlichen Dingen, als wir ahnen. Wir sind nur alle so sehr aufs Funktionieren getrimmt, dass wir das aneinander in der Regel nicht wahrnehmen. Dass wir es uns selbst nicht zugestehen.

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Lichtquellen für die dunkle Jahreszeit

Ich “funktioniere” mit Licht. Natürlich habe ich inzwischen längst herausgefunden, dass das auf eine Art einfach so ist: wir Menschen laufen mit Vitamin D. Unter anderem. Tatsächlich wurde mir Anfang diesen Jahres von meinem Internisten auch ein Vitamin D-Mangel attestiert. Frauen meines Alters leiden wohl nicht selten daran. Mit dem Präparat geht es mir besser, soviel konnte ich schon feststellen.

Und wenn ich auch gestern gesagt habe, ich teile hier keine Tipps oder sowas wie allgemeingültige Ratschläge, möchte ich euch doch heute von meinem Gamechanger im letzten Winter erzählen. Ich habe mir nämlich eine Tageslichtlampe (Amazon Partnerlink)  angeschafft, die ich an meinem Schreibtisch aufgestellt habe. Dort ließ ich mich täglich 30 Minuten davon bescheinen, während ich arbeitete oder las oder einfach nur da saß (je nach Energielevel…) und hatte deutlich das Gefühl, dass es mich aufhellt.

Sie ist klein, mobil und hat einen Stativ und eine Hülle – die perfekte Lichtquelle für mich am Schreibtisch. Ich hätte nie gedacht, dass das wirklich funktioniert. Aber es hilft mir. Ich weiß nicht, ob das für alle anderen auch zutreffen würde, aber die Kombi aus Vitamin D und Tageslichtlampe funktioniert für mich, weil ich wohl wirklich mit Licht funktioniere. Ohne, dass ich auf den Kalender geschaut hätte, wurde mein Bedarf an künstlichem Licht mit den länger werdenden Tagen von selber immer weniger. Als der Frühling da war, war ich quasi auf Null mit der Tageslichtlampe.

Was mir übrigens ganz sicher auch geholfen hat: die bewussten 30 Minuten Lampenzeit, die ich mir für mich genommen habe und für mein Wohlbefinden. Aber darüber schreibe ich in den nächsten Tagen noch mehr.

Fest steht für mich, ich muss etwas finden, wo das Licht herkommt und mich aufhellt, wenn die Sonne mit Abwesenheit glänzt und die Tage so schmerzlich kurz sind.

2 Comments

  1. Wir haben hier um Regensburg noch das Problem der vielen Flüsse. Während viele in Deutschland nochmal sonne bekommen, liegen wir tagelang im Nebel. Das ist kaum auszuhalten.
    Hier sind auch Vitamin d Tabletten eingezogen und diese Tageslichtlampe hat mir vor Jahren meine Schwiegermutter geschenkt. Nur manchmal vergesse ich sie.

  2. Pingback: Tiefer Atem, fester Boden | Ich und der Herbst 5/30 | berlinmittemom

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