Der Sommer ist da. Ich kann’s noch kaum fassen, aber es stimmt tatsächlich: die Temperaturen steigen stetig und unaufhaltsam, die Sonne scheint und der HImmel über Berlin ist seit Tagen blitzeblau. Das macht glücklich! Und die Kinder verfallen wie jedes Jahr in ihre ewig gleichen Fragekanon, bestehend aus:

1. “Dürfen wir in den Brunnen?”

2. “Baut der Papa den Pool auf dem Dach auf?”

3. “Dürfen wir ein Eis essen?”

Je nach Temperaturen lautet die Antwort auf die ersten beiden Fragen zur Zeit noch ganz klar “Nein!”, auch wenn ich den Impuls der Kinder, sich auszuziehen, zu planschen und mit Eis den Sommer zu feiern, absolut nachvollziehen kann. Auch bei Frage Nummer Drei komme ich ins Schleudern, denn ich erlaube den Kindern wirklich gerne jeden Genuss – aber bei täglichem Industriezucker in gefrorener Form kriege ich Probleme mit meinem Gewissen. Seit letztem Sommer ist meine Lösung für dieses Dilemma Nicecream, auch bekannt als Nana-Icecream.

Nicecream? Nicecream!

Nicecream wird ohne zusätzlichen Zucker, Sahne oder sonstige Geschmacksverstärker gemacht, einfach aus Obst und in erster Linie aus Bananen – daher auch der Name “Nana-Icecream”. Daher ist jede “echte” Nicecream vegan und aus rohen, unbehandelten Zutaten – sofern man im Prozess nichts hinzufügt (was selbstverständlich jedem frei steht). Die Früchte werden angefroren und dann mit einem starken Pürierstab oder in einem Mixer wie bei einem Smoothie püriert. Im gefrorenen  Zustand ergibt sich dann je nach Konsistenz der Obstsorten eine sorbetartige bis cremige Konsistenz. Je nach Geschmack kann man Kokosmilch, Mandelmilch oder auch zusätzliches Crushed Ice dazu geben, dann kriegt das Ganze eher die Konsistenz eines Slushie. Auch Joghurt und Honig können zugefügt werden, dann ist das Ganze allerdings nicht mehr vegan oder roh. Zur Dekoration kann man alles nehmen, von gehackten Nüssen über frisches Obst bis hin zu geraspelter dunkler Schokolade oder Fruchtmark als Topping. Erlaubt ist, was schmeckt!

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Wir haben im letzten Sommer zig Nicecream-Varianten durchprobiert und unsere drei Favoriten gefunden, die ich heute hier mit euch teilen möchte.

1. Basic: Nicecream mit Banane, Wassermelone und Erdbeeren

Das braucht man:

  • 2 gefrorene Bananen in Scheiben geschnitten
  • 1/8 gefrorene Wassermelone, geschält und in Scheiben geschnitten
  • 1 Hand voll gefrorene Erdbeeren
  • je nach Geschmack 1 Schuss Kokosmilch

Für die Basis Nicecream wie für jedes andere Nicecream-Rezept gilt: das Obst wird vorher gewaschen, geschält oder geputzt und in nicht zu dicke Scheiben oder Stücke geschnitten. Ich verpacke die Obstscheiben immer in Zip-Lock-Beutel und friere sie für ca. 3 Stunden ein. Das ist die perfekte Gefrierzeit für Bananen oder Melonen sowie andere sehr safthaltige Obstsorten. Bei kleineren Beeren wie Himbeeren, Blaubeeren oder Brombeeren empfiehlt sich eine kürzere Gefrierzeit, da die Beeren sonst zu hart werden und sich schlecht pürieren lassen. Überhaupt hängt das Gelingen auch vom perfekten Verhältnis zwischen Leistungsstärke des Mixers/Pürierstabes und der Gefrierzeit des Obstes ab: je stärker der Mixer, desto mehr Gefrierzeit verträgt das Obst.

Das gefrorene Obst wird aus den Beuteln genommen und einfach im Mixer oder mit dem Pürierstab püriert. Die Erdbeeren und die Melonenstücke sorgen eigentlich für genügend Flüssigkeit, wem es aber zu fest oder nicht cremig genug ist, kann die Nicecream mit ein bisschen Kokosmilch auflockern.

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2. Fresh’n Fancy: Nicecream mit Pfirsich, Brombeeren, Himbeeren und Granatapfeltopping

Das braucht man:

  • 2 gefrorene Bananen, in Scheiben geschnitten
  • 3 saftige gefrorene Pfirsiche, geschält und in Scheiben geschnitten
  • je 1 Hand voll gefrorene Brombeeren und Himbeeren
  • Saft 1/2 Limette
  • frische Granatapfelkerne als Topping

Das Prozedere unterscheidet sich nicht vom Basic-Nicecream Rezept. Die Saftigkeit kommt hier von den Pfirsichen und der Limette. Das Ganze wird dadurch frisch und fruchtig und schön säuerlich. Die perfekte Erfrischung! Und mit den darübergestreuten Granatapfelkernen wird es auch noch ein bisschen crunchig. Ganz klar meine Lieblingssorte, wenn es draußen richtig heiß ist.

3. Dark’n Moody: Nicecream mit Kakao, Espresso und Nüssen

Das braucht man:

  • 3 gefrorene Bananen
  • 3 EL Backkakao
  • Mark einer Vanilleschote
  • 1 kleiner Espresso (alternativ ein bisschen Kokosmilch)
  • 6-8 gehackte Haselnüsse
  • 2 getrocknete Datteln
  • 1 Prise Zimt

Die gefrorenen Bananenscheibchen mit dem Backkakao, dem Mark der Vanilleschote, den Datteln, dem Espresso und den gehackten Haselnüssen in den Mixer geben und pürieren. Ist die Masse zu fest, kann es etwas mehr Espresso sein, ist sie zu flüssig, hilft mehr von der Banane. Die Süße entsteht durch die Datteln, wer es also süßer mag, nimmt eine mehr oder süßt mit Agavendicksaft nach. Das ganze kann man wunderschön mit gehackten Nüssen oder Mandeln dekorieren.

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Natürlich lässt sich jede Sorte Nicecream wunderschön anrichten und mit Samen, Nüssen und Obst dekorieren, dann bleibt das Ganze vegan und gesund. Aber ich gebe zu, ich mache das für die Kinder auch gern mit Schokoraspeln oder einem halben Löffelchen bunten Zuckerstreuseln obendrauf. Damit ist es nicht mehr ganz so gesund, aber immer noch tausend Mal besser als jedes gekaufte sahnige, zuckrige Industrieprodukt, das sie sonst so kriegen könnten.

Tatsächlich macht es den Kindern auch sehr viel Spaß, ihre Nicecream selbst zu machen, Obstsorten zu kombinieren und auszuprobieren, was womit am besten schmeckt und zusammen passt. Die Sorte von gestern kann ich allerdings nur eingeschränkt empfehlen: Apfel (lässt sich gefroren eher so semi-gut pürieren), Johannisbeeren (waren zu lange im Tiefkühler und damit viel zu hart), Limette und Kiwi… Also es war orange, stückig und ziemlich sauer. Das machen wir eher nicht noch mal.

“Dark’n Moody” habe ich allerdings auch schon öfter als Dessert für Gäste gemacht. Im Bild oben habe ich die Schoko-Bananen-Nicecream mit gehackten Haselnüssen und einem zerkrümelten Minibrownie angerichtet. Kam sehr gut an bei allen Testesserchen.

Welches der drei Rezepte gefällt euch spontan am besten? Und habt ihr noch mehr gute Rezeptideen für Nicecream?

signatur

 

Last Updated on 16. September 2017 by Anna Luz de León

13 Kommentare

  1. A Bullerbü Life Antworten

    Wow, danke für diese tollen Rezepte!

    Ich bin tatsächlich dabei immer mehr vegane und rohe Alternativen in unseren Speiseplan zu integrieren und die Nicecream scheint mir die perfekte Ergänzung zu sein. Mal sehen, vielleicht kann ich sie ja noch diese Woche ausprobieren!

  2. Hallo Anna Luz,

     

    ich kannte den Begriff Nicecream noch gar nicht. Wobei ich schon seit Jahren die Urversion davon im Thermomix zubereite. Ich püriere gefrorene Bananen ohne weitere Zutaten und erhalte so wunderbar cremiges Bananeneis. Vor allem für sehr kleine Mitesser konnte ich so auch Eis anbieten ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

    Auf die Idee weitere Früchte zu den Bananen zu geben, bin ich noch nicht gekommen. Vielen Dank für diese tolle Anregung. Als erstes werde die Variante Basic mit Melone und Erdbeeren probieren (wobei ich aktuell wohl auf eine andere Melonensorte ausweichen muss).

     

    Viele Grüße

    Mama Maus

  3. Ja. Jetzt. Hierher. *stöhnend in der Küche verschwindend*

    Hier wird das Rumexperimentieren und Eisschlecken auch geliebt. Die Mädels würden wohl nichts Anderes mehr essen, könnten sie den Mixer schon selbst bedienen…

    Danke für die Rezepte, die werden natürlich gleich ausprobiert!

    Drück Dich!

    Suse

  4. Uii, das klingt ja super lecker. Und eine tolle Alternative zu all dem zuckerhaltigen Fertigeis. Danke, das probieren wir gleich mal aus. Liebe Grüße von Laura

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