Eltern, Mitmütter, Verzweifelte! Ich vermute, ich bin nicht alleine mit diesem Phänomen, aber es ist an der Zeit, dass ich darüber schreibe, weil es mich fast täglich trifft. Ich bin eine erwachsene Frau, ich habe Literatur- und Sprachwissenschaften studiert, ausgerechnet! Und doch gehe ich durch meinen Alltag als Mutter dreier Kinder wie ein Sprach-Zombie. Reduziert auf minimalistische Sätze, auf die kein Mensch hört oder auch nur irgendwie reagiert, habe ich mich sprachlich quasi zurückgebildet. Ich kann im Alltag nur noch die aller einfachsten Sätze auswerfen, es reicht maximal für Subjekt-Prädikat-Objekt oder sogar nur für einfache Befehlsformen. Und ich wiederhole diese Sätze wie so 'ne Lobotomierte, wieder und wieder.

Und jetzt habe ich Angst. Vielleicht weitet das Phänomen sich aus? Vielleicht verliere ich meine Fähigkeit, mich differenzierter auszudrücken auch in anderen Bereichen? Und irgendwann höre ich mich immer nur noch an wie die berühmte kaputte Schallplatte?

Meine Kinder sind 6, 8 und 12 Jahre alt und ich bin gefangen in der Dauerschleife, seit über zehn Jahren. Ich gehe durch mein Haus und mache dieselben Dinge wie immer, jeden Tag: ich arbeite, ich rede mit den Kindern, ich koche und rede mit den Kindern, ich kaufe ein und mache Wäsche und rede mit den Kindern… Also ich meine jetzt nicht, dass wir gemütlich am Tisch sitzen und uns gepflegt unterhalten. Das tun wir auch, manchmal, aber das meine ich nicht. Nein, ich meine diese Ansagen, Dinge, die im Alltag ständig anfallen, zu Hause und auf dem Weg zur Schule, zum Einkaufen zum Kinderarzt. Ich spreche mit ihnen, das heißt in diesem Kontext, dass ich in ein schwarzes Loch hinein spreche. Es gibt keine Antworten, es gibt nicht mal ein Echo. Meine Sätze verpuffen, und ich bin dazu verdammt, sie wieder und wieder zu sagen.

10 Sätze die ich in Dauerschleife sage

1. Nicht in den Mund!

Man könnte denken, dieser Satz gehört in die Phase der frühen Kindheit, wo alles im und mit dem Mund erkundet wird, aber weit gefehlt. Ich sage ihn ständig, mehrmals täglich, zu wechselnden Adressat*innen. Denn meine Kinder mundeln immer noch und immer wieder. Na gut, die Große nicht mehr. Aber beide Kleinen, vor allem der Bub, benagen Dinge, wie sie ihnen über den Weg laufen, ohne offenbar auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, ob diese Dinge fürs Benagen geeignet sind. Oder überhaupt in die Nähe eines menschlichen Mundes gehören. Knöpfe und Pulloverärmel sind noch die harmlosen Varianten, aber wir haben hier auch (Haar)Gummis, Federn, Stöcke, Steine, Muschelhäuser sowie diverse Lego- und Playmo-Kleinteile, die in den Mund gesteckt werden und auf denen herum gekaut wird. Nein, Kaugummi hilft nicht und nein, es ist kein Hunger. Oaarr!

2. Leg den Stock weg!

Das, meine Lieben, ist ein Platzhalter-Satz. Er könnte auch lauten "Leg den Findling wieder hin", oder "Du kannst keinen halben Baum mit nach Hause nehmen" oder "Nein, meine Jackentasche hängt bereits auf dem Boden, weil sie mit 76kg Steinen gefüllt ist, die du gefunden hast, dieser hier bleibt jetzt liegen." Oder eben: "Leg den Stock weg".

Was ist das mit diesen Messies von Kindern? Wieso braucht ein kleiner Mensch 7 Millionen identische Stöcke/Steine/Glasscherben/Kronkorken/wasauchimmer? Mein Sohn hatte eine sehr ausgeprägte Stockphase, derweil seine kleine Schwester hingebungsvoll Steine sammelte. Nicht irgendwelche, nein, dicke Klopper mussten es sein und sie mussten alle, alle mit. Ich war regelrecht froh, als beide auf Kronkorken umschwenkten, aber inzwischen… Ach, was rede ich. Ich könnte mit Kronkorken eine Wand gestalten. (Immerhin weiß ich, dass ich mit diesem Phänomen und diesem Satz nicht alleine bin. Meine liebe Kollegin Andrea von Runzelfüßchen schrieb schon ausführlich über die Steinleidenschaft ihres Kindes.)

3. Lass deine Schwester/deinen Bruder los!

Der Versuch der Regulierung von Geschwisterstreit, Geschwisterkeilerei und auch (gefährlichem weil entgrenztem) Geschwistergetobe, wird hier begleitet vom Kommandoversuch: "Lass deine Schwester los!" Ich weiß nicht, wie oft ich das schon gesagt habe. Dieser Satz ist kein Satz, er ist ein Reflex, der greift, wenn ich die verkelten Kinder sehe und eins oder mehrere brüllen höre, als seien sie angeschossen worden. Sie liegen aufeinander, sie verknoten sich ineinander, sie schreien und schubsen, hauen und stoßen sich und ich stehe da und werfe einen Interventionsversuch nach dem anderen ins Knäusel aus gewaltbereiten kleinen Menschen unter 1,30 – vergeblich. 

4. Komm da runter!

Dieser Satz schrillt in mir wie eine Warnglocke und kommt mehrfach täglich zum Einsatz, vor allem beim Lieblingsbub. Diese Kinder haben eine Vorliebe für hohe, bröckelige Mauern, schwankend magere Bäumchen mit spaghettidünnen Ästchen und schmale Absätze, auf denen nicht mal ein Miniaturfuß Größe 25 Platz findet – geschweige denn Halt! Aber da oben wollen sie hin, da hinauf steigen sie und hüpfen noch johlend auf und ab, lassen los und winken mit der freien Hand (winken!) fröhlich zu mir herunter. Während mir die Haare sämtlich zu Berge stehen und der Satz aus mir heraus poppt: "Komm da runter!"

Ein weiterer Anwendungsfall ist das unbefugte Beklettern von ungeeigneten Flächen/Orten wie die Taschenablage beim Bäcker, der Außenwasserhahn des Nachbarn, die Stoßstangen und Motorhauben diverser Autos undsoweiterundsofort. Da geht es dann weniger um potentielle Knochenbrüche als um potentielle Sachschäden an fremdem Eigentum.

5. Wascht euch die Hände!

Verwandt mit "Putzt euch die Zähne.": verhallt genauso ungehört, wird nur noch öfter angewendet. Besonders witzig bei beiden Anwendungsfällen ist ja die Erfahrung, dass a l l e Kinder, die ich kenne, meine eigenen natürlich eingeschlossen, bis ins hohe Alter überhaupt den Sinn des Händewaschens/Zähneputzens nicht einsehen. Und aus dieser Uneinsichtigkeit resultieren diverse Ausweichmanöver: Hände nur nass machen, aber nicht einseifen. Oder Seife auf die Fingerkuppen machen, damit es nach Seife riecht, aber die Hände nicht mal befeuchten. Hände nur halb waschen, also wahlweise nur die Finger oder nur eine Hand, weil nur eine schmutzig war. Is klar. Oder Hände waschen, dann aber nicht abtrocknen, sondern an der dreckigen Hose… Und dann schicke ich sie zurück: Wasch dir die Hände, Kind. Es ist doch weil. Ach ja.

6. Beeilt euch, bitte!

Dieser Satz ist universell. Manchmal wird er auch verkürzt zu "Beeilung!" oder, gerne morgens auf dem Weg zum Bus oder zum Auto und damit zum pünktlichen Erreichen der Schule, auch zu "Husch, husch!" Ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich meine Kinder auf diese Weise antreibe, sie erinnere, dass wir keine Zeit mehr haben, sie auch scheuche, damit wir auch nur annähernd pünktlich irgendwo sein können. Es ist das Grauen. Und es beeindruckt sie kein bisschen, wenn ich sie antreibe. Es ist, als wären sie aus Teflon und mein Kommando "Beeilt euch, bitte!" seien die Wassertropfen, die sanft an ihrer imprägnierten Oberfläche abperlen. Während ich schon beschleunigten Puls kriege, sitzen sie gemütlich an der Erde, binden sich die Schuhe in mehreren Anläufen, weil die Schleife nicht schön genug war, flechten sich die Zöpfe neu, wechseln noch mal die Jacke oder müssen noch mal hoch in ihre Zimmer, weil sie das Sportzeug/die Hausaufgaben/die Schwimmbrille/das Busgeld/egal oben vergessen haben. Und dann bewegen sie sich in Zeitlupe. Slowmotion! Ich übertreibe nicht, es ist furchtbar. Und das mir! Wo ich mit dem ungeschriebenen elften Gebot quasi implantiert auf die Welt gekommen bin: du sollst nicht langsam sein!

7. Es gibt nichts anderes.

Meine Kinder sind gar keine mäkeligen Esser. Aber manchmal haben sie einfach keinen Bock auf das, was ich gekocht oder beschlossen habe. Es reicht mir ja auch schon, wenn nur EIN Kind keinen Appetit auf das zubereitete Mahl hat, denn dann geht das Gemaule los. "Kann ich n Brot?" "Oh, Mann! Ich mag das nicht!" "Das gab's gestern schon in der Schule!" "Schon wieder Stulle mit Rohkost?" Undsoweiterundsofort. Es gibt Ausnahmefälle, die gibt es wirklich. Kein Kind muss hier etwas essen, wovor es ihm ekelt oder wovon ich weiß, dass es das tatsächlich nicht mag. Aber wenn jeder sich ständig was anderes macht oder gar von mir verlangt, ich möge etwas anderes für ihn speziell zubereiten, dann hört's halt auf. Dann sitzen wir nie mehr zusammen am Tisch, sondern jeder rennt mit seinem individuellen Teller hin und her. Und wenn es dann beispielsweise Kartoffeln mit Quark gibt, was wirklich alle mögen, muss keiner sich stattdessen ein Brot schmieren, nur weil er grade keine Lust auf Kartoffeln hat. "Es gibt nichts anderes." "Aber, Mama…!" "Es gibt nichts anderes." "Ich hab aber keine Lust auf Quark, das is so… quarkig." "Es gibt nichts anderes." "Sei mal nicht so, Mama." "…" (to be continued)

8. Setz den Helm auf. / Schnall dich an.

Sicherheitshinweise. Null Spielraum. Einfach eine unumstößliche Regel, die immer, wirklich IMMER befolgt werden muss. Und dennoch wiederhole ich mich und wiederhole mich und wiederhole mich…. Ich habe schon mitten in der Stadt angehalten und am Straßenrand gewartet, bis eins der Kinder sich wieder angeschnallt hatte, das sich zuvor illegalerweise abgeschnallt hatte. Ich habe schon meinen Kindern die Fahrräder oder das Skateboard unterm Hintern bzw. den Füßen weg konfisziert, weil sie sich hartnäckig weigerten, den Helm aufzusetzen. Und die Gebetsmühle lief und lief…

9. Geh ins Bett. (Geh bitte ins Bett. Geh doch bitte bitte endlich ins Bett!)

Mein allabendlicher Flehgesang gen Herzensmädchen. Dieses Kind war schon immer eine Nachteule, ab Tag seiner Geburt. Und mit zunehmendem Alter wird es nicht besser. Ich verstehe das, ich verstehe das wirklich, denn ich bin auch so. Ich war als Kind so und bin es heute noch. Sie muss auch nicht um neun Uhr im Dunkeln im Bett liegen und ins Finstere starren, wenn sie partout noch nicht schlafen kann. Sie darf lesen oder sich eine CD anhören, aber sie soll. Im. Bett. Sein. Ich habe abends nach 21h Uhr nicht mehr viele Buchstaben übrig, wirklich. Den ganzen Tag will einer was von mir, von morgens bis abends. Und wenn ich abends nicht mal meine Ruhe kriege, schnapp ich über.

Also flehe ich, jeden Abend, wenn das Kind wieder und wieder unten erscheint und mich belämmert. Es macht sich noch einen Tee. "Geh ins Bett, bitte." Es macht sich noch ein Kirschkernkissen warm. "Geh bitte ins Bett". Es muss noch eine Unterschrift unter einer Hausaufgabe haben. "Bitte, geh ins Bett." Es muss mir dringend noch erzählen, was Freundin X und Lehrer Y gesagt haben. "Ins Bett!" Es muss noch das Handy an den Strom hängen. "Arrgghh…!" Noch ein Glas Wasser. "Geh weg!" Es muss noch mal küssen. Mich. Weil, Mama, ich hab dich lieb! "…*ausflippmitschaumvormmund*"

Und das ist nicht schön, das könnt ihr mir glauben.

10. Warte kurz.

WARTE KURZ! Das ist der schlimmste aller Sätze! Ich habe das Gefühl, ich sage ihn ständig, permanent, um mich herum sind ganze Buchstabengebäude entstanden aus diesen beiden Wörtern: W A R T E  K U R Z. Sie umgeben mich, sie hüllen mich ein und ich stehe in der Mitte dieses Gebäudes, das Echo hallt von den Wänden wieder, aber niemand hört meine Botschaft: warte kurz! Niemand wartet, wirklich niemand wartet hier jemals, sondern alle quatschen los, wollen sofortundaufderstelle ihre Bedürfnisse abgedeckt haben, egal, ob ich gerade auf dem Klo sitze, unter der Dusche stehe, Nudeln abgieße, einem Kind ein klaffende Wunde verbinde, ein wichtiges Telefonat führe…. niemals niemals wartet eins meiner Kinder. Wartekurz ist ein Feature, das hier nicht implementiert worden ist. Seit Jahren. Anwendungsfall mit diesem Betriebssystem nicht vorgesehen. Update nicht in Sicht.

Wird das jemals aufhören? Oder werde ich irgendwann, grau und alt geworden, durch ein inzwischen leeres Haus irren, die Kinder längst ausgezogen und immer noch diese Parolen ausgeben? Als fleischgewordenes, automatisiertes Zombiesprech? Vielleicht werde ich es dann nicht mal mehr merken? Die Kinder werden mich manchmal besuchen und ich werde sagen: "Leg den Stock weg", obwohl da gar kein Stock mehr ist. Sie werden nachsichtig lächeln und den Kopf schütteln über mich und sich zuflüstern "Ja, das fing damals schon an, als wir noch kleiner waren. Schade eigentlich, sie war sonst immer ganz nett…" Und wenn sie mich dann bei all den anderen altgewordenen irren Müttern abliefern, treffe ich dann da eine von euch? Ja?

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43 Kommentare

  1. oh danke für diesen tollen artikel! es geht also nicht nur mir so. hahahaha. das kommt so bekannt vor. und ganz groß auch das NEIN mit dem man sich immer wie ne rabenmutter fühlt :P

  2. Mal wieder sehr amüsant!! Und ja, WIR treffen uns da sicher….und vermissen dann sicher die 76Kilo Steine und sonstiges Sammelsurium in den Taschen ;-)

  3. Gaaaaacker!!!!! Ich LACH mich weg. Ja, wir treffen uns dort. Dort, wo alle die anderen alten verrückt gewordenen Mütter sind und sagen den Pflegern: Warte kurz! Oder Leg den Stock weg!
    Und weisst Du was? Deine Kinder werden genau die gleichen Sätze zu ihren Kindern sagen. Vielleicht beruhigt das ein wenig? So ein bisschen?
    GLG Bine

    • Hahaaa, so hab ich das noch gar nicht gesehen! Aber du hast recht: natürlich werden sie das zu ihren Kindern sagen. Und ich werde dann im Schaukelstuhl sitzen, vor mich hingrinsen und kein Wort sagen! :-)

    • *hahaha* mich trifft man auf jeden fall :D

      leider leider ist meine große schon so pfiffig und erklärte mir fachmännisch, sie schaffe sich keine kinder an…

      wo bleibt da MEIN vergnügen?????

      liebe grüße und ein hübsche wochenende!
      tina

  4. Jetzt lieg ich hier gleich lachend vorm Schreibtischstuhl.
    Ist alles so. Genau so. Hier auch.
    Wir sind nicht allein:)
    Besonders Nummer 9. Ich hab das küssenwollende Kind vor lauter Schaum-vor-dem-Mund-Genervtheit auch schon mal weggeschoben. Das war überhaupt gar nicht mehr schön …
    Danke für diesen tollen Text.
    (Und jedenfalls: Im Schriftlichen brauchste Dir um den Verlust Deiner Formulierfähigkeiten noch keine Sorgen zu machen. Neee, echt nicht.)

  5. Ja, wir werden uns treffen, halt mir doch ein nettes Plätzchen mit Blick auf den Park mit den süßen kleinen Eichhörnchen frei. Ich werde Dir bei Gelegenheit mal ein Foto unserer Stockversammlung (ja, Versammlung, ich vermute auch tatsächlich, da gibt es eine geheime Vereinbarung zwischen den Versammlungsteilnehmern und dem Sohn) zeigen. Du bist nicht allein! (Juhu und ich auch nicht, danke. ;) )

  6. Es. Tut. So. GUT!!!! Zu wissen, dass man nicht alleine ist damit. Diese 10 Sätze … Genau diese 10 Sätze sag ich tagaus, tagein. Hach ja.
    Steine sind es bei uns übrigens. die werden nicht nur gesammelt, sondern auch mit den Nachbarskindern getauscht. Wer braucht schon Sammelkarten *gg*.

    Lg, Luci

  7. Ähhhh, "warte kurz"!!!!

    Bei mir wär noch der Satz "Hände auf'n Tisch" gefallen, aber….

    JAAAA! Wir treffen uns dort! Definitiv! 

  8. Wenn ich nicht gerade etwas verdutzt wäre (beobachtest Du uns heimlich?) und unglaublich erleichtert (“ich bin nicht allein!!!”), dann würde ich wohl Tränen lachen, weil es tatsächlich überall gleich zu sein scheint, obwohl man so oft meint dass es in allen anderen Familie anders bzw. “besser” ist als bei einem selbst. Du hast echt DIE Dauerschleifensätze aufgeschrieben und oft denke ich mir es wäre wirklich einfacher diese aufzunehmen und immer wieder abzuspielen (gab oder gibt es sowas nicht bei Stefan Raab? Das wäre doch DIE Idee oder?). Folgende Sätze verwende ich übrigens tagtäglich zusätzlich: “bist jetzt endlich aufgestanden??” (Hallo Nachteulenkind!), “leg dich einfach nochmal hin!” (Hallo Frühaufsteherkind!), “leg endlich Dein Handy weg!”, “mach den Klodeckel zu!” (immer gefolgt vom Klassiker “und wasch deine Hände!”)… ich glaube ich denk mal ernsthaft über diese Aufnahmemöglichkeit nach.
    Ganz liebe Grüße zu Dir!
    Kristin

  9. Ich kenne diese Sätze fast alle. Und meine sind erst 4 und 1 Jahr alt… Deshalb schwanke ich jetzt zwischen Freude (Ich bin nicht alleine!) und Angst (Das mit den Stöcken/dem Mund/… ist wirkllich immer noch so, wenn sie schon zu Schule gehen?) :-D Danke für diesen tollen Artikel!

  10. Viiiielen Dank, liebe Anna und ja, ich werde mit Euch auch in diesem illustren Club der durchgeknallten Muddis sitzen. Mich macht bei meinem Kindern gerade wirklich fertig, dass diese ganzen Sätze ungehört verhallen. Eines Tages werde ich wahrscheinlich gar nichts mehr sagen. Aber es beruhigt mich ungemein, dass ich nicht alleine bin. Liebe Grüße nach Berlin, Viola

  11. bibliotheksfraeuleinBibliotheksfräulein Antworten

    toll, dass es mal jemand sagt. Meine kleinen Mäuse sind 2 und 4 und ich kenne und benutze jeden der Sätze täglich.

  12. Für einige Sätze ist meine Kleine noch zu klein, aber Punkt 1 und 10 und besonders Nr. 4 können wir schon. Und ich fürchte, der Rest wird noch dazukommen…

  13. Amen!
    Wahnsinn, das Kind ist noch klein und ich sage quasi alle Sätze auch schon mehrmals am Tag…
    Und das Nicht-warten ist wirklich das schlimmste… #orrrr
    Aber aus #Orrrr wird dann wieder #Ommm irgendwann.
    Danke für diesen Beitrag!

  14. Ich bin auch dabei:-) hab gerade Tränen gelacht und dann – nachdem ich mich wieder beruhigt hatte – gedacht, dass wir alle diese Sätze bestimmt trotzdem irgendwann vermissen werden…

  15. Wie herrlich hast du das ausgedrückt, liebe Anna! Ich gehöre schon jetzt zum Club der Narren und könnte durchaus noch mit dem einen oder anderen Satz deine Sammlung erweitern.

    LG.

  16. Und eigentlich ändern sich einige Sätze nur. Meine sind 20 und 18 Jahre alt, man sollte es nicht glauben, und ich habe immer noch solche Sätze. Zum Beispiel: räum die schmutzige Wäsche in den Wäschekorb, räum das Geschirr in die Spülmaschine, mach die Pfanne sauber, usw. usw. Sie sind älter und ich muss es nicht täglich sagen, aber immer noch viel zu oft. Es hört wahrscheinlich auf, wenn sie mal ausziehen…..Demnächst…..Und ich werde sie schrecklich vermissen.

  17. Hahahhahahhaaaaa…ich lache sooo laut..tränen…meine Kinder starren mich an…fragen: Mama??? Und ich bin einfach nur überglücklich, dass es nicht nur mir so geht danke, dass du das so phänomenal auf den Punkt gebracht hast! 

  18. Also, mich triffst du auf jeden Fall bei den anderen irren, altgewordenen Müttern.
    Ich sage: Nicht auf Socken nach draußen, räum deine Sachen weg, hört auf zu toben, nicht die Kissen vom Sofa werfen, du sollst deinen Bruder nicht schlagen, und das wichtigste in Dauerschleife: AUFHÖREN!
    Wie still das Haus sein wird, wenn ich all diese Dinge nicht mehr sagen muss, kann ich mir gar nicht vorstellen. Wer weiß, vielleicht sehne ich mich eines Tages hierhin zurück?!
    Liebste Grüße und danke für den witzigen Beitrag!
    Bine

  19. hihi. also WIR ZWO treffen uns sicher! nachdem ich sie nämlich angefleht habe, ENDLICH ins bett zu gehen, weil sie den ganzen tag AUF oder ÜBER den bruder gerobbt sind und ihn nämlich nicht losgelassen haben. gewartet wird zurzeit weder kurz noch lang… ich bin mittlerweile in der lage einarmig pastawasser abzugießen und in 3,4 minuten mittag zu essen. wann? ich bring getränke mit! ey…

  20. Danke, Danke, Danke! Endlich weiß ich, dass ich nicht allein bin. Alle Sachen sind angekaut, Hände waschen und Zähne putzen ist blöd, schlafen sowieso! Essen, wenn Mama es macht, schmeckt mir heute mal erst recht nicht mehr und warum soll ich eigentlich warten… Ich will jetzt aber sofort eine Reaktion von Mama!!!! Ich liebe diesen Text! Er spricht mir aus der Seele! DANKE!!!

  21. Danke für den treffenden Artikel. Meine Kinder sind noch etwas jünger, mich würde deshalb tatsächlich interessieren (und ich hab die versteckte Ironie schon erkannt): wie bekommt man denn Kinder tatsächlich dazu, pünktlich irgendwo aufzuschlagen, etwas wegzuräumen, etwas leiser zu sein? Wie kann man etwas erreichen, ohne ständig Drohungen auszusprechen? "WENN Du das und das nicht machst, DANN…"? Ich kann mir vorstellen, dass Du da sicher einige Tricks auf Lager hast. Über einen Bloggbeitrag würde ich mich jedenfalls sehr freuen.

  22. krabbelfuesschen Antworten

    Ja, definitiv. Dabei sind meine zwei erst 2,5 und bald 1.

    Dafür gibt es in meiner Dauerplaylist noch: "Pass auf,  dass du nicht…. (ausschüttest)" . Unterbrochen von einem "Ohje! " 

     

  23. Mein häufigster Spruch abends: Kopf aufs Kissen, Klappe halten.

    Dafür gabs mal Vorwürfe von meiner kinderlosen Schwester.
    Sie hat einfach keine Ahnung, wie-verdammt-viele Worte in Form von Aufforderungen und Ermahnungen man tagsüber mit Kindern (3 +6 Jahre) verbraucht.
    Oft sind dann abends keine mehr über…

    Ich setz mich dann zu Euch auf die Bank mit Blick auf Park+Eichhörnchen und stoße stumm auf uns Mütter an.

  24. Ich hatte gehofft, dass es mit zunehmendem Alter vielleicht besser werden könnte. Du hast meine Hoffnung zerstört. Es wird wohl noch Jahre so weitergehen. Meine Kinder sind erst 7, 5 und 2.
    Trotzdem habe ich herzlich gelacht und bin mir nun bewusst, dass ich damit nicht allein bin…
    Danke!

  25. Liebe Anna,
    wir sollten so weitermachen. Die Aussicht auf andere durchgeknallte Mütter zu stoßen ist geradezu verlockend. Dann kommt man sich wenigestens nicht mehr so alleine als Irre vor.
    Mir geht es haargenauso, Vor allem, weil ich abends immer nur noch in Zweiwortsätzen denken kann:
    – “Beeilt Euch!”
    – “Jetzt Frühstücken!”
    – “Nein, jetzt!”
    – “Hausaufgaben machen!”
    – Brotdosen und Flaschen raus!”
    – “Ruhe jetzt!”
    – “Licht aus”
    – “Augen zu!”
    – usw
    Es wird wirklich irgendwo separiert enden…

  26. Oh ja, da treffen wir uns definitiv – Du schreibst mir aus der Seele. Herzlichen Dank für den tollen Artikel!

  27. Hi @all,

    ich habe herzlich gelacht, sehr schön geschrieben. Allen verzweifelten Müttern empfehle ich jetzt ganz offiziell das Buch: Kinder fordern uns heraus! "Eure Kids sind Muttertaub" – es lohnt sich zu lesen. Auf Kur habe ich noch das "Kontakten" gelernt. Hingehen, sanft z B am Arm berühren, ansehen und dann den Wunsch zum Zähneputzen o ä äußern, weil Kinder in Blasen Leben, die ohne Kontakten solche Sätze nicht durch die Schutzhülle lassen. Viel Spaß beim Lesen und ausprobieren ;-)

  28. Ach Anna, wie treffend! Wieder einmal!
    Ich hätte noch “Aufhören” beizusteuern – passt nahezu immer und wird ungezählt oft verwendet. Aufgrund der Kinderzahl bin ich bei den Ein-Wort-Sätzen angelangt…
    Leider nicht effektiver nur deutlich unfreundlicher….
    Danke für die Teilhabe an deinen Gedanken.

  29. Oh, eben erst gelesen – kennst du uns?

    Ich glaube ja, dass entsprechende Schilder zum Hochhalten oder Aufstellen eine echte Marktlücke wären:
    Brotdosen und Flaschen raus :-)
    Stop! Erst Tisch decken, dann setzen!
    Stop! Erst Tisch abräumen, dann den Raum verlassen!
    Flur aufräumen:-)
    Treppe aufräumen :-)
    Macht euch fertig!
    Geige üben!
    Haare bürsten nicht vergessen

    und, seit Neusetem: Deo nicht vergessen :-)

    Ich rede mir auch seit fast 12 Jahren den Mund fusselig…

  30. Oh ja, ich bin auch dabei!  Ich unterschreibe bei jedem Satz und füge noch: Finger weg! hinzu. Universell einsetzbar und täglich im Gebrauch… :) Schön, nicht allein zu sein!

  31. wir waren noch keine zehn Minuten in unsere neue Wohnung eingezogen als der damals ) jährige Sohn schon ein Stöckelager auf der Terrasse eingerichtet hatte (wer braucht schon Tisch und Stühle).
    Und wir sind defintiv “Ausflippmitschaumvormmundschwestern”. Mein Sohn schmiedet abends (spät abends!) gerne Zukunftspläne wie: “Mama, wenn du alt und grau bist dann baue ich eine Maschine die dich immerzu unterhält damit du dich niemals langweilst” aaaaarghhhhh…….

  32. Pingback: 10 Mal 10 Teil V | Die Kellerbande mit Herz und Seele

  33. Hihihi das kommt mir so bekannt vor. Nun, ich bin keine Mama sondern Pädagogin. Aber lass dir gesagt sein. In einem Alltag mit 26 Kindern in einer Gruppe hört man sich schon nach gefühlten 5 Minuten wie nach einer frischen Lobotomie. Da hilft nichts: Studium? Ach was..pädagogisch wertvolle Lösungen? Keine Zeit sonst erstickt das Kind vllt an nem riesen Haufen Knete. Also keine Sorge: Du bist nicht alleien!

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