Der Covid19-Test vom Goldkind ist negativ. Haben je irgendwelche Freitagslieblinge mit einer besseren Botschaft begonnen? Ich glaube nicht. Hier sind jedenfalls jede Menge Felsbrocken von allen Herzen gefallen, das kann ich euch sagen. Wie das alles war und was mir während des Wartens auf die Testergebnisse so durch den Kopf ging, berichte ich nächste Woche ausführlich – jetzt erstmal zu den Lieblingen der Woche.
Mein Lieblingsessen der Woche, das ich für die Freitagslieblinge aufgenommen habe, waren zwei Teller voller köstlich reifem Herbstobst, die ich für meine zwei Homeschooler vorbereitet habe. Es gab auch noch Ratatouille und Käsespätzle mit Salat und Broccoli-Auflauf und Curry, aber manchmal sind die einfachsten Dinge die besten. Die kleinen Dinge. Eine saftige Birne, eine reife Feige, knackige rote Trauben, Pflaumen, Apfel und Banane, manchmal braucht es nicht mehr. Und für mich – eine winzige Möglichkeit, etwas Liebes für meine Liebsten zu tun. Ihnen einen Lichtblick auf den Tisch zu stellen, etwas Gutes, etwas, das bleibt, selbst wenn man es aufisst.
Mein Lieblingsbuch der Woche für die Freitagslieblinge liegt hier schon seit vierzehn Tagen, hat mich schon mehrfach zum Weinen gebracht und wird das wohl auch immer wieder schaffen. Ich habe es mir schon lange vor Erscheinen vorbestellt, denn ich wusste bereits im Vorhinein, dass es ein für mich ganz und gar “richtiges” Buch sein würde. Es ist eine Graphic Novel aus der Feder der talentierten Melanie Garanin, Mutter von vier Kindern, Herrin über diverse Pferde, Hunde, Katzen und Kerzentiere und eine Bloggerkollegin, die ich seit vielen Jahren aus dem Netz kenne. Insofern war mir auch der Inhalt ihres Buches vorher bekannt, denn ich habe die Geschichte, die sie dort erzählt, aus der Ferne miterlebt. Es ist die Geschichte ihres jüngsten Sohnes Nils und so heißt auch ihr Buch: Nils. Von Tod und Wut. Und von Mut. (Amazon Partnerlink).
Tatsächlich geht es genau darum: um den Tod und das Weiterleben derer, die nicht gestorben sind. In diesem Fall ist Nils gestorben und Melanie und ihre Familie haben weitergelebt. Als das damals passierte, waren wir über Social Media verbunden und ich verfolgte schockiert, wie dieser kleine Mensch aus dem Leben ging, obwohl er doch gefühlt gerade erst darin angekommen war. Was alles dahinter steckte, eine Krankheit, die Maschinerie von Therapie und Krankenhauswahrheiten und schließlich ein Behandlungsfehler, der Nils das Leben kostete, erfuhr ich erst nach und nach. Dass Melanie das alles jetzt gezeichnet und aufgeschrieben hat, ist ein bisschen so, als hätten Trauer und Liebe, Schmerz und Mut, Verzweiflung und Akzeptanz, Wut und Glück und all das, was drumherum noch ist, einen Platz zwischen zwei Buchdeckeln gefunden.
Nils – ein unglaublich berührendes Buch, das keine falsch-pietätvollen Lücken lässt, sondern voll reinhaut. Und das ist auch gut so.
Meine Lieblingsserie der Woche habe ich hier in den letzten Wochen weggelassen, weil ich nichts Neues mehr geschaut sondern eher alte Sachen wieder angeschaut habe. Jetzt habe ich aber doch wieder etwas angefangen, das mir sehr gefällt. Es ist ein Tipp meiner Freundin Immi: Hollywood, ein Netflix-Original, in dem es um die frühen 40er Jahre in der Filmmetropole geht, in der diverse junge Menschen davon träumen, es dort zu schaffen und sich ihren Platz in der Glamourwelt des Films zu erkämpfen. Gemächlich erzählt mit spannenden Charakteren und guten Geschichten. Gefällt mir gut.
Mein Lieblingsmoment der Woche war ein Kaffee-Krimi-Moment im Bett am Morgen. Größeren Luxus kann ich mir eigentlich kaum vorstellen, als nach dem Aufwachen am Wochenende nur schnell einen Kaffee zu machen und zurück ins Bett zu gehen um in Ruhe zu lesen. Wahnsinn.
Meine Inspiration der Woche sind meine Kinder. Ehrlich, wie sind die so cool, so GUT, so liebevoll geworden? Diese Woche war eine Ausnahmesituation für uns, die Quarantäne vom Goldkind hat uns allen zugesetzt und wir haben uns umeinander Sorgen gemacht. Und das zu sehen, zu begreifen, dass da drei kleine große Menschen bei uns wohnen, die sich umeinander kümmern, die füreinander da sein wollen und die mitfühlen, wenn es den anderen nicht gutgeht, hat mir mal wieder das Herz zerschmolzen. Dankbar und glücklich aus tiefstem Herzen. No matter what.
Mein Lerneffekt der Woche ist erstaunlich für so einen “alten Hasen” wie mich, aber es zeigt sich immer wieder: Social Media hat den Teufel im Leib. Ich habe mit meinem Quarantänepost auf FB ein bisschen dark side of the Kommentarkultur abgekriegt und mich mal wieder gefragt, wofür ich das mache. Antwort: weil Blödsinn nicht unwidersprochen bleiben darf. Weil Austausch, Offenheit und Wahrhaftigkeit wichtig sind und ich deshalb immer wieder mit Themen rausgehe, die (mir) wehtun können. Isso. Dagegen half mir – der Balkonkater und ein Iced Latte mit der Großen am letzten heißen Tag des Jahres.
FRAGESTUNDE…
Claudia fragt, was ich mit all den Büchern mache, die ich lese. Ich sortiere tatsächlich regelmäßig meine Bücher durch und miste aus. Was ich nicht zum Nachschlagen brauche oder weil mein Herz sehr daran hängt, darf weiterziehen. Einiges spende ich z.B. an Oxfam, einiges geht nach Prerow in unser Ferienhaus für unsere Gäste, einiges verschenke ich.
Caroline erkundigt sich nach meiner Familie in El Salvador. Danke der Nachfrage, es geht ihnen allen gut und wir sind regelmäßig in Kontakt. Der Lockdown war dort sehr viel strenger und länger als hier und auch jetzt sind die Kinder alle noch im Homeschooling. Das öffentliche Leben ist nach wie vor stark eingeschränkt. Wir vermissen sie sehr und hoffen, dass wir irgendwann wieder hinkönnen. Einstweilen überbrücken wir die Entfernung per Internret.
Sabine fragt, über welche Agentur wir unser Ferienhaus vermieten. Das übernimmt die Zimmerbörse Prerow für uns, ihr findet das Haus unter diesem Link: Haus Auri.
Damit sind die Freitagslieblinge komplett und ich sammele wieder Fragen bis in 14 Tagen. Einstweilen wünsche ich euch ein wundervolles Wochenende.
Passt auf euch auf.
2 Comments
Liebe Anna, Du willst wissen, wie Deine Kinder so gut geworden sind? Lies einfach Deinen Blog, dann weißt Du es! Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum, oder so ähnlich…
Danke dir, liebe Bianca. <3