Freitag, 01. November, Halloween steckt uns noch allen in den Knochen und die Freitagslieblinge sind wieder da!
Seit dem 18. Oktober sind wir zurück in Berlin, jedenfalls körperlich. Unsere Reise war unglaublich, in jeder Hinsicht. Was wir alles gesehen und erlebt haben, all die Gefühle, die wir hatten und noch haben – das alles lässt sich kaum in die passenden Worte fassen. Daher ist auch der Blog noch ruhig geblieben, obwohl ich schon über eine Woche wieder hier und online bin.
Ehrlich gesagt hat auch die totale Blogpause gut getan. Dass ich ganz bewusst und mit Ankündigung nichts verbloggt habe, war ein gutes Gefühl. Einziger Minuspunkt: jetzt fällt es mir nicht gerade leicht, wieder anzuknüpfen. Die Freitagslieblinge kommen mir deshalb gerade recht, um wieder in meinen Blogflow zu kommen.
Mein Lieblingsbuch der Woche ist ein neues Buch, das ich mir noch vor der El Salvador-Reise gekauft, es dann aber doch nicht mitgenommen habe, weil es zu schwer war. Stattdessen hatte ich mir ein paar Krimis auf meinen Kindle geladen, die übrigens auch sehr gut waren. Als wir unterwegs waren, habe ich also Federgrab* und Bitterherz* gelesen, außerdem Je kälter die Asche*, einen Cornwall-Krimi, von dem ich den ersten Band im Sommer gelesen hatte.
Aber mein Lieblingsbuch der Woche für die Freitagslieblinge ist heute Leben, Schreiben, Atmen von Doris Dörrie.* In ihrem im August diesen Jahres erschienen Buch denkt Doris Dörrie über das Schreiben nach. Nicht nur über den kreativen Prozess und wie er funktioniert, sondern darüber, was er für sie bedeutet. Ich habe schon harsche Kritiken zu dem Buch gelesen, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Für mich ist das ein inspirierendes Buch, das nicht nur Einblicke in Doris Dörries Arbeits- und Schreibprozesse gibt, sondern außerdem zeigt, wie kreative Prozesse getriggert werden können. Ich hab es sehr gerne gelesen.
Mein Lieblingsessen der Woche war unser Halloweenessen. Wir hatten eine kleine Party mit lauter Gespenstern, Hexen und Vampiren und natürlich gab es die obligatorische Kürbissuppe. Außerdem habe ich Bulettenspinnen und Würstchenmumien gemacht und es gab Monstermuffins und natürlich jede Menge Süßigkeiten. Ich weiß, viele mögen Halloween nicht, aber wir lieben es und feiern es jedes Jahr mit Freund*innen und gutem Essen, Verkleidungen und ein bisschen lustigem Grusel. Und ich kann beim besten Willen nichts Schlimmes daran finden.
Die Lieblingsserie der Woche ist ein alter Hut. Nachdem ich in den Ferien überhaupt nicht ferngesehen bzw gestreamt habe, bin ich hier auf einen meiner Klassiker zurückgekommen. Ich liebe nämlich Krankenhausserien seit Grey’s Anatomy, und auch wenn nichts wirklich an diese meine liebste Krankenhausserie herankommt, mag ich doch auch einige andere aus diesem Genre. Diese Woche habe ich auf Amazon Prime mit der aktuellen Staffel von Chicago Med angefangen, denn wie ich ja schon öfter hier erwähnt habe: ich liebe es, wenn ich den Charakteren, auf deren Geschichten ich mich mal eingelassen habe, weiter folgen kann. Daher habe ich auch die siebte Staffel dieser cheesy Variante einer amerikanischen Krankenhausserie angefangen. Ist wie alte Freunde treffen!
Meine Inspiration der Woche habe ich auf Instagram gefunden. Ich folge einigen sehr interessanten und vielseitigen Accounts jenseits der Instabubble, in der es ständig nur um Rosenquarzroller und Feuchtigkeitsmasken geht. Unter anderem habe ich auf diese Weise das Account von therealrebekah gefunden, einem Transkind in den USA. Rebekahs Account wird von ihrer Mutter gemanaget und zeigt ihren Weg als Transmädchen in der Schule, der Familie, der Kirche, der Öffentlichkeit. Ich bin nicht nur voller Bewunderung für den Mut von Rebekah und ihrer Mutter, so offen damit umzugehen, ich bin auch der Meinung, dass solche Accounts, dass solche Menschen viel mehr positive Aufmerksamkeit und Reichweite bekommen sollten. Wir leben in einer Welt, in der dieser Tage sehr viel gehasst wird. Es wird unterschieden in “wir” und “die”, und die Feindseligkeit betrifft nicht nur in Deutschland sehr viel mehr als die Themen, die wir an der Oberfläche diskutieren. Wir reden hierzulande über die Afd als ein Symptom in unserer Gesellschaft und versuchen, gegen Fremdenfeindlichkeit Stellung zu beziehen, aber der Hass auf alle und alles, was a n d e r s ist, trifft neben PoC und Geflüchteten, Moslems und Juden, eben auch LGBTQ Menschen, Behinderte, Frauen etc.
Für mich ist es genauso schwer wie für alle anderen, mich nach den Wahlergebnissen in Thüringen und dem Terroranschlag auf die Synagoge in Halle irgendwie zu fassen und aufzustellen. Mir zu überlegen, was ich konkret tun kann. In eine Partei eintreten? An Organisationen zur politischen Bildung spenden? Beten? Ich entscheide mich (zunächste) dafür, meine Plattform und meine Stimme zu nutzen. Ich will meinen Blog und meine Social Media-Kanäle nutzen, um anderen Gehör zu verschaffen, die in ihrem Sosein konkret bedroht sind durch solche Entwicklungen. Das Profil von Rebekah ist wichtig, weil es das Anderssein in einer genormten Gesellschaft sichtbar macht und normalisiert. Indem ich es teile, hoffe ich, die Sichtbarkeit zu erhöhen. Abgesehen davon: sie ist ein tolles Mädchen.
Mein Lerneffekt der Woche hängt eng mit dem oben Gesagten zusammen. Ich mache mir Gedanken um den Zustand der Welt und es gruselt mich, wenn ich daran denke, was alles wieder möglich ist. Was Menschen sagen können und sich dafür nicht mal schämen. Dass sie andere verbal und tätlich angreifen und wir plötzlich damit leben müssen, dass Menschen, die das tun und propagieren, sogar gewählt werden. Ich denke darüber nach, was wir tun können. Was ich tun kann. Und befinde mich zwischen Ohnmacht und dem Wunsch etwas zu tun. Und das werde ich. Hier und im echten Leben. Ich werde berichten.
FRAGEFREITAG…
Da hier so lange keine Freitagslieblinge erschienen sind, habe ich auch keine Fragen von euch gesammelt und habe daher auch keine Antworten für euch. Aber für die nächste Ausgabe könnt ihr mir hier gerne wieder Fragen in den Kommentaren hinterlassen. Ich freu mich drauf!
2 Comments
Deine Halloween-Wohnaccessoires sehen sehr sympathisch ausAber dieser stilvoller Goldrahmen, dessen Teilchen auf deinem Foto zu sehen ist – Wow! Sehr schön
Danke dir, liebe Emilia. Den hat meine Mama mir mal geschenkt und ich liebe ihn sehr.