Unsere Veggie-Challenge, die wir für eine Woche angesetzt hatten, ist zu Ende. Und wie ich euch versprochen habe, erzähle ich euch nicht nur, wie das Resümee des Familienexperiments im Hause Berlinmittemom ausgefallen ist. Ich möchte auch noch den Höhepunkt unserer Veggie-Week mit euch teilen: das Veggie-Burger-Rezept, das beim Wochenend-Barbeque ausprobiert haben.

Am Samstag haben wir dasFamilienfrühstück für ein gemeinsames Resümee genutzt – und das ist sehr unterschiedlich ausgefallen. Die beiden Kleinen sind sich einig, dass ihnen das Wurstbrot zwar nicht so schlimm gefehlt hat, wie erwartet, dass sie aber dennoch nicht gänzlich auf Wurst verzichten möchten. Am lustigsten war der Stoßseufzer vom Goldkind auf meine Frage, wie sie die Veggiewoche so fand: “Ganz ok… Aber Mama, ich hab so furchtbar Sehnsucht nach Wurstbrot!” Tihihi.

Aber obwohl der Lieblingsbub in ihre Wurstsehnsucht einstimmte, waren sie sich einig, dass sie nicht mehr täglich Wurst essen möchten. Das Herzensmädchen indessen fand die Woche toll und will bis auf Weiteres auf jede Wurst verzichten. Dasselbe gilt für den Berlinmittedad. Was den Fleischkonsum angeht bleiben wir bei dem Konzept “2x die Woche und dann bio und regional”. Und ich? Ich habe das Wurstbrot nicht vermisst und werde erst mal weiter darauf verzichten. Allerdings werde ich keine Religion daraus machen. Und als nächstes teste ich für meine kleinen Wurstliebhaber in der Familie diesbezüglich diese Entdeckung: Meine kleine Farm, Meat on a Mission, die sich dem artgerechten Fleischkonsum verschrieben hat. Ich bin gespannt.

Jetzt aber zum krönenden Abschluss unserer Veggie-Week: dem Veggie-Burger-Rezept. Wir wollten den zurück gekehrten Sommer feiern und auskosten, also haben wir alles für ein ausführliches BBQ geplant – allerdings ohne Fleisch. Denn wann, wenn nicht in der Veggie-Woche hätten wir mal ein Veggie-Burger-Rezept testen sollen? Wir haben allerhand Rezepte gelesen und viele wegen zu komplizierter Zutaten verworfen. Schließlich haben wir uns für dieses entschieden: die Zutaten sind einfach und die, die komplizierter erscheinen, kann man leicht ersetzen.

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 Zutaten für das Veggie-Burger-Rezept

  • 1 Dose (425g Inhalt) schwarze Bohnen, abgespült und abgetropft (falls man keine bekommt, gehen auch Kidney Bohnen. Alternativ kann man getrocknete schwarze Bohnen über Nacht einweichen und gar kochen, um sie dann für die Patties zu verwenden.)
  • 4 EL Koriandergrün oder glatte Petersilienblätter
  • 1 Schalotte, in feine Scheibchen geschnitten
  • 2 Knoblauchzehen, ebenfalls in feine Scheiben geschnitten
  • 3/4 TL Chilipulver
  • 1/2 TL getrockneter Oregano
  • 1/2 TL getrockneter Thymian
  • Olivenöl
  • grobes Meersalz
  • schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
  • 1 Ei
  • 1 Eiweiß
  • 90g Panko oder feine Semmelbrösel
  • 4 Scheiben reifer Gouda, Chilikäse oder Ziegengouda
  • 4 Vollkorn Burger Buns
  • 1 große Avocado, nicht zu weich, in dünne Scheiben geschnitten
  • knackige Salatblätter, Tomaten in Scheiben, rote Zwiebeln, saure Gurken, Alfalfasprossen… was immer man zum Belegen mag
  • Mayo, Ketchup, Sandwichsauce, Senf, Chilisauce, BBQ-Sauce oder jedes anderes Dressing, das auf einem Burger gut schmeckt

Und so geht’s:

1. In der Küchenmaschine die abgetropften Bohnen, die Schalotte, den Knoblauch, das Chilipulver, die frischen und die getrockneten Kräuter mit etwa 1EL Olivenöl, 1/2 TL Salz und 1/4 TL Pfeffer in etwa 15-20 Intervallen zu einer dicken, leicht stückigen Paste mixen. die Bohnenpaste in eine große Schüssel füllen.

2. In einer kleinen Schüssel das Ei und das Eiweiß verquirlen, mit dem Paniermehl zu der Bohnenpaste geben und die Zutaten gründlich vermengen. Die Masse sollte am Ende sehr dick sein.

3. Mit angefeuchteten Händen aus der Bohnenmasse vier möglichst gleich große Patties formen. Abgedeckt auf einem Teller mindestens 1 Stunde oder bis zu 4 Stundenkalt stellen. Es ist sinnvoll, zwischen die Patties Schichten von Frischhaltefolie zu legen, damit sie nicht zusammen kleben. Die Bohnenpaste ist ziemlich klebrig, hält aber erstaunlich gut zusammen.

4. Die Patties werden nach der Kühlzeit von beiden Seiten mit Olivenöl bepinselt und mit Salz und Pfeffer gewürzt, dann können entweder auf dem Grill gebraten werden (am besten in einer Grillpfanne), oder sie können mit relativ viel Öl in der Pfanne auf dem Herd ausgebacken werden. Von jeder Seite 3-6 Minuten braten, bis sie gebräunt und durchgewärmt sind. Vorsicht: die Patties verbrennen leicht, also lieber einmal zu viel wenden, als zu wenig. In der letzten Grillminute auf jedes Patty eine Scheibe Käse legen und schmelzen lassen.

5. Die Burger Buns entweder im Toaster bräunen oder mit der Schnittfläche für 20 Sekunden auf den Grillrost legen. Und jetzt können die Buns nach Lust und Laune mit Dressing, Sauce und frischen Zutaten belegt werden, bevor das Veggiepatty dazu kommt und der Burger fertig ist zum Genießen.

Veggie Burger Rezept, vegetarische Grillrezepte

Das Herzensmädchen, der Berlinmittedad und ich fanden es ganz lecker, die zwei Kleinen haben nach dem ersten Bissen abgewunken und sich der Sommer-Panzanella und den anderen Burgerzutaten gewidmet – ohne Veggiepatty. Insgesamt hat das Veggie-Burger-Rezept den Familieintest bestanden, aber beim nächsten Mal würde ich vor allem darauf achten, dass die Patties nicht zu dick sind. Anders als bei Fleischpatties sind die Veggieburger zwar sehr aromatisch aber eher trocken. Wir brauchten mehr Dressing, mehr frisches Gemüse, mehr Sauce dazu. Aber geschmacklich waren die Burger richtig gut und waren sicherlich nicht zum letzten Mal auf unserem Grill.

Unterm Strich war unsere Familien-Veggie-Challenge ein Erfolg für uns und hat uns alle zum Nachdenken gebracht. Und ich mag es, dass wir das als Familie gemacht haben – zusammen. Was jetzt für jeden einzelnen von uns daraus wird, wird sich zeigen. Aber wir haben eine gemeinsame Idee verfolgt und gemeinsam etwas daraus gemacht. Wisst ihr, was ich meine?

Ich wünsch euch einen guten Wochenstart!

signatur

Last Updated on 16. September 2017 by Anna Luz de León

5 Comments

  1. Find ich richtig toll, dass ihr das gemacht habt! Das witzige ist, letzte Woche ist mir mal wieder ein Rezeptbuch in die Hand gefallen, so dass ich es gleich ganz spannend fand, wie ihr das meistert. Mein Mann und ich haben uns schon länger mal vorgenommen, etwas weniger Fleisch zu essen. Ganz verzichten wollen wir erst einmal noch nicht, aber reduzieren. Wir probieren nun verschiedene vegetarische Rezepte aus und einige waren auch ganz lecker und sättigend (das ist immer unser Befürchtung gewesen). Unsere Kinder (2 Jahre und 4 Monate) können noch nicht so viel dazu sagen, aber ich hoffe, ihnen den bewussten Umgang mit Fleisch bzw. Essen allgemein beizubringen.
    LG Kerstin

  2. Hallo Anna,
    super interessantes Thema, ich würde mich freuen in ein paar Wochen oder Monaten mal ein Fazit zu hören, wie es sich auf lange Sicht bei euch weiterentwickelt hat.
    Bei mir gibt es schon lange maximal 2x die Woche Fleisch. Naja in letzter Zeit eher 2-3 mal im Monat. Aber immer 1x pro Woche Fisch. Ich esse auch fast keine Wurst mehr auf die Stulle, versuche weitestgehend auf Aufstriche umzustellen. Gerne selbstgemacht (“neutraler” gekaufter Frischkäse oder Ricotta und dann selbst frische Kräuter, Paprikawürfel, getrocknete Tomaten, Gewürze …. unterrühren. Oder mein Lieblingsklassiker selbstgemachte Guacamole/Avocadocreme) oder auch einfach den gekauften Frischkäse aufpeppen mit Tomaten oder Gurkenscheiben, Frühlingszwiebelringe, Feldsalat oder Rucola obendrauf, was gerade so da ist.
    Schon länger denke ich über dieses Thema nach – wir haben noch keine Kinder und der Mann und ich sind uns nicht immer so einig, er isst nach wie vor viel Wurst auf der Stulle und da er mittags in der Betriebskantine speist, deckt er da seinen Fleischbedarf (4x pro Woche) – würde ich jeden Tag für uns beide kochen, wäre denk ich 2x Fleisch 1-2x Fisch 3-4x vegetarisch pro Woche so der Kompromiss, mit dem wir beide gut klarkommen würden. Aber einen richtig durchdachten Kompromiss, den man auch Kindern guten Gewissens vorleben kann, den haben wir noch nicht. Für mich gehört da dazu – wenn es später mal mehr Fleisch bei uns gibt, dann immer Bio, am besten vom lokalen Bauernhof wo man auch mal mit den Kindern vorbeifahren und gucken kann. Das lässt sich im Moment noch nicht 100% umsetzen, da wir quasi im Stadtzentrum einer Großstadt leben, und kein Auto haben (Auf den Dörfern im Umland ist der öffentliche Nahverkehr doch eher bescheiden, und teuer!). Daher im Moment bei mir so wenig Fleisch wie möglich, später mal – wie gesagt, wenn ein Auto da ist, und Kinder sind, muss das definitiv anders laufen!
    Zum Thema Burger noch ein Tipp, meine liebsten Veggie Burger:
    1 Aubergine in ca 1cm dicke Scheiben schneiden (quer, damit die Scheiben rund werden) leicht mit Öl einpinseln, pfeffern, sehr wenig Salz, beidseits grillen. (Machen wir auch oft auf dem Backblech, im Ofen, ganz dicht unter die Grillstäbe des Ofens geschoben.) Dann stapele ich jeweils 1 Scheibe Aubergine, 1 dünne Scheibe Tomate, 1 etwas dickere Scheibe Mozzarella, evtl. noch ein frisches Basilikumblatt (wer es herzhafter mag, nimmt getrocknete Tomate in Öl eingelegt und Mozzarella, oder normale Tomate und Feta) dann wieder eine Scheibe Aubergine. Dann nochmal für 1 Minute auf den Grill/in den Ofen, damit der Käse ein bisschen “anschmelzen” kann.
    Dieses Türmchen verwende ich dann anstatt Burger Patty, man muss dann nur etwas kreativ mit der Sauce sein, nomale Burger- bzw. Barbecue Sauce oder auch Ketchup passt dazu nicht so.
    Mein persönlicher Favorit ist die oben erwähnte Guacamole dazu, Salsa Sauce (bei uns oft zum Grillen gekauft) geht auch gut.
    Entschuldige den Roman, du siehst du hast bei mir mit dem Thema einen Nerv getroffen, da ich auch schon länger mir darüber Gedanken mache. Generell ist es spannend, wie oft du bei mir mit deinen Geschichten einen Nerv triffst, obwohl ich weder Kinder habe, noch kleine Geschwister und auch die Kinderplanung eher so am Horizont existiert. Danke dafür!
    Ganz liebe Grüße

  3. Hallo!
    Ich esse in der Regel auch nur zweimal pro Woche Fleisch und finde euer Vorhaben super. Meine kleine Farm kann ich nur empfehlen. Wir fanden alles, was wir bisher probiert haben, sehr lecker. Den Schweinen auf den Gläsern haben wir immer Namen gegeben um sie noch weniger anonym zu machen

  4. War gerade auf der Seite “Meine kleine Farm”. Also, ich bin ja schon für regional und bio, artgerechte Haltung usw., aber ich als Vegetarier – mir dreht sich der Magen um, wenn ich das Todesdatum bei den Tieren sehe.

  5. Pingback: Rezept für Philly Cheese Steak Sandwich | Soulfood mit Fernweh | berlinmittemom

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