Letzter Tag an der Loire! Und es ist so schön, dass es mir schwerfällt, hier abzureisen. Zumal sich ja unser nächstes Etappenziel kurzfristig geändert hat. Anders als gestern haben wir nicht ganz so lange in den Betten rumgelungert (einer muss ja ohnehin immer früh die Hunde- und Bäckerrunde drehen – meistens ist das der Mann), sondern uns nach einem schönen Frühstück unter den Bäumen hier auf dem Grundstück (gibt es was Schöneres, als Mahlzeiten draußen? Unter Bäumen auch noch?!) auf den Weg nach Amboise gemacht.
Auch Amboise habe ich in wunderbarer Erinnerung aus vielen Sommern, in denen wir dort auf dem Weg nach Cap Ferret (oder Maubuisson oder Mimizan oder Lacanau…) Station machten, um Loireschlösser zu besuchen. In Amboise bezogen meine Eltern mit uns meistens ein Hotel mit Pool, um uns bei Laune zu halten, wenn wir maulend von zu langen Schlösertouren zurückkehrten. Eine Rechnung, die auch mit meinen Kindern heutzutage genauso aufgeht. Balance ist das Stichwort – obwohl ich sagen muss, dass sich tatsächlich alle drei meiner Kinder für die einzelnen Schlösser und Gärten begeistern konnten. Nicht alle gleichzeitig und nicht alle in der gleichen Art und Weise, aber dennoch. Es macht echt Freude, mit den Dreien alles anzuschauen und mit ihnen darüber zu sprechen, welche historischen Orte und Kapitel der Geschichte wir hier gerade “abklappern”.
Als wir ankamen, gerieten wir ungeplant mitten auf den Wochenmarkt. Mein erster französischer Wochenmarkt seit Jahren! Herrlich. Am liebsten hätte ich Fisch und Gemüse, Käse und Brot, Blumen und Hüte und Korbtaschen gekauft, um alles in der neuen Tasche nach Hause zu tragen und Mahlzeiten zuzubereiten und mit Blumen den Tisch zu schmücken. Den Hut hätte ich dabei halt auch auf, was soll’s!
Stattdessen flanierten wir entspannt durch das Marktgeschehen auf dem Weg zum Schloss. Auch hier sind wir nach unserem inzwischen bewährten Schema F verfahren: ein Teil der Familie sucht sich ein schattiges Plätzchen mit dem Hund, der andere Teil legt mit der Besichtigung los. Diesmal blieben die Mädchen und ich mit Percy auf einem belebten Platz unter Bäumen zurück, wo wir Bruschette und Salat zu Mittag bestellten, während der Mann und der Sohn durch das Schloss schweiften. Dann tauschten wir.
In die Gärten und Schlossanlagen durften wir den Hund wieder mitnehmen, also trafen wir uns und genossen noch den wundervollen Ausblick über die Stadt und den Fluss. Da es heute nur (!) 31° waren und ein schöner Wind über der Stadt wehte, konnte man es draußen gut aushalten. Wir spazierten durch die Gartenanlagen, suchten (vergeblich) nach dem Relief des Stachelschweins an der Mauer und bestaunten die Schönheit der Architektur.
Auf dem Weg zurück zum Auto kriegten alle noch ein leckeres Eis, dann mussten wir schon zurück in unser Airbnb, wo es jetzt ums Packen und Reste vertilgen geht. Und natürlich darum, die letzten Runden im Pool zu drehen.
Den morgigen Tag werden wir wohl hauptsächlich auf der Autobahn verbringen – darauf freuen wir uns natürlich nicht. Allerdings können wir danach dafür 14 hoffentlich entspannte Tage in Biarritz verbringen. Wir sind gespannt!