{w e r b u n g} Erinnert ihr euch an eure unsichersten Zeiten im Leben? An die Phase zwischen Kind- und Erwachsensein? An eure Teenagerjahre? Ich erinnere mich gut. Und ich bin heutzutage als Mutter wieder vollkommen umgeben von denselben (oder sehr ähnlichen) Anfechtungen und Herausforderungen, die diese Zeiten mit sich bringen. Wenn unsere Kinder jedes Wort auf die Goldwaage legen. Wenn jeder Blick interpretiert und zerpflückt wird. Und wenn alles, was die Kinder als Reaktion auf ihre Person erleben, von ihnen ängstlich erwartet und im Zweifel negativ ausgelegt wird. Pubertät. Eine Zeit im Wechselbad der Gefühle, eine Zeit der Reife und eine Zeit im Spannungsfeld zwischen Wachsen und Zurückweichen.

Sich falsch fühlen: Mädchen verlieren ihr Selbstbewusstsein in der Pubertät

Passend zu meinem Artikel mit 8 Ideen, um Mädchen zu stärken zum Weltmädchentag am 11. Oktober und zu meinem Beitrag darüber, was Teenager wirklich brauchen, befasse ich mich heute im Auftrag von Always mit der Tatsache, dass viele Mädchen in dieser Phase ihres Lebens vor neuen Herausforderungen zurückschrecken und sich fürchten, ihre bisherigen Interessen weiterzuverfolgen. Dahinter steckt die Angst, zu versagen. Angst, nicht gut genug, nicht perfekt zu sein und dafür verurteilt zu werden. Und auch Angst, sich zu unterscheiden, individuell zu sein, anders zu sein als die anderen.

Tatsächlich sagen laut der Confidence&Puberty-Studie, die im Auftrag von Always durchgeführt wurde, etwa 80% aller Mädchen in der Pubertät, dass sie immensen gesellschaftlichen Druck spüren, perfekt sein zu müssen. 60% denken, dass dieser Druck durch die Schönheitsideale und Bodynormen sowie eine gefilterte Darstellung von Frauen in Social Media noch erhöht wird oder gar erst in der Form entsteht.

Jugendzimmer unterm Dach | berlinmittemom,com

Körpernormen, Beautystandards und das gebrochene Selbstwertgefühl

Ich muss leider sagen, dass ich das in meinem direkten Umfeld genauso erlebe und sehe, wie vor allem die Mädchen sich auf Plattformen wie Instagram abgleichen und offenbar das Gefühl haben, den dort dargestellten Normen entsprechen zu müssen. Dabei sprechen wir nicht nur vom obligatorischen Zwang, dünn sein zu müssen, der sich seit meinen Teenagerjahren einfach gar nicht verändert hat. Es geht um Beautystandards, die bei den Augenbrauen anfangen, sich über eine bestimmte Mimik und Körpersprache erstrecken und bei der Thigh Gap nicht aufhören. Dass die Teenager heutzutage im Vergleich dazu ungeheuren Druck verspüren, diese Standards und Normen erfüllen zu müssen, überrascht mich gar nicht.

Die Zahlen aus der Studie sind allerdings allesamt alarmierend. Ich hätte nie gedacht, dass es so einen gigantischen Teil der Mädchen in der Pubertät betrifft, auch wenn ich in meinem direkten Umfeld sehe, wie stark der Druck teilweise empfunden wird – und auch, wie traurig die Reaktionen darauf sind. Die Mädchen ziehen sich zurück und trauen sich nichts mehr zu. Sie fühlen nicht mehr diese Stärke und Energie aus den unbeschwerten Grundschuljahren, auch wenn die noch gar nicht so lange her zu sein scheinen. Stattdessen empfinden sie sich als unzulänglich, fehlerhaft und als Versagerinnen und wünschen sich vor allem, konform zu sein und sich nicht zu sehr zu unterscheiden, um nicht negativ aufzufallen. Dabei ist es gerade ihre Einzigartigkeit und Individualität, die ihnen eine Quelle der Stärke sein könnte.

Nur nicht auffallen! Wenn Mädchen sich “falsch” fühlen

Als Auftraggeber der Confidence&Puberty-Studie geht Always beim Produkt, der Always Ultra Binde, auf die Einzigartigkeit von Mädchen ein.  Denn vor allem dann, wenn die eigene Periode noch etwas vollkommen Neues ist und es noch keine guten, vertrauten Routinen gibt, ist es wichtig, dass der Ablauf so komfortabel wie möglich ist. Gerade junge Mädchen bevorzugen genau aus diesen Gründen oft Binden vor Tampons, da ist ein Produkt wie die Always Binde perfekt; denn abhängig von der Stärke der Blutung oder der individuellen Figur, gibt es hier die perfekt passende Binde, die sich mit dem MyFit Größensystem leicht feststellen lässt. Teenagermädchen in diesem jungen Alter, deren Körper sich gerade so sehr verändert, haben sehr häufig noch keinen natürlich-ungezwungenen Umgang mit ihrer Regelblutung. Oft ist auch genau das ein Tabuthema, etwas, das sie lieber nicht besprechen und das vor allem niemand mitbekommen soll. Eine weitere mögliche Quelle für Unsicherheiten und das Gefühl, nicht richtig zu sein.

Confidence & Puberty Studie Always

Für mich als Mutter ist es heutzutage wichtig, an diese Dinge zu denken und mich zu erinnern, wie das eigentlich für mich damals war. Denn das hilft mir beim Blick auf meine Kinder und deren individuelle Situation sehr. Für Always mache ich heute einen Miniaturausflug zurück in meine eigene Teenagerzeit und wage einen Blick in diese durchaus heikle Phase, in der wir als Familie gerade alle (wieder) stecken.

Zwischen Wachsen und Zurückweichen – ein Blick zurück

Meine große Tochter ist fünfzehn, die Kleine ist neun und mein Sohn ist elf. Ich lebe mit ihnen gerade im Balanceakt zwischen Kindheit in voller Wucht, der Schwelle zur Pubertät und dem ganzen Paket Teenagerleben.

Gemeinsam wachsen: Familienleben an der Schwelle zum Erwachsenwerden

Es strengt mich an, es strengt uns alle an und fordert uns. Wir sehen einander an und verzweifeln manchmal, weil die Bedürfnisse so vielschichtig, so unterschiedlich, so intensiv sind. Manchmal wissen wir gar nicht, wie wir zueinanderkommen sollen und sehen nur unsere Unterschiede und all das, was uns das Miteinanderleben abfordert: an Kompromissen, an Bereitschaft zu Verstehen und zu Verzeihen. Und an der Herausforderung, die anderen mit allem, was sie ausmacht, einfach auszuhalten. In guten und in schlechten Zeiten. Und dann bleibt uns nur – eine innige Umarmung. Eine Runde albernstes Lachen. Ein Fußbodenpicknick mit Kleckern und Krümeln. Eine lange Familienkinonacht mit allen, ein Roadtrip zu einem Lieblingsort oder ein Tag bei den Pferden. Etwas, das uns als Familie verbindet und die Gemeinsamkeiten betont. Etwas, das uns einander wieder liebevoller, verständnisvoller und gütiger anschauen lässt und uns hilft, die Schwächen und Anfechtungen der anderen besser zu ertragen. Mitzutragen. Und die eigenen und fremden Fehler leichter hinter uns zu lassen.

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Wie warst du, wie bin ich? Flashback in die eigene Pubertät

Ein bisschen ist es wie ein Déjà-Vu. Meine große Tochter kommt nach Hause, große Kopfhörer auf den Ohren, die die Kommunikation von vorne herein erschweren. Und ich öffne die Tür und sehe in ihrem Gesicht, dass sie müde ist, dass der Tag anstrengend war und sie keine Lust hat, sich zu unterhalten. Und ich fühle mich wie zurückkatapultiert in das Jahr 1988, als ich fünfzehn war und nach Hause kam. Aus meiner eigenen Welt zurück in die geteilte Familienwelt. Ich kam aus der Schule, vom Tanzen, von der Theaterprobe, ich kam vom Babysitten oder von meiner kleinen Nachhilfeschülerin, ich kam von der Freundin, die mir gerade ihr Herz ausgeschüttet hatte, vom Vorsingen oder vom Klavierunterricht. Oder vom Spaziergang mit dem besten Freund, der gerade Liebeskummer hatte. Und was ich jetzt n i c h t wollte war… reden. Nicht die Schulgeschichten meiner kleinen Geschwister hören. Nicht daran erinnert werden, welche Hausaufgaben ich noch nicht gemacht oder welche Pflichten zu Hause ich noch nicht erfüllt hatte. Und es gab kein Entrinnen.

Ich empfand mich als ständig angreifbar, ständig auf dem Prüfstand. Wie konnte es sein, dass ich mich in einem Augenblick so stark und im nächsten so schwach fühlte? Wie konnte ich selbstbewusst auf einer Bühne stehen und eine Rolle spielen und gleichzeitig Schwierigkeiten haben, eine selbstgewählte Veränderung in meiner äußeren Erscheinung selbstsicher nach außen tragen, immer in Erwartung eines vernichtenden Kommentars von irgendjemandem in der Schule zum Beispiel? Wie kam es, dass ich eine gute, einfühlsame Zuhörerin und Ratgeberin war, wenn meine Freundinnen Kummer in ihren Liebesbeziehungen hatte, selbst aber nicht in der Lage war, diesbezüglich für mich gute Entscheidungen zu treffen? Ich fühlte mich ständig inkompatibel mit der Welt. Und jede Situation, in der ich negatives Feedback bekam und war es noch so eine Geringfügigkeit, ließ mich innerlich schrumpfen. Dann war ich klein und unsicher und eingeschüchtert und fühlte mich nicht bereit für diese Welt.

Und ich tat mich mehr als schwer, mich in neuen Zusammenhängen an Neues heranzuwagen in diesen Jahren. Das Volleyballteam der Schule? Lieber nicht. Die Schülersprecherwahl. Ach, mich wählt ja doch keiner.

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Ich sehe dich

Heutzutage stehe ich mit meiner eigenen Fünfzehnjährigen Aug in Auge, wenn sie nach Hause kommt aus der Schule, vom Sport oder vom Babysitten, von der Nachhilfe, vom Theaterkurs und vom Reiten, oder wenn sie mit Freundinnen unterwegs war und wir, die Familie, weit weg waren. Dann erinnere ich mich an diese Zeit vor dreißig Jahren. Ich weiß nämlich noch genau, wie falsch ich mich manchmal angefühlt habe und dann wieder – wie großartig und stark. Ich erinnere mich an dieses Wechselbad der Gefühle und an die Schwierigkeiten, den eigenen Weg überhaupt zu finden. An das Wagnis, etwas Neues auszuprobieren und entweder – grandios zu scheitern oder eine neue Tür zu öffnen. Und ich erinnere mich an mein Umfeld und den Umgang damit, den Umgang mit mir zwischen all den Zweifeln, Versagensängsten und den (für mich damals unerwarteten) Erfolgen. Wenn es nämlich gelingt, die Ängste vorm Scheitern und Versagen zu überwinden, wartet dahinter oft das Allerbeste: der absolute Kick fürs Selbstwertgefühl.

Ermutigung und Erkenntnis: Was hat geholfen?

Ich hatte nämlich Glück. Nicht nur hatte ich großartige Eltern, die mich flankiert und ermutigt, begleitet und behütet haben. Ich hatte auch die Sicherheit, auf Hobbys und Lieblingstätigkeiten zurückgreifen zu können, die mich schon aus Vor-Pubertätszeiten begleitet hatten und wo ich mich sicher fühlte. Ich war musikalisch, ich spielte Klavier und hatte eine besondere Stimme, so dass ich schon mit früh Kinderrollen am Stadttheater singen konnte. Das hat mir im Kleinen Erfolgserlebnisse beschert, die mich in den Teenagerjahren gepusht und beflügelt haben. Wenn ich mich auch nicht in jeder Phase in ganz unbekannte Zusammenhänge vor traute, so hatte ich doch meine Musik, wo ich mich ausdrücken und beweisen konnte. Und daraus entstanden neue Zusammenhänge (Theater, Chorgesang, Ensemble, Gesangsausbildung), die zu „meinem Ding“ wurden und wo ich mich angenommen und gut fühlte, genauso, wie ich war.

Mich hat genau das über das Minenfeld der Pubertät gerettet und mir geholfen, Neues auszuprobieren, mit einzelnen Rückschlägen umzugehen und auch aus Fehlern zu lernen, die selbstverständlich nicht ausblieben. Weil es normal ist, Fehler zu machen. Weil jeder Mensch in seinem Leben den Umgang mit Scheitern und Versagen im Laufe der Jahre lernt. Und wenn dieser Umgang in liebevoller Umgebung erlernt wird und wir dabei noch erfahren, dass wir wachsen, wenn wir uns ausprobieren dürfen, dann haben wir einen Riesenschritt gemacht.

In Liebe „scheitern“

Wenn wir etwas falsch machen, fühlen wir uns schlecht. Aber was wir daraus machen, hängt davon ab, wie unsere Umwelt mit unseren Fehlern umgeht. Ist da jemand, der uns auffängt? Der uns ermutigt, es noch mal zu versuchen? Oder uns dabei hilft, den eigenen Weg zu unserem individuellen Ziel zu finden, wenn der bisherige Weg sich nicht als passend erwiesen hat? Oder treffen wir auf Menschen, die uns anhand unserer Fehler abwerten? Die alles, was uns ausmacht ausblenden und nur noch unseren Fehler sehen?

Jugendzimmer Makeover: alles neu? | berlinmittemomm.com

Was wir brauchen ist jemand, der uns annimmt, wie wir sind. Der uns g a n z sieht und schätzt, mit all unseren Stärken und Schwächen. Jemand, der nicht Salz in eine Wunde streut, die wir zu verbergen versuchen, sondern jemand der uns als Mensch umarmt und sieht, dass wir leuchten, durch all unsere vermeintlichen Fehler und unser Scheitern hindurch.

Erkennt ihr euch wieder in dem, was ich hier beschreibe? Könnt ihr euch erinnern? Es wird zu dem Thema bald noch einen weiteren Artikel geben, denn ich finde das Thema persönlich wichtiger denn je – nicht nur als Mutter von heranwachsenden Kindern, sondern auch im Spiegel unserer Zeit, in der Selbstdarstellung auf Social Media ganz neue Standards setzt und den Druck auf die Teenies von heute auf unvorstellbare Weise erhöht. Daher befasse ich mich demnächst mit konkreten Ideen dafür, wie wir in der heutigen Zeit dafür sorgen können, dass unsere Kinder und gerade die Mädchen gesund durch die Pubertät kommen. Und dass sie eben nicht diesen Verlust von Selbstvertrauen erleiden, über den die befragten Mädchen in der Puberty&Confidence-Studie berichten.

Hättet ihr Interesse an so einem Artikel? Wenn ihr dazu Fragen oder Ideen habt, hinterlasst sie mir doch gerne in den Kommentaren. Ich freu mich auf euer Feedback!

Last Updated on 5. Dezember 2018 by Anna Luz de León

9 Comments

  1. Liebe Anna!
    Ein toller Artikel- ich kann mich noch sehr sehr gut an meine Teenagerzeit und den damit verbundenen Selbstzweifeln erinnern.

    Liebe Grüße,
    Renaade

    • Mir hilft das tatsächlich auch sehr, wenn ich meinen pubertierenden Kindern gegenüberstehe und versuche sie zu verstehen: mich daran zu erinnern, wie es mir selbst in dem Alter erging. Danke dir für deinen Kommentar & liebste Grüße!

  2. Liebe Anna, ein sehr schöner Artikel, allerdings war für mich in der Pubertät eine riesen Hilfe, dass meine Mum mir direkt bei meiner ersten Periode gezeigt hat, wie man Tampons nutzt. Sie bedeteten für mich im Vergleich zu Binden Freiheit!
    :)

    • Danke dir! Ich war damals superskeptisch Tampons gegenüber und habe recht lange gebraucht, um mich da heranzuwagen. Daher kann ich die Skepsis der jungen Mädchen sehr gut nachvollziehen. Aber je älter man wird, umso mehr entdeckt man den Weg, der für einen selbst der richtige ist. Und zum Glück gibt es so viele Möglichkeiten. Ganz liebe Grüße und danke dir für deinen Kommentar!

  3. Danke.

    – mehr kann ich gerade nicht schreiben, denn Deine Worte vereinen sich gerade mit meinen Erinnerungen an meine Pubertät und Jugend, wie wertvoll, dass wir uns erinnern können und das daraus soviel entsteht.

  4. schöner Artikel, bei uns dauerts noch (manchmal glaube ich auch nicht) und ich bin gespannt, wie es mit zwei Jungs ist bzw werden will.-gerne mehr davon

  5. Oh ja ich freue mich sehr über den kommenden Artikel!!! Danke für deine tollen Beiträge!

  6. Pingback: Selbstwertgefühl in der Pubertät | 10 Tipp zum Stärken unserer Töchter

  7. Liebe Anna,
    das ist ein mega wichtiges Thema.
    Ich erlebe in meinem Umfeld gerade, dass Mädels zwischen 10 und 25 (hoffe, dass es dann auch wieder besser wird :)) nur noch das Gefühl haben, nichts wert oder falsch zu sein.
    Sie meinen ihren Körper nach unsinnigen Vorbildern in Form bringen zu müssen und scheitern kläglich daran.
    Diese Wertlosigkeit wird dann auch noch auf alle anderen Bereich übertragen und so ein trauriges Selbstbild geschaffen.
    Mit mehreren Müttern diskutiere ich gerade darüber, warum das so extrem ist, ob das bei uns auch so ausgeprägt war und vor allem was wir noch tun können, um unsere Mädels zu stärken.
    Die Vorstellung, dass Du dazu im nächsten Artikel Tipps gibst, ist sehr verlockend und ich kann es kaum erwarten, sie zu lesen und – noch besser – anzuwenden.
    Wenn dann all die Mädels wieder mal ein glückliches Lächeln ins Gesicht bekommen, freue ich mich jetzt schon!
    Herzliche Grüße
    Christina

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